Früherkennung von Drogenkonsum auf Sozialdiensten
Indizien, die auf einen möglichen Substanzkonsum hinweisen und der professionelle Umgang damit
Ein beträchtlicher Anteil der Menschen mit Suchtmittelproblemen ist, meist aufgrund der schädlichen Folgen des Drogenkonsums, auf persönliche und wirtschaftliche Hilfe angewiesen. Dadurch erhalten Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen auf Sozialdiensten die Möglichkeit, einen bedeutenden Beitrag zur Früherkennung von Sucht zu leisten. Durch eine frühe Erkennung eines Suchtmittelkonsums in der Zusammenarbeit werden sinnvolle und nachhaltige Interventionen ermöglicht. Sobald ein Konsum wahrgenommen wird, können sozialen, psychischen und gesundheitlichen Folgeschäden vorgebeugt, schadensmindernde Massnahmen eingeleitet oder Alternativen aufgezeigt werden. Eine Früherkennung bringt nicht nur den Vorteil einer bestmöglichen, individuellen Unterstützung, sondern auch eines Einsparens von Kosten. Allerdings stehen in der Regel finanzielle Probleme bei Gesprächen auf dem Sozialdienst im Vordergrund, was dazu führt, dass ein Drogenkonsum nicht zwingend sofort wahrgenommen wird oder Klienten und Klientinnen ihn zu vertuschen versuchen. Doch auch wenn Klienten und Klientinnen ihren Suchtmittelkonsum verheimlichen, gibt es Anzeichen, die darauf hinweisen können.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, mithilfe von Experteninterviews, solche Indizien, die spezifisch auf Sozialdiensten auf einen möglichen Substanzkonsum oder eine Abhängigkeit hinweisen können, zusammenzutragen. Da sich die Zusammenarbeit mit Drogenkonsumenten und -konsumentinnen als herausfordernd gestalten kann, wird in einem weiteren Schritt auf einen professionellen Umgang eingegangen. Ebenfalls anhand von Expertenwissen, wie auch ausgesuchter Theorie, wird diskutiert, wie mit dem Verdacht und anschliessendem Wissen, dass der Klient oder die Klientin Drogen konsumiert, professionell umgegangen werden kann.