Vereinbarkeit Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung
Mit einer deutlichen Mehrheit stimmte der Nationalrat für die Annahme von vier Massnahmen, mit denen die Vereinbarkeit der Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung verbessert wird
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Mit einer deutlichen Mehrheit stimmte der Nationalrat für die Annahme von vier Massnahmen, mit denen die Vereinbarkeit der Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung verbessert wird
In der Schweiz fehlen 6000 diplomierte Pflegefachpersonen. Das sorgt in der Branche für Stress und Überlastung – und dazu, dass viele erschöpft aus dem Beruf aussteigen. Simone Bertogg, 64 Jahre alt, diplomierte Pflegefachfrau und Gerontologin, erzählt, wieso Pflege ihr Traumberuf war. Und wieso sie trotzdem irgendwann nicht mehr konnte.
Mit einer Initiative fordert der Berufsverband des Pflegepersonals bessere Entlöhnung und mehr Ausbildungsplätze. Die vorbereitende Nationalratskommission will dem Berufsstand keine Sonderstellung in der Verfassung gewähren und hat einen Gegenvorschlag ausgearbeitet. Doch auch dieser stösst auf Kritik.
Die Zuger Investmentgesellschaft Capvis übernimmt von Swiss Prime Site die Tertianum-Gruppe. Sie will im Wachstumsmarkt der Alters- und Pflegeheime eine führende Rolle spielen.
In der aktuell laufenden Wintersession hat das Bundesparlament ein wichtiges Massnahmenpaket zur Entlastung der erwerbstätigen Personen, die kranke Angehörige betreuen, final beraten. Der nationale Branchenverband CURAVIVA Schweiz hält die in diesem Rahmen beschlossenen Massnahmen für grundsätzlich sinnvoll:
Rund 260'000 Kinder in der Schweiz wachsen mit einem kranken oder behinderten Geschwister auf. Was das mit einem macht.
Nach dem Nationalrat befürwortet auch der Ständerat die Einführung eines Betreuungsurlaubs für Angehörige schwer kranker Kinder. Bis zu 14 Wochen Betreuungsurlaub sollen Eltern schwer kranker Kinder beziehen dürfen.
Die Förderaktivitäten der Robert Bosch Stiftung im Programm „Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus“ und weitere Entwicklungen im Feld haben inzwischen grundlegendes (Praxis-)Wissen für schonende Krankenhausaufenthalte für Patienten mit der Nebendiagnose Demenz hervorgebracht.
General Hospital Study (GHoSt)
Die Ergebnisse der von der Robert Bosch Stiftung geförderten General Hospital Study belegen nicht nur, dass vierzig Prozent der über 65-jährigen Patienten in Allgemeinkrankenhäusern an kognitiven Störungen und fast zwanzig Prozent an Demenz leiden, sondern auch, dass diese Gruppen besondere Anforderungen an das pflegerische und medizinische Personal stellen.
Gewalt und Gewaltschutz in der Pflege alter Menschen
Das Parlament hat sich dafür ausgesprochen, dass erwerbstätige Eltern einen Anspruch von 14 Wochen geltend machen können.
Sozialmedizinische Betreuung in Institutionen und zu Hause 2018
Ende 2018 wurden in den 1566 Alters- und Pflegeheimen der Schweiz 89 865 Langzeitaufenthalterinnen und -aufenthalter gezählt. Demgegenüber betreuten die 2168 Spitex-Dienste 367 378 Klientinnen und Klienten und leisteten dabei 16,9 Millionen Pflegestunden sowie mehr als 6 Millionen hauswirtschaftliche und sozialbetreuerische Stunden.
Gastkommentar
Bei den Debatten zur Sicherung der Altersvorsorge sollte die Finanzierung der Langzeitpflege stets im Auge behalten werden. Die Zahl pflegebedürftiger Menschen am Lebensende wird künftig stark anwachsen.
Die Pflege von Verwandten fordert Zeit, Geduld und Energie. Ab und zu auftanken zu können, ist dringend nötig.
Schweizweit leisten Angehörige 80 Millionen Stunden unbezahlte Arbeit für die Betreuung und Pflege von nahestehenden Personen. Dieses Engagement ist für unsere Gesellschaft von unschätzbarem Wert. Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) macht am 30. Oktober anlässlich des «Tages der pflegenden Angehörigen» auf diese unverzichtbare Arbeit der betreuenden Angehörigen aufmerksam und fordert weitere Massnahmen zur Anerkennung dieser wertvollen Arbeit.
Das Lighthouse Basel wurde vor 30 Jahren gegründet. Ein Pionierprojekt im Wandel der Zeit.
Die Zahlen sind alarmierend: 2025 fehlen in der Schweiz 40'000 Pflegefachleute – 70 Prozent davon in der Langzeitpflege. Eine Umfrage der UNIA von Februar 2019 zeigte: In diesem Berufsfeld ist die Belastung der Mitarbeitenden besonders hoch und das Image nach wie vor nicht gut. Innovative Alters- und Pflegeinstitutionen zeigen aber, dass auch in dieser Branche familienfreundliche Arbeitsbedingungen umsetzbar sind – und sich auszahlen. Das belegten vier Institutionen an der gestrigen Veranstaltung der Familienfreundlichen Wirtschaftsregion Basel, Curaviva Baselland und Curaviva Basel-Stadt.
Der Nationalrat debattierte heute über die Vorlage der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats (SGK-N) zum Thema Angehörigenbetreuung. Procap Schweiz ist erleichtert, dass der Nationalrat die Vorlage heute angenommen hat und zumindest die Vorschläge der Kommission nicht abgeschwächt hat – und damit unter anderem die Betreuung von Kindern mit Behinderungen im Spital verbessert. Gleichzeitig bleibt ein grosser Handlungsbedarf im Bereich der Langzeitpflege.
Immer mehr ältere Menschen werden zu Hause betreut. Dabei spielen 24-Stunden-Angebote eine wachsende Rolle. Die meisten der entsprechenden Betreuerinnen und Betreuer werden im Ausland rekrutiert und arbeiten in der Schweiz oft unter bedenklichen Bedingungen.
In den vergangenen Jahren ist das öffentliche Interesse an Pflegearbeit, die durch Angehörige erbracht wird, stetig gewachsen. Noch wenig Beachtung findet das Phänomen der „Young Carers“.