Transgender gelten bald nicht mehr als geisteskrank
Dänemark wird im kommenden Jahr die offizielle Einstufung von Transgender-Menschen als geisteskrank abschaffen. Dies entschied der Gesundheitsausschuss des Parlaments am Dienstag in Kopenhagen.
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Dänemark wird im kommenden Jahr die offizielle Einstufung von Transgender-Menschen als geisteskrank abschaffen. Dies entschied der Gesundheitsausschuss des Parlaments am Dienstag in Kopenhagen.
Als Vertragsstaat der UNO-Frauenrechtskonvention muss die Schweiz dieses Jahr wieder über die Umsetzung der Konvention berichten. TGNS hat im Rahmen dieses Verfahrens dem zuständigen Komitee einen sogenannten Alternativbericht über die Situation von Transmenschen in der Schweiz eingereicht und an der vorbereitenden Sitzung mit dem Komitee gesprochen. Dieses hat nun die Themen publiziert, zu denen die Schweiz Stellung nehmen soll. Darin sind auch einige unserer Anliegen aufgelistet:Zum Thema:- Mit drei Jahren ein Junge, mit sechs Jahren ein Mädchen (Glückspost)
Autobiographie, Medizingeschichte, Medizinethik
Transidentität ist die fehlende Übereinstimmung von körperlichem und gefühltem Geschlecht. Die Autorin Livia Prüll ist selbst eine Trans*frau und beruflich Medizin- und Wissenschaftshistorikerin. Im Sinne des »practical turn« in der Wissenschaftsgeschichte wird der Einfluss der eigenen Lebenserfahrung auf die Ausübung von Wissenschaft akzeptiert. Entsprechend handelt das Buch vom eigenen Erleben der Autorin und liefert gleichzeitig Ergebnisse der Medizingeschichte und Medizinethik. Es handelt sich damit um einen neuen Ansatz, sich dem Phänomen zu nähern.Die Darstellung spannt einen weiten Bogen vom eigenen Erkennen der Transidentität bis hin zur Frage nach dem Sinn transidenten Lebens.
Trans*Swiss ist ein Forschungsprojekt, das die Lebenqualität und die psychische Gesundheit von Trans*Menschen und von homo- und bisexuellen Personen untersucht. TGNS unterstützt dieses Projekt und empfiehlt seinen Mitgliedern die Teilnahme an der Umfrage.
Die Transjugendliche Antonia über Zukunftsängste und ihr Outing
«Mit fünf Jahren wurde mir bewusst, dass ich ein Mädchen und nicht ein Knabe bin, für den mich alle hielten. Ich spielte oft mit Puppen, fand weibliche Kleider schön. Eigentlich war ich ein glückliches Kind, bis auf die einzelnen Momente, in denen ich realisierte, wie gerne ich ein Mädchen wäre. - Kinder im falschen Körper (NZZ)
Diagnostik, Psychotherapie und Indikationsstellungen für die hormonelle Behandlung
Es gibt Kinder und Jugendliche mit dem Körper eines Jungen, die sich als Mädchen fühlen – und umgekehrt. Sie leiden oft stark unter ihren nicht stimmigen Geschlechtsmerkmalen, selbst wenn sie von anderen in ihrer Besonderheit akzeptiert werden. In der Pubertät werden sie massiv damit konfrontiert, dass ihre körperliche Entwicklung nicht zu ihrem Empfinden passt. Man spricht dann von „geschlechtlichem Unbehagen“ oder „Geschlechtsdysphorie“. Bei einigen Jugendlichen ist der Leidensdruck nur mit einer pubertätsaufhaltenden Behandlung und einer darauf folgenden gegengeschlechtlichen Hormontherapie zu lindern. Das Buch zeigt, wie Fachleute erkennen können, was geschlechtsdysphorische Heranwachsende für ihre Persönlichkeitsentwicklung brauchen.
Eine von Transgender Network Switzerland 2014 erstellte Studie zur Arbeitssituation von Transpersonen in der Schweiz zeichnet ein wenig erfreuliches Bild: Mit einer Arbeitslosenquote von 20% und rund 25% gescheiterten Coming-Outs sowie Mobbing und Diskriminierungen am Arbeitsplatz sind wir von einer Gleichstellung von Transpersonen weit entfernt.
Welchen Schutz geniessen Homosexuelle, Bisexuelle und Transgender (LGBT) im Europaratsraum? Dieser Frage geht der Europarat in einer Studie über die Rechtsprechung («Case Law») des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) nach. Die Studie zeigt auf, welche Fälle von Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität in den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten an den EGMR heran getragen wurden und wie sich die Rechtsprechung in diesen Fällen entwickelt hat. Die Studie belegt, dass mittlerweile viele Rechtsfragen, die sich im Zusammenhang mit LGBT ergeben, in den Schutzbereich der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) fallen und der Ermessensspielraum der Staaten («margin of a appreciation») geschrumpft ist.
Unser Autor wollte von der Frau zum Mann werden, stoppte die Umwandlung aber und lebt nun genderlos
Ein Ratgeber für Angehörige von Transmenschen
Transsexuell? Transgender? Transident? – Bei vielen Menschen löst dieses Thema Unsicherheiten oder gar Ängste aus. Dieser Ratgeber richtet sich an Angehörige von Transmenschen, die sich neu mit diesem Thema befassen und informieren möchten.
Berliner Positionen zur internationalen Kampagne
Menschen, die in ihrer Erscheinung nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmen, erleben fast weltweit vielfältige Menschenrechtsverletzungen. Die internationale Kampagne „Stop Trans* Pathologisierung“ fordert, stigmatisierende psychiatrische Diagnosen aus weltweit gültigen Krankheitskatalogen zu streichen.Sie entwickelte einen Vorschlag zu einer entpathologisierenden Gesundheitsversorgung aus Menschenrechtsperspektive. Die gesetzliche Anerkennung des Geschlechts soll von medizinischen Diagnosen und Behandlungen unabhängig sein. In einigen Ländern wurden Gesetzgebungsprozesse angestossen. Ein Gesetz in Argentinien steht exemplarisch für die Selbstbestimmung des Geschlechts.
Lili Elbe: Zur Konstruktion von Geschlecht und Identität zwischen Medialisierung, Regulierung und Subjektivierung
Verwoben in neue Narrative erlebt die Figur »Lili Elbe« gegenwärtig eine populärkulturelle Renaissance. Projektionsfläche für öffentliche Verhandlungen von Geschlecht und Identität wird sie jedoch schon zur Weimarer Zeit.Vermeintlich als Mann geboren und operativ transformiert avanciert Elbe 1931 zum Sinnbild moderner Medizin: perfekter Hermaphrodit und erste technologisch geschaffene Frau zugleich. Über ihre mediale Präsenz figuriert sie zudem als Prisma für subjektivitätsregulierende Diskurse. Sabine Meyers transdisziplinäre Studie nimmt sich der komplexen Zusammenhänge hinter der Projektion erstmals umfassend an und eröffnet neue und kritische Perspektiven für eine Historiographie von Trans*.
Transgender Network Switzerland (TGNS), die Organisation für Schweizer Transmenschen und deren Freund_innen, erweitert sein Angebot für Angehörige durch ein Online-Forum.
Perspektiven einer jungen Sexualwissenschaft
Wie lässt sich das statische Konzept »Grenzen« in Bezug auf Sexualitäten und Geschlechter aktualisieren? Die junge Sexualwissenschaft fokussiert auf »Grenzverschiebungen«, um die dynamischen Aspekte der Geschlechterordnung und der sexuellen Verhältnisse aufzuzeigen. Die hier versammelten Arbeiten beschäftigen sich einerseits mit dem Status quo geschlechtlich-sexueller Lebenswelten und bemühen sich andererseits um eine Weiterentwicklung der kritischen Sexualwissenschaft und -therapie. Das Spektrum der behandelten Themen reicht von psychosozialen Belastungen von Trans*personen über die sozialen Implikationen des Hygieneregimes, das Safer-Sex-Präventionsprogrammen zugrunde liegt, bis zu psychosexuellen Besonderheiten von Männern, die einen sexuellen Missbrauch begangen haben. In den Texten wird sichtbar, wie der wissenschaftliche Nachwuchs vielversprechende Forschungsprojekte entwirft und präsentiert.
Der Hormonspiegel transsexueller Menschen ist unauffällig und passt zu ihrem ursprünglichen Geschlecht. Das schreiben Forscher des Kinderspitals Los Angeles im «Journal of Adolescent Health».
Ein schwuler Biologielehrer redet im Aufklärungsunterricht an einer Potsdamer Gesamtschule über Normalität, Homosexualität und Identität. Nicht allen gefällt so ein offener Umgang mit Sexualität.
Jim kam als Isabella auf die Welt und Felicitas war laut Personalausweis ein Junge. Die beiden sind Transgender-Jugendliche. Was bedeutet das für ihr Leben? Wie war das in der Schule? Und wie haben ihre Eltern reagiert?
Theoretische Annäherung an queer und Anregungen zur Umsetzung in der Offenen Jugendarbeit
Mädchen oder Junge? Unmittelbar nach der Geburt werden Menschen dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zugeordnet und somit in ihrer Rolle, in ihrem Sein und Handeln unhinterfragt determiniert. Aus dem anatomisch wahrnehmbaren Geschlecht wird auf das soziale Geschlecht, auf die gegengeschlechtliche Begehrensform und die Identität geschlossen. Alle Formen des Seins wie Homosexualität, Transgender und Intersexualität, welche nicht dieser Kohärenz und der Geschlechterdualität entsprechen, werden entnormalisiert und somit diskriminiert. In sich täglich wiederholenden Handlungen sowie den vermittelten (Rollen)Bildern in allen gesellschaftlichen Bereichen werden diese herrschenden Normen der Zweigeschlechtlichkeit und der Heteronormativität hergestellt und reproduziert.
Weg mit den Kanten, her mit den Rundungen: Im einzigen Schweizer Transgendergeschäft werden geheime Träume wahr – Männer verwandeln sich in Frauen
Die Rechtsberatung von TGNS baut ihr Angebot aus: Ab August wird neu einmal im Monat persönliche Beratung ohne Voranmeldung angeboten. Die Rechtsberatung findet zusammen mit der Beratung für Transmenschen der Fachstelle Zürich durch Hannes Rudolph statt. Bei Bedarf kann von beiden Beratungsangeboten profitiert werden.