Verhaltensauffälligkeiten im Kindergarten
Anregungen für die Arbeit mit den Kindergartenlehrpersonen, den Eltern und dem Kind
Eine häufige Fragestellung, mit der wir im schulpsychologischen und erziehungsberaterischen Alltag konfrontiert werden, betrifft das Phänomen ‚Verhaltensauffälligkeit im Kindergarten’. Im Rahmen eines Praxisforschungsprojektes wollten wir uns dieser Thematik annähern und Antworten auf folgende Fragestellungen finden:
Wie präsent ist das Thema Verhaltensauffälligkeiten bei den Kindergartenlehrkräften in unserem Einzugsgebiet? Beobachten sie eine Zunahme? Wie gehen Kindergartenlehrpersonen mit verhaltens-auffälligen Kindern um und was erwarten sie in diesem Zusammenhang von uns Beratern und Beraterinnen? Mittels eines halbstandardisierten Interviewverfahrens befragten wir Kindergartenlehrpersonen in unserem Einzugsgebiet zu dieser Thematik. So erhielten wir einen Überblick über das erlebte Ausmass von Verhaltensauffälligkeiten im Kindergarten und über den Umgang damit. Aufgrund der Resultate der Kindergartenbefragungen und in Anlehnung an die formulierten Anliegen der Kindergartenlehrpersonen an uns als Fachinstanz führten wir anschliessend Experteninterviews mit Beratern und Beraterinnen der kantonalen Erziehungsberatungsstellen durch. Wir erfragten unter anderem, wie sie an die Fragestellung Verhaltensauffälligkeiten im Kindergarten herangehen und worauf sie bei dieser Fragestellung im Speziellen achten.
Das Ziel des Projekts war es einerseits, einen Überblick über die aktuelle Befundlage zum Thema ‚Verhaltensauffälligkeit im Kindergarten’ zu erhalten, andererseits eine breite Palette an Massnahmen zusammenzustellen, welche Ideen und Anregungen für die Beratung von Kindergartenlehrpersonen und Eltern sowie für die Arbeit mit betroffenen Kindern geben soll. Die Massnahmen basieren sowohl auf dem Erfahrungswissen der befragten Experten und Expertinnen als auch auf dem Theoriewissen aus der Fachliteratur und sind unterteilt in die Kapitel ’Elternberatung’, ’Beratung von Kindergartenlehrpersonen’ und ’kindzentrierte Massnahmen’.