An der Schwelle zum Tod
Stirbt es sich leichter, wenn man über den Tod gesprochen hat? Dazu gibt es keine Statistik. Experten in Palliative Care plädieren jedoch für eine Enttabuisierung des Themas.
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Stirbt es sich leichter, wenn man über den Tod gesprochen hat? Dazu gibt es keine Statistik. Experten in Palliative Care plädieren jedoch für eine Enttabuisierung des Themas.
Viele Menschen, die beruflich oder als freiwillig Begleitende anderen Menschen beim Sterben beistehen, denken darüber nach, wie sie ein hilfreiches Gespräch über das Sterben beginnen können. Gerade weil sie in ihrem Familien- und Freundeskreis, aber auch im professionellen Umfeld die Erfahrung gemacht haben, dass klärende Gespräche geholfen haben. Oder geholfen hätten.Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass Menschen friedlicher sterben und Angehörige weniger traumatisiert zurückbleiben, wenn über das Sterben im Voraus gesprochen wurde, wenn Fragen geklärt, Therapieformen besprochen und Hilfe für den Fall, dass es schlechter geht, vorbereitet wurden.
Diese systematische Einführung in die Soziale Arbeit in Hospizeinrichtungen und auf Palliativstationen informiert über die Angebote für sterbende und trauernde Menschen. Dazu gehören die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit, die gesellschaftspolitische Herausforderung sowie rechtliche und ethische Fragen. Im Zentrum steht die Unsicherheit des Menschen gegenüber Sterben, Tod und Trauer. Hospizbewegung und Palliative Care wollen das Sterben für alle Beteiligten erträglicher machen durch: ganzheitliche Begleitung, Ermutigung und Versorgung in verschiedenen Settings, Hilfe für Helfende und nicht zuletzt Aufklärung der Öffentlichkeit. Eine besondere Aufgabe ist die Implementierung hospizlicher Prinzipien in bestehende Einrichtungen des Gesundheitswesens.
Im Fokus stehen also Patienten und Patientinnen, die nicht mehr geheilt werden können, deren Leiden aber bestmöglich gelindert und deren Lebensqualität in somatischer, psychischer, sozialer und spiritueller Hinsicht bis ans Lebensende gefördert werden soll.
In den Alters- und Pflegeheimen von Derendingen und Schönenwerd sterben nicht nur alte Menschen. Der Verein Palliative Care Kanton Solothurn hat Plätze eingerichtet für jüngere todkranke Menschen. Anders als in den umliegenden Kantonen gibt es nämlich in Solothurn kein Sterbehospiz.
Die letzte Phase im Leben erfordert eine spezielle Betreuung, die so genannte Palliativpflege. Das Basler Altersheim Johanniter ist als erstes in der Region für ihre Palliativpflege zertifiziert worden. Die Schulung des Personals dauerte zwei Jahre und hat rund 200'000 Franken gekostet.
Jährlich sterben in der Schweiz rund 500 Kinder, die meisten von ihnen im Spital, wie eine Studie zeigt. Laut Koautorin Eva Bergsträsser fehlt jedoch fast überall das umfassende palliative Wissen.
In der Schweiz wird palliative Pflege erst seit Kurzem gefördert. Der Fokus lag bisher auf Heilung, Akutmedizin sowie assistiertem Suizid als Optionen am Lebensende. Nun könnte die Gründung einer Professur für Palliative Care den Weg für diese im Ausland etablierte Alternative ebnen.
Zertifizierung für Palliative Care von qualitépalliative
Am 16. März 2010 wurde als Massnahme im Teilprojekt «Versorgung» der Nationalen Strategie Palliative Care 2010 bis 2015 der Schweizerische Verein für Qualität in Palliative Care «qualitépalliative» gegründet. Im Hinblick auf eine breite Basis zeichneten palliative ch, CURAVIVA Schweiz und die Krebsliga als Gründungsmitglieder.qualitépalliative überprüft in einem vor Ort durchgeführten Audit, ob eine Institution qualitativ hochwertige Palliative Care anbietet. Ein erfolgreiches Bestehen der Prüfung wird mit dem Label «Qualität in Palliative Care» ausgezeichnet.
Ein unheilbar krankes Kind beansprucht die Energie einer ganzen Familie. Zur Entlastung gäbe es viele Angebote von Freiwilligen für Palliative Care. Doch den Zugang zu finden, ist schwierig.
Lange haben Berner Altersheime den Sterbehilfeorganisationen Exit und Dignitas den Zutritt verweigert. Nun beginnt ein Umdenken: Immer mehr Heime lassen Sterbehilfe zu – aber nur als absolute Ausnahme.
Wissen und Handeln für Pflegende
Eine gute Palliativversorgung ist ein Qualitätskriterium von Pflegeheimen und - diensten. Für Bewohner, Patienten und Angehörige sichert sie eine gute Lebensqualität in besonders schwierigen Krankheitsphasen.Für die 4. Auflage wurde dieses bewährte Buch grundlegend überarbeitet und ergänzt. Es zeigt, wie sich ein modernes Schmerzmanagement durchführen lässt, wie Ehrenamtliche und Angehörige einbezogen, psychosoziale Nöte begleitet und Krisen gemeistert werden.
Ein würdevolles Sterben ist das grosse Ziel, dem sich auch die Pflege immer stärker verpflichtet fühlt. Das hat auch die Politik verstanden: Der Entwurf eines neuen Hospiz-Palliativgesetzes sieht Palliative Care als regulären Bestandteil der Versorgung. So liegt in der 2., aktualisierten Auflage dieses Buches der Akzent noch stärker auf der Selbstbestimmung des Einzelnen. Auch das Angebot einer bedarfsgerechten Versorgung wird in vielen Fragen (und Antworten) thematisiert. Mit diesem Buch liegt der praktische Ratgeber für die tägliche Arbeit in der Palliative Care nun in aktualisierter Form vor.
Das Handbuch zur Vorbereitung auf das Sterben
Viele Sterbende benutzen in der Zeit vor ihrem Tod eine Sprache, die an eine bevorstehende Reise denken lässt. „Ich muss bald los“, sagen sie dann etwa, oder „Ich fahre heim“. Grundlegende medizinische Informationen zu Themen wie Palliativmedizin, Schmerztherapie, Depressionen, Symptomen der Sterbephase und der Palliativen Sedierung werden im Buch von Berend Feddersen ebenso behandelt wie die Unterschiede zwischen den Einrichtungen Palliativ-Station, Hospiz und der ambulanten Palliativ-Versorgung. Vorgestellt werden aber auch erleichternde Massnahmen abseits der medizinischen Betreuung. Interviews mit Ärzten und professionellen Helfern geben weiterführende Hilfestellung, indem sie beispielsweise zeigen, wie man Kinder in den Begleitprozess einbinden kann, ohne sie zu überfordern.
Hilfen zur Pflege Sterbender
Dieses Buch bietet Pflegenden und Hospizmitarbeitern: Beschreibung von Pflegehandlungen, z.B. Linderung von Schmerzen. Tipps im Umgang mit den Angehörigen. Informationen zur Versorgung der Toten. Hilfestellung bei administrativen Aufgaben und hilft Worte zu finden, um die Sprachlosigkeit zu überwinden.
Wie kann man Menschen mit Demenz eine gute Lebensqualität am Lebensende sichern, ihnen ein gutes Lebens gestalten und sie in einem würdevollen Sterben unterstützen? Die Studie untersucht die Versorgungssituation von Menschen mit Demenz am Lebensende. Das Autorenteam zeigt forschungsbasiert auf, wie bei Menschen mit Demenz Schmerzen erkannt und behandelt, das Sterben spirituell begleitet, familienorientiert beraten und transkulturell kompetent begleitet werden kann. Die Autoren zeigen, wie Case Management organisiert und koordiniert und wie Schnittmengen von Dementia Care und Palliative Care für Betroffene genutzt werden können.
In Deutschland stehen ungefähr 850.000 Menschen unmittelbar an ihrem Lebensende. Mit Abstand die häufigsten Todesursachen sind chronische und unheilbare Erkrankungen. Die psychischen Prozesse beim Sterben sind in besonderer Weise individuell, da bisherige biografische Erfahrungen, Persönlichkeitsmerkmale und Gewohnheiten darin münden. Zudem wird der Sterbeprozess durch den sozialen Kontext, durch familiäre oder medizinisch-institutionelle Bedingungen beeinflusst. Der Band gibt einen Überblick über die Rahmenbedingungen, gesetzlichen Bestimmungen sowie über diagnostische und interventive Möglichkeiten der Begleitung von Menschen am Lebensende und in der Sterbephase.
Sterbebegleitung in stationären Pflegeeinrichtungen im urbanen Raum
Sterben in stationären Pflegeeinrichtungen geschieht nicht automatisch, sondern auf unterschiedlichste Weise. Die Untersuchung zeigt, an welchen Stellen es möglich ist, Sterben aktiv und damit ‚gelingend‘ zu gestalten. Die Studie setzt sich mit Sterbebegleitung im Kontext stationärer Pflegeeinrichtungen auseinander und entwickelt einen Beitrag zu einer empirisch begründeten Begrifflichkeit von Sorgekultur als Doing-Death.
Die Spitex-Fachstelle Palliative Care in Zürich steht schwerstkranken Menschen und deren Angehörigen bei. Sie wollen ihnen ein würdiges Lebensende bereiten.
Ehrenamtliche Hospizbegleiter hören in der Begegnung mit Schwerkranken und Sterbenden Fragen wie: »Womit habe ich das verdient?«, »Ich will nicht mehr leben!« oder »Ich will noch nicht sterben!«. Viele dieser Äusserungen sind auch Fragen nach Spiritualität, nach Hoffnung und Sinn, nach Glauben und Nicht-Glauben oder nach einer Vorstellung von einem Leben nach dem Tod. Wie lässt sich vorbeugen, dass Hospizbegleiter mit solchen Äusserungen überfordert werden oder unbedarft agieren? Wie kann der Tendenz begegnet werden, dass Begleiter ihre eigene Spiritualität oder Religiosität auf den Begleiteten projizieren? In einer pluralen und multikulturellen Gesellschaft gilt gerade für die Hospizbegleitung: Spiritualität ist, was der Einzelne dafür hält.