Fachinformationen Medienschau

Für Sie gesammelt und aufbereitet

Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.

Nachrichten mit Schlagwort: Recht (Sterben/Tod)

117 Beiträge gefunden


Autonomie am Lebensende – Kultur und Recht

Die aktuelle Diskussion in der Schweiz und in Japan

Der Schutz des menschlichen Lebens ist ein grundlegendes Menschenrecht. Im Bereich der Sterbehilfe und der Suizidbeihilfe steht er jedoch scheinbar im Widerspruch zum Recht auf persönliche Freiheit, welches jeder Person die Möglichkeit einräumt, Entscheidungen über den eigenen Tod zu treffen. Die juristischen und die ethisch-moralischen Fragen, welche aus diesem Spannungsfeld resultieren, gilt es normativ zu klären. Hierbei wird eine Gesellschaft von ihren kulturellen Überzeugungen gelenkt. So wird in Japan die Selbsttötung nicht per se als verwerflich angesehen, sondern stösst unter Umständen auf Respekt und Verständnis. Auch in der Schweiz sind gewisse Formen der Sterbehilfe und der Suizidbeihilfe de facto anerkannt.

weblaw.ch

Pflichtteilsschutz als Schranke der Verfügungsfreiheit des Erblassers

Analyse unter besonderer Berücksichtigung des Pflichtteilsschutzes nicht gemeinsamer Kinder im Lichte der Neuregelung 1988

Die Familienstrukturen haben sich von der Gross- zur Kleinfamilie verändert. Beim Erbfall sind die «Kinder» vielfach bereits im Pensionsalter und finanziell gesichert. Das Motto lautet: «Erben ist kein Anspruch, sondern ein Geschenk». Der Neuordnung von 1988 fehlt nun aber die erforderliche Klarheit und Konsequenz; dies insbesondere durch die pflichtteilsschutzbezogene Privilegierung der nicht ehelichen Kinder. Oft fehlt der unentbehrliche Miteinbezug allgemeiner Rechtsgrundsätze. Die Entscheidung darüber, was mit dem selbst erschaffenen Vermögen im Todesfalle geschehen soll, liegt folgerichtig in der alleinigen Kompetenz des Erblassers: Freiwilligkeit ist das Zauberwort.

Das Schweizer Parlament

Kein Erbenschutz bei den Ergänzungsleistungen

Ergänzungsleistungen sollen aus dem Erbe soweit zurückbezahlt werden, als dieses 50 000 Franken übersteigt. Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerates (SGK-SR) hat sich in diesem Punkt der EL-Reform dem Nationalrat angeschlossen. Auch den Bezug des Pensionskassenkapitals will sie wie der Nationalrat weiterhin zulassen. Bei den Mietzinsmaxima hingegen hält die Kommission an ihren höheren Beträgen fest.

Ich will selbstbestimmt sterben!

Die mutige Entscheidung meines Vaters zum Sterbefasten Mit einem Vorwort von Michael de Ridder.

Alles ist geregelt - Pflege, Sitzyoga, Bewohnerchor. Aber für Claus ist das Leben ohne seine geliebte Frau nach 60 gemeinsamen Jahren sinnlos geworden. Sein tägliches Umfeld im Pflegeheim und sein unbändiger Wille lassen in ihm einen Plan reifen: Er möchte in Würde gehen, solange er noch entscheiden kann. Dabei muss er erfahren, dass es wohl nicht das Natürlichste der Welt ist, selbstbestimmt sterben zu dürfen.Wenn der eigene Vater sich für den Tod durch Sterbefasten entscheidet, bewegen sich die Nahestehenden auf einem schmalen Grat zwischen Verständnis und Ablehnung: Diese widersprüchlichen Empfindungen beschreibt die Autorin eindrücklich. Tagebucheinträge des Vaters lassen einen Blick in die Gefühlswelt des Betroffenen selbst zu.

Patient ohne Verfügung

Die meisten Menschen wollen möglichst lange gesund bleiben und wünschen sich am Ende einen sanften Tod. Leider ist vielen, zumal im Alter, Gesundheit nicht vergönnt. Die stetig wachsende Leistungsfähigkeit der Medizin hilft zahllosen Menschen, trotz teils multipler Leiden ihr Leben erträglich zu halten und es auch zu verlängern. Was aber ist, wenn unheilbar Kranken in deren letzter Lebensphase statt der häufig erwünschten, hauptsächlich palliativen Begleitung das volle Programm der Hochleistungsmedizin auferlegt wird? Warum sehen sich Schwerstkranke, ihre Angehörigen, aber auch Pflegende und Mediziner nicht selten unter das Diktat der Lebensverlängerung buchstäblich um jeden Preis gestellt? Was kann, was muss sich ändern, um für Todkranke eine individuelle, einfühlsame, angemessene, medizinisch wie ethisch vertretbare Behandlung zu gewährleisten? Der Anästhesist und Palliativmediziner Matthias Thöns wartet in diesem streitbaren Buch mit teils drastischen Beispielen für Fehlentwicklungen unter dem Schlagwort der Apparatemedizin auf: Kostendruck in Krankenhäusern und Heimen, medizinisch-ethische Verunsicherung bei Ärzten und Pflegenden, zuweilen mangelnde Empathie – und dazwischen Menschen, die oft einfach nur möglichst schmerz- und angstfrei sterben wollen. Was Thöns damit meint, spiegelt sich in dem Muster für eine ausführliche Patientenverfügung im Anhang.

SNF Schweizerischer Nationalfonds

Sterben in der Schweiz: Dem Menschen mit all seinen Bedürfnissen begegnen

In der Schweiz sterben die meisten Menschen in Spitälern und Pflegeheimen. Ihre individuellen Bedürfnisse werden dabei oft zu wenig berücksichtigt. Zudem sind betreuende Fachpersonen noch nicht zureichend miteinander vernetzt. Die Förderung von Palliative Care, die Sterbende umfassend begleitet, könnte diese Situation verbessern. Zu diesem Schluss kommt das Nationale Forschungsprogramm "Lebensende".Download: Synthesebericht NFP 67, "Lebensende"

NZZ Online

Die Bedürfnisse von Sterbenden sollen besser berücksichtigt werden

Ein aufwendiges Nationales Forschungsprogramm hat die Situation von Menschen am Lebensende erforscht. Es verlangt Verbesserungen, um ein würdiges Sterben zu ermöglichen.Zum Thema: - Sterben in der Schweiz: Dem Menschen mit all seinen Bedürfnissen begegnen (SNF)- Würdiges Sterben vorbereiten: Wer soll über Leben und Tod entscheiden? (SRF)

SRF

Wann ist ein Mensch tot? – Eine heikle Frage

Kürzere Zeit bis Organentnahme

Bei herztoten Organspendern galt bisher: Wenn das Herz aufgehört hat zu schlagen, wird der Patient zehn Minuten lang nicht berührt und nicht reanimiert. Erst nach diesen zehn Minuten wird der Tod definitiv festgestellt. Nun wird diese sogenannte «No Touch»-Zeit von zehn auf fünf Minuten halbiert. Dies sagen die neuen Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften. Richtlinien, die für die Ärzte verbindlich sind. Ethikerin Ruth Baumann-Hölzle zeigt sich alarmiert.

EJPD

Bundesrat fällt Grundsatzentscheide für ein modernes Erbrecht

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 10. Mai 2017 die Vernehmlassungsergebnisse zur Modernisierung des Erbrechts zur Kenntnis genommen und über das weitere Vorgehen entschieden. Er hält an der vorgeschlagenen Verkleinerung der Pflichtteile der Nachkommen und an der Einführung des Unterhaltsvermächtnisses fest und hat das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) beauftragt, ihm noch im Laufe dieses Jahres eine entsprechende Botschaft zu unterbreiten. Die technischen Punkte werden von der übrigen Vorlage getrennt und in einer zweiten Botschaft behandelt, die der Bundesrat 2019 verabschieden können sollte.

Sterbefasten

Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit - Eine Fallbeschreibung

Der freiwillige Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit (FVNF), auch „Sterbefasten“ genannt, ist eine natürliche Form des Sterbens aus suizidalen Beweggründen. Der Tod tritt selbstbestimmt aufgrund von Unterlassen, nicht durch eine aktive Handlung ein. Zum Thema liegen im deutschsprachigen Raum bisher kaum Erfahrungsberichte vor, die als wegweisende Hilfestellung für Betroffene dienen können.Die Autorin beschreibt authentisch, wie sie ihre Mutter beim FVNF begleitete und welche widersprüchlichen Gedanken und Gefühle auch sie selbst durchlebte. Das Buch will Betroffenen und Angehörigen Mut machen und zeigen, dass ein selbstbestimmtes, würdevolles Sterben bei geschulter oder gut angeleiteter Begleitung auch zuhause möglich ist.

Ktipp

Darf ich meine Stiefkinder umgehen?

«Kürzlich habe ich zum zweiten Mal geheiratet. Meine Eltern sind bereits verstorben. Ich selber bin kinderlos. Meine Frau hat zwei erwachsene Kinder. Sie soll nach meinem Tod meinen gesamten Nachlass erhalten. Ich möchte aber verhindern, dass ihre beiden Kinder dereinst indirekt von meinem Vermögen profitieren. Lieber würde ich zum Beispiel meine Schwester begünstigen. Ist das möglich?»

Selbstbestimmt bis nach dem Tod

Zur Ausbreitung und Normalisierung der anonymen Bestattung

Nicole Sachmerda-Schulz zeigt den zunehmenden Bedeutungsverlust traditionell christlicher Bestattungsnormen, gestiegene räumliche Mobilität und den Wunsch nach Selbstbestimmung über den eigenen Tod hinaus als die zentralen Ursachen für die steigende Nachfrage nach anonymen Bestattungen auf. Dieses Buch liefert aktuelle und empirisch fundierte Ergebnisse zu dem bisher kaum untersuchten Phänomen der anonymen Bestattung. Die Ergebnisse basieren auf einer bundesweiten Befragung kommunaler Friedhofsverwaltungen und offener Leitfadeninterviews mit Personen, die sich für eine anonyme Bestattung entschieden haben.