Care Leaver benötigen dringend Unterstützungsleistungen auf ihrem Weg zur Unabhängigkeit
Interview mit Rose Burri und Tamara Kaufmann, Careleaver Schweiz
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Interview mit Rose Burri und Tamara Kaufmann, Careleaver Schweiz
Wie viel Unterstützung eine oder ein Care Leaver beim Übergang in die Unabhängigkeit in der Schweiz erhält ist abhängig vom jeweiligen Kanton. Ebenso die Art der Leistung, deren Umfang und Dauer.
Schwerer Start ins Erwachsenenleben: Jugendliche aus Heimen und Pflegefamilien müssen ab 18 auf eigenen Beinen stehen.
Wer die Notschlafstelle Nemo besucht, mag erstaunt sein. Sie hat nicht viel mit einer klassischen Notschlafstelle gemeinsam.
Kompetenzzentrum Leaving Care bietet erstmals einen Überblick über die kantonalen Unterschiede.
Nationaler Gesundheitsbericht 2020
Ein Bild der Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Schweiz, der Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen zu zeichnen – das ist das Ziel des vorliegenden Nationalen Gesundheitsberichts 2020.
Europäische Studie
In einer neuen Studie schlagen vier Menschenrechtsorganisationen Alarm: In vielen Ländern Europas sind junge Geflüchtete besonderen Risiken ausgesetzt, wenn sie achtzehn Jahre alt werden und den Schutz verlieren, den sie bis dahin hatten. Ihnen drohen dann Obdachlosigkeit, Ausbeutung und Missbrauch.
Kompetenzzentrum Leaving Care bietet erstmals einen Überblick über die kantonalen Unterschiede.
«Care Leaver erforschen Leaving Care»: Mit diesem Projekttitel ist auch schon das Programm des Forschungsprojekts klar. Drei Mitarbeiterinnen der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) haben dieses zusammen mit Care Leaver*innen als «partizipative Forschung» geplant und von Februar 2017 bis September 2020 durchgeführt. Die Forschungsergebnisse und Empfehlungen wurden in einer Broschüre publiziert.
Mit dem Studium beginnt für viele junge Erwachsene ein neuer Lebensabschnitt mit neuen Herausforderungen. Care Leaver, junge Menschen mit stationärer Kinder- und Jugendhilfeerfahrung, machen oft andere Erfahrungen, als ihre Peers, wenn sie ein Studium antreten. Mit der Frage nach den Herausforderungen für Care Leaver an Hochschulen beschäftigt sich eine Podcastreihe des Projekts „CareHOPe“.
Juso-Präsidentin Ronja Jansen
Der Bundesrat nimmt hohe Infektionszahlen in Kauf, sobald die vulnerablen Personen geimpft sind. Diese Öffnungsstrategie sei ein unhaltbarer Affront gegenüber jungen Menschen, montiert Juso-Präsidentin Ronja Jansen.
Stationäre Jugendhilfe und ihre Nachhaltigkeit
Für junge Menschen, die einen Teil ihres Lebens in einer stationären HzE verbracht haben, stellt die Beendigung dieser Massnahme und der damit oftmals verbundene Übergang in ein selbstständiges Erwachsenenleben i. d. R. ein kritisches Ereignis dar. Die meisten „Care Leaver“ können nicht auf ein gesichertes familiäres bzw. soziales Netz aus materiellen und immateriellen Unterstützungsleistungen zurückgreifen.
Im Rahmen der SOS-Längsschnittstudie wurden im Herbst 2020 junge Erwachsene, die aus einer stationären SOS-Einrichtung ausgezogen sind, dazu befragt, welche Auswirkungen der Pandemie sie auf die verschiedenen Bereiche ihres Lebens und auf ihr emotionales Wohlbefinden wahrnehmen.
Nicht-heterosexuelle Menschen erleben Diskriminierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung, was die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben – besonders im Jugend- und jungen Erwachsenenalter – massiv beeinträchtigen kann. Speziell in den Prozessen des Coming-out kann dies eine enorme Herausforderung darstellen, welche spezifisch Kompetenzen auf Seiten der Fachkräfte erfordert.
Neues Grundlagenpapier
Junge Erwachsene haben ein erhöhtes Armutsrisiko, da die Lebensphase zwischen 18 und 25 Jahren geprägt ist von Übergängen in Bezug auf Ausbildung, Beruf, Arbeitsstelle, Familie und allenfalls eigene Kinder. Für die Sozialhilfe ist es von besonderem Interesse, das Armutsrisiko der jungen Erwachsenen zu reduzieren, um angesichts des jungen Alters einer langen Unterstützungsdauer, respektive hohen Folgekosten, entgegen zu wirken. Daher hat die SKOS das Grundlagenpapier zu jungen Erwachsenen in der Sozialhilfe aktualisiert.
Careleaver – junge Menschen mit stationärer Jugendhilfeerfahrung – werden häufig nicht genug wahrgenommen und wertgeschätzt. Die Initiative Brückensteine Careleaver will dies mit der Social Media-Kampagne #mehralscareleaver ändern.
Die sozialen Netzwerke und journalistische Onlinemedien gewinnen in der Schweiz an Einfluss auf die Meinungsbildung. Dies gilt insbesondere für die französischsprachige Bevölkerung und für jüngere Personen. Zu diesen Ergebnissen gelangt der Medienmonitor Schweiz für das Jahr 2019, den das BAKOM am 29. September 2020 publiziert hat.
Der Regierungsrat hat das Pilotprojekt «Niederschwellige Integrationsausbildung» für die Dauer von drei Schuljahren genehmigt. Das Programm richtet sich an über 18-jährige Migrantinnen und Migranten, die so den Einstieg in den Arbeitsmarkt schaffen sollen.
Im Juni 2020 richtete Herr Nationalrat Eymann eine parlmentarische Anfrage an den Bundesrat: «Können die Ziele privater «careleaver»-Organisationen vom Bund unterstützt werden?» Das Bewusstsein für die Situation und die Bedarfe der Care Leaver*innen ist in der Schweiz erst seit ein paar Jahren gewachsen, verglichen mit anderen europäischen Ländern. Es gibt inzwischen Forschungen und Tagungen zur Thematik Leaving Care, einige Kinder- und Jugendhilfeinstitutionen erbringen Unterstützungsleistungen für Care Leaver*innen ihrer Institution. Dies sind gute Ansätze, doch es braucht noch viel mehr! Mit der Anfrage von Nationalrat Eymann an den Bundesrat ist ein erster schweizweit wichtiger Meilenstein erreicht: Die Thematik Leaving Care wird auf der nationalen politischen Ebene wahrgenommen und diskutiert.
Der Careleaver e. V. veröffentlicht mit anderen Organisationen eine internationale Erklärung zu den Bedürfnissen von jungen Menschen aus Einrichtungen und Pflegefamilien in der Corona-Zeit.