Krankgeschrieben – was heisst das?
Krankheiten und Unfälle verursachen nicht nur körperliches Ungemach, sondern oft auch Probleme mit dem Arbeitgeber. Was Sie über Rechte und Pflichten bei Arbeitsunfähigkeit wissen müssen.
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Krankheiten und Unfälle verursachen nicht nur körperliches Ungemach, sondern oft auch Probleme mit dem Arbeitgeber. Was Sie über Rechte und Pflichten bei Arbeitsunfähigkeit wissen müssen.
Personen mit psychischen Störungen werden oft aus dem Arbeitsmarkt ausgeschlossen und invalidisiert. Dies könnte u.a. auf fehlende Kontakte zwischen behandelnden Ärztinnen und Ärzten und Arbeitgebenden, Case-Managern von Privatversicherungen sowie Beratern der IV-Stellen und anderen Behörden zurückzuführen sein. So lautet das Fazit einer Studie, in der Psychiaterinnen und Psychiater der Schweiz erstmals zu diesem Thema befragt wurden. Die IV als eine der betroffenen Akteurinnen unterstützt Massnahmen für eine verbesserte Zusammenarbeit im Rahmen der Reform «Weiterentwicklung der IV» und der «Nationalen Konferenz zur Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Behinderung», deren dritter Teil am 21. Dezember 2017 stattfindet.
Lösungsansätze für die Soziale Arbeit und die interdisziplinäre Zusammenarbeit
Somatoforme Schmerzstörungen sind ein häufiges Phänomen: Gemäss diversen Studien leiden zehn bis zwanzig Prozent der Bevölkerung an dieser Schmerzform. Die Schmerzen können derart stark sein, dass eine Weiterführung der Arbeitstätigkeit nicht mehr möglich ist, wodurch sich die Schmerzbetroffenen in den verschiedenen Zweigen des schweizerischen Sozialversicherungssystems wiederfinden. Um eine Chronifizierung der Schmerzen zu vermeiden, ist von medizinischer und sozialarbeiterischer Seite her ein rasches Handeln gefragt. Zur Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit sollen deshalb Lösungsansätze und Handlungsmöglichkeiten für Sozialarbeitende entwickelt werden, die anhand folgender Forschungsfrage erarbeitet werden sollen: Menschen mit somatoformen Schmerzstörungen in der sozialarbeiterischen Beratung: Welche Chancen können verpasst werden? Welche präventiven Massnahmen könnten ergriffen werden?
Von einem Monat auf den anderen sollte einem IV-Bezüger im Jahr 2016 die Rente gestrichen werden. Der 52-jährige Mann konnte den Entscheid nicht nachvollziehen und erhob Anklage gegen die Invalidenversicherung. Nun hat das Bundesgericht entschieden.
Wer sind die Leute, die für die IV Patienten begutachten? Anwälte wüssten das gern. Doch einige IV-Stellen schweigen eisern – mit fadenscheinigen Begründungen.
Meldet sich eine Person sowohl bei der IV als auch bei der Arbeitslosenversicherung zum Leistungsbezug an, muss die Arbeitslosenversicherung solange Vorleistungen im vollen Umfang erbringen, bis die IV im Rahmen eines Rentenentscheids über den Grad der verbleibenden Erwerbsfähigkeit entschieden hat. Das Bundesgericht hat nun entschieden, dass die Arbeitslosenkasse ihre Leistungen nicht in jedem Fall bereits ab dem IV-Vorbescheid kürzen darf.
Sind der Beginn und der Verlauf der Arbeitsunfähigkeit unklar und wechselte die betroffene Person im massgebenden Zeitraum den Arbeitgeber, ist oft strittig, welchePensionskasse zur Ausrichtung einer Invalidenrente zuständig ist.
Wenige Ärzte teilen sich den Markt für IV-Gutachten. Urteilen sie öfterim Sinne der IV, weil sie von deren Aufträgen leben? Die Datenschützerin will mehr Transparenz.
Arbeitsunfähigkeit, Ferienunfähigkeit und Stellensuchunfähigkeit sind drei Bereiche im Arbeitsrecht, die den Begriff der Unfähigkeit aufgreifen. Dabei ist den drei Bereichen gemein, dass es dem Arbeitnehmer nicht möglich ist, eine für ihn an und für sich typische Pflicht zu erfüllen: die Leistung von Arbeit, der Bezug von Ferien oder das Suchen nach einer Stelle. Der Begriff der Unfähigkeit selbst ist jedoch in allen drei Bereichen ein anderer und muss dementsprechend auch anders ausgelegt werden. In der Praxis wird jedoch eine Differenzierung der Begriffe, insbesondere zwischen Arbeitsunfähigkeit und Ferienunfähigkeit, oftmals nicht vorgenommen.
Recht in privaten und öffentlichen Unternehmen
Bereits im Jahr 2012 gaben 7% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz an, Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz geworden zu sein. Trotzdem gibt es nach wie vor keine explizite gesetzliche Regelung dazu und der Umgang mit Mobbing am Arbeitsplatz bringt aus arbeitsrechtlicher Sicht sowohl in der Theorie als auch in der Praxis verschiedene Probleme mit sich. Die Arbeitgeber sind sich häufig ihrer gesetzlichen Pflicht bezüglich Prävention und Intervention (resultierend aus der Fürsorgepflicht) nicht bewusst und sensibilisieren die Arbeitnehmer folglich zu wenig für die Problematik des Mobbings.
«Ich habe mir bei einem Sturz den Arm gebrochen. Seither bin ich arbeitsunfähig und sitze zu Hause herum. Eine gute Freundin hat mich zum Abendessen in ein Restaurant eingeladen. Darf ich das Haus verlassen?»
Ein Gruppentrainingsprogramm
Menschen mit psychischen Problemen haben oft grosse Schwierigkeiten, beruflich wieder Fuss zu fassen. Häufig ist das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten verlorengegangen, fehlende berufliche Erfahrungen schwächen das Selbstvertrauen, aber auch das Bewusstsein der eigenen Belastungsgrenze. Berufliche Rehabilitationsprogramme leisten hier Wichtiges. Und dennoch: Professionellen und Betroffenen fällt es oft schwer das richtige Mass an beruflicher Belastung zu finden, sowohl Über- wie auch Unterforderung zu vermeiden.ZERA ist ein Trainingskonzept mit sieben Unterprogrammen, das sehr differenziert und in kleinen Schritten die Teilnehmenden an ihre Fähigkeiten heranführen.
Ein Verfahren zur Gefährdungsbeurteilung
Arbeitsbedingte psychische Erkrankungen sind in den letzten 10 Jahren zu den häufigsten Ursachen für Fehlzeiten und Erwerbsminderungsrenten geworden. Im Mittelpunkt des Buches stehen die detaillierte Beschreibung eines psychologischen Verfahrens zur qualitätsgesicherten, effizienten und praktikablen Analyse und Beurteilung psychischer Belastungsfaktoren in Arbeitsprozessen. Aus den Ergebnissen werden Hinweise für bedingungs- und personenbezogene gesundheitsförderliche Massnahmen abgeleitet. Das Instrument hat sich bei Gefährdungsbeurteilungen in Unternehmen aller Grössen und Branchen bewährt, es ermöglicht, Schwachstellen in der Gestaltung von Arbeitssituationen zu identifizieren sowie komplexe Beziehungen zwischen Arbeitsinhalt, Arbeitsbedingungen und deren Folgen wissenschaftlich aufzuklären.
Laut der Krankenkasse Swica stehen die Ausfälle von Arbeitnehmern wegen Krankheit derzeit auf einem Rekordhoch. Besonders betroffen sind ältere Arbeiter – und einzelne Berufsgruppen.
Eine Angestellte arbeitet normalerweise Montag bis Donnerstag. Jetzt ist sie vom Arzt zu 50 Prozent krank geschrieben. «Espresso» erklärt, was ein solches Arztzeugnis bedeutet und wie viele Stunden krank geschriebene Angestellte arbeiten dürfen.
Arbeitsintegration von gesundheitlich eingeschränkten Erwerbslosen aus ethnografischer Perspektive
Wie in den meisten entwickelten Ländern ist auch in der Schweiz zu beobachten, dass zunehmend Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und "Behinderungen" aktiviert und beruflich integriert werden sollen. Die immer stärker vorgetragene politische Forderung, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen beruflich einzugliedern, stellt die einschlägigen Institutionen und Fachkräfte vor grosse Herausforderungen.In der Folge vervielfältigen sich entsprechende Praktiken, während die Instrumente und Methoden zur Feststellung von Arbeits(un)fähigkeit verfeinert werden.Anhand einer Ethnografie in zwei kantonalen Arbeitsintegrationsagenturen geht diese Studie der Frage nach, wie die untersuchten Organisationen die Arbeits(un)fähigkeit ihrer Klientinnen konstruieren und bearbeiten. Im Fokus stehen die organisationalen Problematisierungs- und Bearbeitungsstrategien und dahinterstehende Logiken.
Einzelne Medizinische Abklärungsstellen der IV (MEDAS) sollen ihr medizinisches Ermessen regelmässig zu Gunsten des Auftraggebers ausüben, so der schwerwiegende Vorwurf von Behindertenverbänden und Geschädigtenvertretern. Das Bundesamt für Sozialversicherungen verlangt seit einigen Jahren eine Berichterstattung von den MEDAS. Dabei fragt das BSV auch explizit nach den attestierten Arbeitsfähigkeiten. Leider weigern sich immer noch viele MEDAS, dem BSV diese Daten preiszugeben, obwohl das Bundesgericht bereits im Leitentscheid BGE 137 V 210 festgestellt hat, dass entscheidend sein kann, welcher MEDAS eine versicherte Person zugewiesen wird (vgl. BGE 137 V 210 Erw. 3.4.2.5).
Karin Mahler, Leiterin Arbeitsmarktfähigkeit, Gesundheit und Soziales bei der SBB AG, ist mit ihrem Bereich dafür verantwortlich, die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu erhalten und zu fördern. Sie bestätigt, dass sich die Früherkennung gesundheitlicher Probleme und im Bedarfsfall die enge Zusammenarbeit von Arbeitgebern, Versicherungen, Ärzten und öffentlicher Hand lohnen – nicht zuletzt finanziell. Ein staatlicher Zwang in Form von Integrationsquoten hingegen wäre weder notwendig noch sinnvoll.
Mehr als nur Gesundheitsförderung
Michael Treier gibt einen Überblick zur Bedeutung sowie zu Perspektiven und Methoden des Arbeitsfähigkeitsmanagements. Die Sorge um die abnehmende Arbeitsfähigkeit im Kontext des demografischen Wandels treibt Unternehmen an, Arbeitsfähigkeit im Sinne der Prävention zu erfassen, arbeitsfähigkeitsgefährdende Faktoren frühzeitig zu vermeiden oder zu beseitigen sowie entsprechende Ressourcen aufzubauen. Dabei muss das „Haus der Arbeitsfähigkeit“ als Ganzes berücksichtigt werden, denn es geht darum, Mensch und Arbeit in Balance zu bringen. Dieses Essential stellt Argumente, Instrumente und Handlungshilfen vor, um Arbeitsfähigkeitsmanagement als Herausforderung der Zukunft zu begreifen und erfolgreich umzusetzen.
Nach zwei Verkehrsunfällen verspürt ein Basler starke Schmerzen. Die ersicherungen glauben ihm nicht. Der Mann kämpft um seinen Ruf.Josip Novak* hat seine Spritzen bekommen. Vier Stück, direkt in den Nacken. Nun sei der Schmerz ein paar Stunden lang erträglich. Und der 67-Jährige kann Rede und Antwort stehen. Aber ihn plagen nicht nur die Schmerzen: «Ich fühle mich wie der grösste Kriminelle. Man wirft mich in einen Topf mit Leuten, die Unfälle inszenieren.»