Tod auf Rezept: Ungleichheit in Europa
Die Rechtslage sowohl bei aktiver als auch bei passiver Sterbehilfe ist in Europa je nach Land höchst unterschiedlich. Sie reicht vom völligen Verbot bis hin zu Sterbetourismus-Paketen.
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Die Rechtslage sowohl bei aktiver als auch bei passiver Sterbehilfe ist in Europa je nach Land höchst unterschiedlich. Sie reicht vom völligen Verbot bis hin zu Sterbetourismus-Paketen.
Queere Jugendliche stehen unter grossem gesellschaftlichen Druck. Als Beispiel: Die Suizidrate von männlichen LGBT+-Jugendlichen ist im Gegensatz zu heterosexuellen männlichen Jugendlichen fünf Mal höher. Mit unserem Vorstoss soll die Sensibilisierung dieses Themas erreicht werden. Die Prävention umfasst ein Netzwerk, das auf nationaler Ebene agiert. Dieses koordiniert kantonale Gruppen, Kampagnen und setzt sich mit bestehende Organisationen in Verbindung. Jugendliche repräsentieren die Kampagne in der Öffentlichkeit und stehen als Ansprechpersonen für alle Betroffenen ein. Die Prävention zielt also direkt auf die betroffenen LGBT+-Jugendlichen ab.
Suizid ist ein weltweit unterschätztes Problem – auch in der Schweiz, wie ein Ländervergleich zeigt.
Die Schweizer Ärztekammer lehnt die neuen Suizid-Richtlinien ab. Darin ist als neue Bedingung «unerträgliches Leiden» definiert. Das Parlament der Schweizer Ärztevereinigung (FMH) nahm die umstrittenen neuen Richtlinien der Schweizer Akademie für Medizinische Wissenschaften (SAMW) zur Suizidhilfe nicht in seine Standesordnung auf.Mehr zum Thema: Ärzte wollen Sterbehilfe nur bei Schwerstkranken leisten (BZ)
Der verwahrte Peter Vogt wird bis zum Ende seines Lebens hinter Gittern sitzen. Er will aber mit dieser Perspektive nicht weiterleben und plant deshalb, mit Hilfe von Exit im Gefängnis zu sterben. Das ist ein Präzedenzfall. Die Behörden sind im Dilemma, weil es dafür keine rechtlichen Grundlagen gibt.Todesstrafe selbstgemacht (WOZ, Kommentar)
Die Behandlung, Betreuung und Begleitung von Patientinnen und Patienten, die mit dem eigenen Sterben konfrontiert sind, ist eine zentrale Aufgabe der Medizin, die hohen Respekt und grosse ethische Verantwortung verlangt. Die medizin-ethischen Richtlinien der SAMW enthalten differenzierte Kriterien, die den behandelnden Ärztinnen und Ärzten und weiteren Fachpersonen ethische Leitplanken geben in den herausfordernden Situationen im Umgang mit Sterben und Tod.
In der Schweiz erhalten auch Menschen Suizidhilfe, die nicht an einer tödlichen Krankheit leiden. Neue ethische Richtlinien sollen dieser Praxis Rechnung tragen, stossen aber auf harsche Kritik. Diese trifft die Falschen.Zum Thema: Umgang mit Sterben und Tod. Medizin-ethische Richtlinien (SAMW)
Junge Männer rappen über Selbstmord und Drogen und inszenieren ihren Seelenporno im Netz. Ein Zeichen von Vereinzelung und Entfremdung – oder doch nur eine neue Sichtbarkeit der Depression?
Der mutmassliche Suizid des Sängers Daniel Küblböck beschäftigt die Medien. Dabei zeigt sich: Immer häufiger werden Infoboxen mit Hilfsangeboten publiziert. Welche Regeln gelten bei Tamedia, Ringier, NZZ oder «Watson»? Der aktuelle Fall in der Praxis.
In der Schweiz gibt es viele Einrichtungen für Suizidprävention, aber sie kommunizieren nicht ausreichend miteinander. Der Bund nutzt den Welttag der Suizidprävention, um ein neues Koordinationsinstrument einzuführen.Mehr zum Thema: Suizidprävention - Was Fachkräfte und Laien tun können (SWR)
Trauern und begleiten nach einem Suizid
Sabrina Müller spricht offen über die ganz schwierigen Themen, aber auch darüber, was ihr in dieser schweren Zeit geholfen hat – wie etwa die Arbeit auf dem Bauernhof – und wie sie langsam wieder zurück in ein neues Leben fand. Ihre Texte folgen ihrem persönlichen Erleben, im Anschluss wird jede Station thematisch vertieft.
Am 10. September findet der von der Weltgesundheitsorganisation lancierte jährliche Welttag der Suizidprävention statt. Im Hinblick auf diesen Tag präsentieren verschiedene Organisationen ihre Aktivitäten. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) lanciert eine online-Plattform mit Praxisbeispielen, das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) bietet anlässlich einer Tagung eine Plattform für Erfahrungsaustausch und Koordination und aus Sicht der SBB haben sich die umgesetzten Massnahmen in der Prävention von Schienensuiziden bewährt.Zum Thema: Praxisbeispiele der Suizidprävention (BAG)
Viele Akteure engagieren sich in der Suizidprävention. Ziel 10 des Nationalen Aktionsplan Suizidprävention lautet daher: Bewährte Praxisbeispiele sichtbar machen. Auf der BAG-Homepage sind seit September 2018 erste Praxisbeispiele einsehbar.
Neue Zahlen zeigen: Über 200 Frauen, die sich bei der Fachstelle Zwangsheirat gemeldet haben, sind suizidgefährdet. Von den 656 Frauen, die die Fachstelle 2016 und 2017 beraten hat, waren 33 Prozent vom Thema Suizid betroffen: Sie hatten einen oder mehrere Suizidversuche hinter sich oder beschäftigten sich mit der Selbsttötung.Mehr zum Thema: «Die Behörden müssen wenn nötig hart durchgreifen» (der Bund)
Wenn Antidepressiva, statt zu helfen, die seelische Not eines Menschen noch größer machen, ist das nicht nur eine Absurdität, es kann tödlich enden. Der Autor erlitt durch das Versagen von Big Pharma einen unwiederbringlichen Verlust: Seine Frau beging nach der Einnahme von Psychopharmaka Suizid. Ein Risiko, über das Ärzte und Packungsbeilagen bis dahin geschwiegen hatten. Man sollte meinen, dass es leicht wäre, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und Ähnliches in Zukunft zu verhindern. Nicht aber, wenn der Gegner ein mächtiges Kartell ist: die Pharmaindustrie, gegen die Politik und Gerichte kaum aufzubegehren wagen.
In Zürich wurden rund 40 Jugendliche unter dem Einfluss von «13 Reasons Why» in die psychiatrische Notfallstation eingeliefert.
Ein Anstieg der Suizide im Sommer, der bereits im 19. Jahrhundert beobachtet wurde, bedeutet, dass sich nach den derzeitigen Klimavorhersagen im Jahr 2050 in den USA und in Mexiko bis 21.000 zusätzliche Menschen das Leben nehmen, wenn die in Nature Climate Change (2018; doi: 10.1038/s41558-018-0222-x) vorgestellten Berechnungen zutreffen.
Mit einem Aktionsplan will der Bund die Zahl der Suizide um einen Viertel senken. Die Mittel dafür sollen aber andere aufbringen.
Ein vor einer Woche aus Deutschland abgeschobener afghanischer Asylbewerber hat sich nach seiner Rückkehr erhängt. Er sei am Dienstag in einer von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zur Verfügung gestellten vorübergehenden Unterkunft in Kabul aufgefunden worden, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des Flüchtlingsministeriums in Kabul. Aus Deutschland abgeschobener Afghane erhängt sich in Kabul (NZZ)
Die aktuelle Diskussion in der Schweiz und in Japan
Der Schutz des menschlichen Lebens ist ein grundlegendes Menschenrecht. Im Bereich der Sterbehilfe und der Suizidbeihilfe steht er jedoch scheinbar im Widerspruch zum Recht auf persönliche Freiheit, welches jeder Person die Möglichkeit einräumt, Entscheidungen über den eigenen Tod zu treffen. Die juristischen und die ethisch-moralischen Fragen, welche aus diesem Spannungsfeld resultieren, gilt es normativ zu klären. Hierbei wird eine Gesellschaft von ihren kulturellen Überzeugungen gelenkt. So wird in Japan die Selbsttötung nicht per se als verwerflich angesehen, sondern stösst unter Umständen auf Respekt und Verständnis. Auch in der Schweiz sind gewisse Formen der Sterbehilfe und der Suizidbeihilfe de facto anerkannt.