3,5 Jahre Freiheitsentzug für Vater wegen Tochter-Zwangsehe
Vor dem baselstädtischen Strafgericht ist ein türkischstämmiger Mann verurteilt worden. Er hatte gegen seine zwei Töchter Gewalt angewandt.
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Vor dem baselstädtischen Strafgericht ist ein türkischstämmiger Mann verurteilt worden. Er hatte gegen seine zwei Töchter Gewalt angewandt.
Als Jasmin D., eine junge Frau tamilischer Herkunft, mit einer Zwangsheirat konfrontiert war, fand sie bei der Stadtverwaltung Bern Unterstützung. Die Anfragen um Beratung, vor allem von minderjährigen Opfern, steigen im ganzen Land. Der Berner Ansatz könnte als Modell dienen.
Latisha Förster stammt aus Somalia. Wegen des Bürgerkriegs floh die Familie nach Deutschland. Als 13-Jährige wird sie in ihrer Heimat zwangsverheiratet. Das Schicksal teilt sie Schätzungen von Unicef zufolge mit 700 Millionen Frauen weltweit. Nach der erneuten Flucht lässt sie sich in München nieder und eröffnet einen Bekleidungsladen für Kinder. Ihre Geschichte fasst Förster heute als Teil von sich auf. Sie sieht sich nicht als Opfer und will kein Mitleid.
Muslimische und christliche Geistliche verheiraten in der Schweiz Jugendliche. Aus dem vergangenen Jahr sind 21 Fälle bekannt. Die Fachstelle Zwangsheirat will betroffene Vertreter religiöser Gemeinschaften wegen Nötigung belangen.
Aufgrund von Armut, Religion und dem sozialen Druck ist es in Indonesien üblich, dass Mädchen verheiratet werden. Manche Braut ist dabei kaum 11 Jahre alt. Unter den Folgen leidet das ganze Land.
Der Regierungsrat informierte einen Anstieg von Minderjährigenheiraten. Die genauen Gründe seien jedoch nicht bekannt.
Korrespondentin Susanne Güsten zum Rückzug des umstrittenen Kinderehen-Gesetzes in der Türkei.Unter dem Eindruck heftiger Proteste der Opposition hat die türkische Regierung den umstrittenen Gesetzesentwurf zum Thema Kinderehen zurückgezogen. Die Vorlage solle überarbeitet werden, sagte Ministerpräsident Binali Yildirim gestern. Seine islamisch-konservative Regierungspartei AKP strebe eine Lösung im Konsens an. Der Rückzieher ist ein seltener Sieg der Opposition über die AKP – doch das Problem der Kinderehen wird damit nicht gelöst.
Eine pauschale Aberkennung von Kinderehen ist populär und unkompliziert für uns Mitteleuropäer. Aber der Schutz der betroffenen Frauen wird damit außer Kraft gesetzt.
Weltweit leben 700 Millionen Frauen, die als Minderjährige verheiratet wurden. Dies zeigt eine neue Studie des Kinderhilfswerks Save the Children. Obwohl das Bewusstsein für geschlechterspezifische Diskriminierung und ihrer Konsequenzen noch nie so hoch war wie heute, fehlt es vielerorts an politischem Willen, gegen Kinderheiraten vorzugehen. Das ist beschämend. Trotzdem: Es gibt Hoffnung.
In einem aktuellen Bericht warnt die Menschenrechtsorganisation vor einer steigenden Anzahl von Zwangsehen. 2050 könnte dieses Schicksal 1,2 Milliarden Mädchen treffen.
Seit Jahresbeginn wurden in der Schweiz 26 Zwangsehen mit Kindern bekannt. Die Zahl der unter 16-jährigen Vermählten stieg laut "NZZ am Sonntag" deutlich an. In den letzten sieben Monaten hat die Beratungsstelle Zwangsheirat Kenntnis von insgesamt 119 Fällen erhalten, in denen Minderjährige Opfer von erzwungenen Ehen oder Verlobungen sind. Das Problem gibt in der Schweiz zunehmend zu reden.
Zwangsehen in der Schweiz steigen drastisch an. Besonders erschreckend ist dabei die Zunahme von zwangsverheirateten Mädchen, die noch nicht mal 16 Jahre alt sind.
In einem Fünftel der gemeldeten Fälle sind Männer von einer Zwangsheirat betroffen. Sie stammen meist aus der Türkei, Sri Lanka oder vom Balkan.
Was kann man sogenannten Islamkritikern wie Abdel-Samad eigentlich noch antworten? Natürlich haben Ehrenmorde, Zwangsehen und der IS etwas mit dem Islam zu tun. Aber …
Zwangsheirat und Gewalt gegen Frauen sind in Indien oft trauriger Alltag. Hier erzählt eine Inderin von ihrem Schicksa.Ich hatte Angst. Angst, Akhtar zu treffen. Einen Mann, dem ich noch nie begegnet war und mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen sollte. Dabei war ich gerade mal elf Jahre alt und sollte einen wildfremden Mann heiraten.
Immer mehr Mädchen werden in Afrika zwangsverheiratet. Derzeit sind es etwa 125 Millionen. Doch Unicef befürchtet einen rasanten Anstieg.
Diskussionsmappe
Themen wie persönliche und gesetzliche Grenzen, unterschiedliche Wünsche und Traditionen, sexuelle Orientierung, Alter und Behinderung stehen im Zentrum der Diskussionsmappe «Liebe, Ehe, Partnerschaft».Die Mappe entwickelte die Fachstelle für die Femmes-Tische und das Väter-Forum der Stadt Zürich im Rahmen des Bundesprogramms gegen Zwangsheiraten. Die Fachstelle arbeitete dabei eng zusammen mit der städtischen Suchtprävention und weiteren Fachpersonen.Die Mappe eignet sich als Diskussionsgrundlage für unterschiedlichste Bereiche, in welchen Liebe, Ehe und Partnerschaft in Gruppen ein Thema werden soll (Beispielsweise Schule, Prävention, Jugendarbeit, Integration)
In der Schweiz gibt es laut einer Studie pro Jahr rund 340 Fälle von Zwangsheiraten – die Dunkelziffer ist vermutlich deutlich höher. Zu den Opfern gehören auch Eritreerinnen und Schwule. Anu Sivaganesan, Leiterin der Fachstelle Zwangsheirat.ch, unterstützt die Betroffenen.
Zwangsheirat in den Sommerferien
Heiratsverschleppung. So nennen es die Expertinnen der Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes, wenn Mädchen und junge Frauen in den Sommerferien in ihrer ursprünglichen Heimat Ferien machen sollen – und dort verheiratet werden. Gegen ihren Willen, häufig mit einem entfernten Verwandten oder einem Freund der Familie: einem Cousin, Großcousin oder mit einem Mann, der finanziell oder sozial in den Augen der Verwandten gut in die Familie passt.
Mit einem fünfjährigen Programm will der Bundesrat das Phänomen Zwangsheirat in der Schweiz eindämmen. Ziel ist es, die Zusammenarbeit unter Beratungsstellen, Berufsleuten und Schulen zu verstärken und Lücken bei Prävention, Beratung, Schutz und Schulung zu schliessen. Das Programm versteht sich als Ergänzung zum neuen Bundesgesetz über Massnahmen gegen Zwangsheiraten, das von den eidgenössischen Räten am 15. Juni 2012 verabschiedet wurde.