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Neuer Trend der Rechtsprechung
Die Schweizer Richter sprechen deutlich weniger Verwahrungen aus. Stattdessen ordnen sie für gefährliche Straftäter massiv mehr Therapien an. Der neue Trend der Rechtsprechung hat Folgen: Es mangelt an geeigneten Therapieplätzen – und die Kosten haben sich mehr als verdoppelt.
Der Bundesrat hat am Mittwoch die Verordnung über die Eidgenössische Fachkommission zur Beurteilung der Behandelbarkeit lebenslänglich verwahrter Straftäter verabschiedet. Die Fachkommission soll im ersten Quartal 2014 durch den Bundesrat eingesetzt werden können. Die Kantone werden eingeladen, dem Bund Vorschläge für geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu unterbreiten.
Der Regierungsrat begrüsst grundsätzlich den Entwurf der Verordnung über die Eidgenössische Fachkommission zur Beurteilung der Behandelbarkeit le-benslänglich verwahrter Straftäter
Die Regierung des Kantons St.Gallen ist mit dem Verordnungsentwurf über die eidgenössische Fachkommission zur Beurteilung lebenslänglich verwahrter Straftäter grundsätzlich zufrieden. Sie ist aber nicht einverstanden, dass die Kommission ausschliesslich aus Fachleuten aus dem medizinisch-wissenschaftlichen Bereich gebildet werden soll.
Das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) hat am Montag eine Anhörung zum Entwurf der Verordnung über die Eidgenössische Fachkommission zur Beurteilung der Behandelbarkeit lebenslänglich verwahrter Straftäter eröffnet. Die Fachkommission wird beratende Funktion, aber keine Entscheidungsbefugnis haben.Zum Thema: Zehn Köpfe sollen über Schicksal von Verwahrten entscheiden (Der Bund)
Polizeidirektoren reagieren auf die Flucht eines gemeingefährlichen Verwahrten
Wegen Missverständnissenzwischen Bern und Neuenburg konnte ein Sexualstraftäter im Juni 2011 fliehen. Darauf reagieren die Kantone nun mit national einheitlichen Regeln.
Die Diskussion über Mörder und Sexualstraftäter wird gegenwärtig hoch emotional geführt. Wer bei einer harten Linie nicht mitmachen will, wird angefeindet. Aber wie soll die Gesellschaft mit gefährlichen Menschen umgehen?
Der Fall Lucie hat die Emotionen hochgehen lassen und einiges ins Rollen gebracht. Die Forderung nach einem härteren Regime für Verwahrte wird laut, auch das Problem der Therapierbarkeit wird heftig diskutiert.
Vielen sind die lebenslängliche Freiheitsstrafe und die ordentliche Verwahrung für Daniel H. nicht genug
Das Urteil im Fall Lucie hat die Gräben wieder aufgerissen, die sich bei der Verwahrungsinitiative und deren Umsetzung aufgetan haben. Während der "Stammtisch" empört ist, mahnen die "Experten" zu Vernunft.Zum Thema: Vorsicht vor totaler Sicherheit. Kommentar zum Urteil im Fall Lucie (NZZ)
Die Altersbetreuung von Verwahrten wird noch viel Geld kosten, sagt Pöschwies-Direktor Ueli Graf. Er will mehr Freiheiten für sie – und einen 24-Stunden-Betrieb für Pflegefälle.
Ein Mann, der betrunken Auto gefahren war, wurde verwahrt und blieb es zehn Jahre lang – obwohl ihn die Psychiater für ungefährlich halten. Nun ordnet das Bundesgericht die Entlassung des 50-Jährigen an.
Peter K. hat viele Jahre im Thorberg verbracht und weiss als Verwahrter nicht, ob er jemals entlassen wird. Mit dem Leben hinter Gefängnismauern hat er sich inzwischen arrangiert.