Wer sich integriert – und wer sich isoliert
«Ich fühle mich als Schweizer»: Wie gut Jugendliche integriert sind und welche Rolle ihre Herkunft spielt, zeigt eine Befragung.
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
«Ich fühle mich als Schweizer»: Wie gut Jugendliche integriert sind und welche Rolle ihre Herkunft spielt, zeigt eine Befragung.
Begriffe – Grundlagen – Praxisrelevanz
Welche Bedeutung haben Migration und Teilhabe? Welchen Einfluss haben Fremdheit und Diskriminierung auf die Soziale Arbeit in der pluralen Gesellschaft? Was bedeuten „Assimilation“, „Integration“, „Inklusion“ und „Teilhabe“ im Kontext von Migration?Die AutorInnen geben Antworten und beleuchten unterschiedliche Dimensionen des Phänomens „Migration“ aus der Perspektive unterschiedlicher Systeme/Felder wie z. B. Ökonomie, Politik, Bildung mit Blick auf Teilhabemöglichkeiten. Daran anknüpfend wird auf die Bedeutung der herausgearbeiteten Zusammenhänge für das professionelle sozialarbeiterische Handlungsverständnis auf der individuellen, organisationalen und gesellschaftlichen Ebene in geschichtlicher Tiefendimension eingegangen. Zahlreiche Interviewbeispiele veranschaulichen die theoretischen Impulse. Fragen und Aufgaben zur Selbstreflexion regen zum Weiterdenken an.
Zuwanderer aus islamischen Staaten in der Schweiz sind relativ schlecht ausgebildet und verdienen wenig – und doch gelingt die Integration besser als in anderen europäischen Ländern.
Namensänderung
Noch nie war es für Personen mit ausländischen Namen so einfach, ihren Namen «einzuschweizern». Eine Familie aus dem Kanton Schwyzhat es versucht.
Unter besonderer Berücksichtigung des Zweitsprachenerwerbs im Kindergarten
Das vorliegende Buch behandelt einen gesellschaftlich ausserordentlich relevanten, aber in der Wissenschaft wenig thematisierten Forschungsbereich. Der Autor untersucht die Bedeutung und Rolle der Interaktionserfahrungen und emotionaler Faktoren im frühen Zweitspracherwerb unter bildungswissenschaftlichen und sprachwissenschaftlichen Aspekten. Im Zentrum der vorliegenden Arbeit, die eine Einzelfallstudie darstellt, steht ein Bub, der über die Erstsprache Türkisch verfügt, eher spät einen Kindergarten in Wien zu besuchen beginnt und erst dort mit der deutschen Sprache intensiv konfrontiert wird.
Konflikte um Zugehörigkeit in nationalen Narrativen
Kopftuch und Identität: Wie sprechen muslimische Frauen in nationalen Debatten für sich und welcher Widerhall begegnet ihnen?Anna C. Korteweg und Gökce Yurdakul analysieren Prozesse der In- und Exklusion anhand »nationaler Narrative« sowie öffentlicher Zugehörigkeitsdiskurse zu geographischen Gemeinschaften in Frankreich, der Türkei, den Niederlanden und Deutschland. Den Fokus legen sie hierbei auf die medialen und politischen Diskussionen zu Kopftuch, Niqab und Burka, die zwischen Ablehnung, Toleranz und Aushandlung changieren. Die Aussagen muslimischer Frauen zeigen dabei, wie anhand der Kopftuchdebatten die Bedeutung nationaler Zugehörigkeit überdacht, bekräftigt und potenziell neu artikuliert werden kann.
Junge Frauen mit Migrationshintergrund zwischen Anpassung und Distanzierung
Ansetzend an der Schnittstelle von Übergangs- und Ungleichheitsforschung beschreibt Nina Theresa Lichtwardt auf Basis einer Triangulation quantitativer und qualitativer Verfahren die Übergangsverläufe der Gruppe junger Frauen mit Migrationshintergrund und Hauptschulbildung, deren Chancen im Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf besonders gering ausgeprägt sind. Zudem erforscht sie deren Erfahrungen und Deutungen innerhalb dieser Verläufe, wobei sie einen intersektionalen Blickwinkel einnimmt. Die Autorin verdeutlicht, dass in den Übergängen ungleichheitsfördernde Strukturen und Prozesse zutage treten, deren Wirkung sich anhand nur einer, an dominanten Zuschreibungen orientierten, Ungleichheitsachse nicht ermessen lässt.
Integration von Menschen aus fremden Kulturen in die schweizerische demokratische Gesellschaft
Die vorliegende Arbeit behandelt das Thema der Integration von Menschen aus fremden Kulturen in die schweizerische demokratische Gesellschaft. Die Arbeit betrachtet die Thematik auf einer systemischen und einer individuellen Ebene. In der systemischen Betrachtung erfolgt erst die Abgrenzung von Gesellschaften gegen aussen anhand der Theorie von Eder. Habermas beschreibt, wie die demokratische Ordnung durch solidarische Entscheide und Steuerung der Integrationsquellen aufrechterhalten wird. Demokratie ist das dominierende Organisationsprinzip der schweizerischen Gesellschaft. Dadurch ergibt sich das verwendete Verständnis für die schweizerische demokratische Gesellschaft. Mittels dem Kultur-Struktur-Paradigma nach Hoffmann-Nowotny wird der Zusammenhang von Integrationschancen, welche die Aufnahmegesellschaft bietet und Assimilation durch die Einwandernden aufgezeigt.
Gespräch mit dem Soziologen Ruud Koopmans
In den USA werden seine Studien rezipiert, in Europa ignoriert. Ruud Koopmans' These: Nicht die Diskriminierung der Migranten ist die Herausforderung, sondern ihre Selbstdiskriminierung.
Transnationale Sozialräume oberschlesienstämmiger Aussiedler in Nordrhein-Westfalen
Nachdem die Hochphase der Migration von Aussiedlern aus Polen nach Deutschland nun mehr als 25 Jahre zurückliegt, stellt sich die Frage, ob die »Integration« dieser Migrantengruppe als abgeschlossen bezeichnet werden kann.Auf Basis qualitativer Interviews mit oberschlesienstämmigen Aussiedlern in NRW zeichnet Marius Otto deren Lebenswelten im Spannungsfeld von lokaler Integration, regionaler Verbundenheit und Sozialisierung in Polen nach. Er zeigt, welche transnationalen Facetten sich in den Netzwerken, Mobilitätsmustern und Identitäten entwickelt haben, und entschlüsselt die Bedeutung der »oberschlesischen Komponente«.
Eine Praxeographie der Selbstbildung von Integrationslotsen
Was macht Menschen zu »Migranten«? Und: Wie machen sie sich selbst und andere dazu? Andrea Querfurts Praxeographie der Selbst-Bildung von Integrationslotsen zeigt, wie diese als Mittler zwischen Einheimischen und Migranten das Migrant-Sein in dynamischen Beziehungsgeflechten erlernen und immer wieder neu verkörpern müssen. Dabei werden konkrete Orte zu Begegnungsräumen der Migration gemacht, in denen sich ein migrantisches Subjekt inszenieren muss – und kann. In den Fokus rückt damit nicht nur die symbolische wie lokale Situiertheit von Subjektivierungsprozessen, sondern ebenso das spannungsvolle Wechselspiel zwischen einer notwendigen Selbstgestaltung und einer Gestaltung des Sozialen.
Eine empirische Studie zu Bundestagsabgeordneten mit Migrationshintergrund
Damir Softic rekonstruiert die Karrierewege von Bundestagsabgeordneten mit Migrationshintergrund und erforscht die Bedingungen, unter denen Migranten erstmalig Zugang zur politischen Elite in Deutschland erhalten. Er analysiert die Widrigkeiten des politischen Aufstiegs und belegt, dass Migrationserfahrungen und soziale Herkunft Einfluss auf politische Strategien, Habitus und Repräsentationspraktiken nehmen. Auf der Grundlage von biographischen Interviews werden Dimensionen der transnationalen Habitusgenese herausgearbeitet, um so aufzuzeigen, dass migrationsspezifische Ressourcen existieren, die sich auf die erfolgreichen politischen Aufstiegswege auswirken.
Afro Hair Salons zwischen Ausgrenzung und Inkorporation
Wie ist migrantisches Unternehmertum in gesellschaftliche Strukturen in Deutschland eingebunden? Caroline Schmitt verdeutlicht anhand von Afro Hair Salons die Position der Unternehmer/-innen zwischen sozialer Ausgrenzung und gesellschaftlicher Inkorporation: Die Salonbetreibenden entwickeln innovative Geschäftsideen und streben nach Wertschätzung ihrer Unternehmen, erleben sich aber als marginalisiert und exotisiert.Die Ergebnisse der qualitativen Analysen münden in eine Typologie zum Umgang mit sozialer Ausgrenzung und liefern Ansatzpunkte für Interkulturelle Öffnung und Diversity-Ansätze im Feld migrantischen Unternehmertums.
Menschen mit Migrationshintergrund gleich welchen Alters haben ein erhöhtes Risiko für Abhängigkeitserkrankungen, posttraumatische Belastungsstörungen, psychosomatische Leiden und andere psychische Störungen.Viele Kinder aus Migrantenfamilien wachsen in einem kulturellen und emotionalen Spannungsfeld auf. In den neuen Gesellschaften und Kulturen erleben sie Stress, Anpassungsdruck, Entbehrungen und manchmal aggressive Anfeindungen. Dadurch wird ihr Bindungssystem erschüttert und das Gefühl von Urvertrauen in Schutz durch liebevolle Menschen kann verloren gehen. Diese Erfahrungen können potentiell traumatisch verarbeitet werden und zu tiefgreifenden Bindungsunsicherheiten führen mit einem Gefühl von extremer Angst. International renommierte Fachleute und Forscher berichten aus ihren Erfahrungen und Studien und zeigen Wege für neue Entwicklungen auf.
Wie sie Ressourcen mobilisieren und Handlungsspielräume schaffen
Trotz ihrer grossen Zahl und kulturellen Vielfalt fanden katholische Migrantengemeinden in Öffentlichkeit und Forschung bislang nur wenig Beachtung. Die vorliegende Studie gewährt nun einen Religionssoziologischen Einblick in zwei englischsprachige Gemeinden. Am Beispiel europäischer Expats, afrikanischer Asylsuchender und weiterer Personengruppen geht der Autor der Frage nach, wie in katholischen Migrantengemeinden die Ressourcen, die Handlungsspielräume und damit das Wohlbefinden von Zuwanderern beeinflusst werden. Interviews mit verschiedenen Protagonisten zeigen, wie die sozialen Bedingungen in den Migrantengemeinden die Vernetzung ihrer Mitglieder fördern und die Aneignung von migrationsrelevanten Kompetenzen vereinfachen.
Politische Formen und soziale Grundlagen von Partizipation
In Demokratien werden die Zugänge zur politischen und sozialen Partizipation über unterschiedliche Beteiligungsmöglichkeiten reguliert. Diese entfalten ihre Wirkung auch im Kontext von Migration. Allerdings kann Beteiligung nicht allein auf Fragen von Staatsbürgerschaft und politischen Rechten von Minderheiten reduziert werden. Vielmehr ist Demokratie mit vielfältigen individuellen und sozialen Lernprozessen verknüpft. Vor diesem Hintergrund untersuchen die Autorinnen und Autoren des Bandes in den Themenfeldern Staatsbürgerschaft, politische Partizipation, Zivilgesellschaft und Bildungsprozesse Facetten der Bedeutung von Migration und Minderheiten für demokratische Gesellschaften. Darüber hinaus enthält der Band Beiträge zu Grundlagen und Systematisierungen über Migration und Minderheiten in der Demokratie.
Entwicklung der eidgenössischen Politik und Analyse der kantonalen Praxis: der Fall Neuenburg.
Der Artikel geht davon aus, dass die aktuelle schweizerische Integrationspolitik aus geschichtlichen Gründen janusköpfig ist: Der Druck zur Anpassung steht in Konkurrenz mit liberalen Auffassungen. Beide Tendenzen sind in den Kantonen ungleich verteilt. Im Fokus des Artikels steht die liberale Integrationspraxis im Kanton Neuenburg, die sich an den Grundsätzen Menschenwürde, Gleichheit und Bürgerbeteiligung orientiert.
Moderne Gesellschaften legen darauf Wert, dass Kirche und Staat getrennt sind, dassalso religiöse Überzeugung eine Privatsache ist und der Staat gegenüber religiösenGemeinschaften neutral auftritt. Dieses Prinzip ist in vielen Staaten in Ansätzen realisiert und sollte mithelfen, die Konflikte zwischen Religionen zu bewältigen. Als Musterland der „Laizität“ wird auch heute noch Frankreich betrachtet, dass 1905 vor dem Hintergrund der Dreyfus-Affäre ein Gesetz zur Trennung von Religion und Staatverabschiedete.
Die Spielkameradin vom Amt
Das Programm "schritt:weise" fördert benachteiligte Kinder: Frauen mit ähnlichem kulturellem Hintergrund kommen zu Besuch – und spielen mit den Kleinen. Aber nicht nur das.
Der Assimilationsbegriff steht für ein Ensemble migrationssoziologischer Theorien, die sich um den konzeptionellen Kerngedanken der Angleichung von Immigranten gruppieren. Zugleich strukturiert er die politischen Auseinandersetzungen in den westlichen Einwanderungsländern. Jutta Aumüller zeichnet die theoretischen Konzepte der Assimilation in einer geschichtlichen Perspektive nach und kontrastiert sie mit den politischen Diskursen um Integration und Assimilation von zugewanderten Minderheiten seit der Nationalstaatsbewegung im 19. Jahrhundert.