soziales_kapital 14 (2015): Partizipation
Das Thema Partizipation der vorliegenden Nummer von soziales_kapital hat offenbar Sogwirkung entfaltet und so haben wir viele Beiträge erhalten, die den Begriff in unterschiedlicher Weise aufgreifen und bearbeiten sowie eine hohe AutorInnenbeteiligung auch in den anderen Kategorien aufweist. Erfreulich ist auch eine breitere Streuung der Einreichungen über die verschiedenen Standorte. Danke dafür! Durch die relativ neue Kategorie Einwürfe/Positionen gibt es für zum Thema bisher unbeteiligte LeserInnen die Möglichkeit, Meinungen zum Thema zu schreiben und sich so am Diskurs zu beteiligen und andere an ihren Gedanken partizipieren zu lassen. So wie die Vielfalt der Kategorien des Journals breiten Raum für WissenschafterInnen in den unterschiedlichsten Stadien ihrer wissenschaftlichen Entwicklung am Austausch von Ideen, Konzepten und Ergebnissen teilzuhaben.Zum Schwerpunktthema „Partizipation“ befassen sich die Autor_innen damit, wie diese in der Lehre gelebt wird, Empowerment wird einer kritischen Betrachtung unterzogen, in welchen Räumen und Settings haben Klient_innen die Möglichkeit, Partizipation zu leben bzw. dafür befähigt zu werden – „aus Betroffenen Beteiligte werden zu lassen“. Spezifisch werden Partizipation und Bildung als Kinderrechte beleuchtet, das Radikalisierungspotenzial durch Nicht-Teilhabe wird ebenfalls thematisiert.Die Beiträge in der Rubrik Sozialarbeitswissenschaft findet sich das Thema Wohnungslosenhilfe aus zwei Blickwinkeln: einem methodischen – der Umsetzung von Case Management – und andererseits einer Studie, die (Un-)Möglichkeit von Beziehungen zwischen wohnungslosen Männern und ihren Kindern. Betreuungsfehler bei Jugendlichen werden erhoben und berichtet. Auseinandersetzungen mit Theorie Sozialer Arbeit verstehen lernen, Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit und die Differenz von Sozialpädagogik und Sozialarbeit bewegen sich auf einer allgemeinen Ebene.Der Artikel über Menschenrechte im Kosovo und die Rolle der Sozialarbeit lädt zu einer „nachbarschaftlichen“ Betrachtung der Profession ein.Junge Wissenschaft beweist sich am Puls der Zeit mit Beiträgen zur Nutzer_innenbeteiligung Schnittstellenproblematik und Interdisziplinarität, Sozialarbeit im Feld alte Menschen, und einmal mehr mit der Frage der Radikalisierung junger Menschen bzw. deren Prävention. Biografiearbeit als gewinnbringender Ansatz für die Soziale Arbeit wird anhand einer Fallstudie diskutiert und Sozialer Raum als Ressource für Nutzer_innen studiert.Die Werkstattbeiträge orientieren sich durchgehend am Leitthema, wobei direkte und indirekte Wege zur Beteiligung an gesellschaftlichen Prozessen und Entscheidungen zur Diskussion stehen.Einwürfe bzw. Positionen gibt es zu Sozialraumorientierung sowie zu den Zukünften der Sozialen Arbeit.Über die Methodik der österreichischen Bewährungshilfe bekommen wir einen geschichtlichen Überblick, der bis 1917 zurückreicht.Und wer aus den Beiträgen noch nicht ausreichend Querverweise für weiterführende Literatur entnommen hat, dem seien die zahlreichen Rezensionen empfohlen.Gut dass die kühlere Jahreszeit mit kürzer dauerndem Tageslicht zum Lesen einladen, nehmen Sie sich dich Zeit, es lohnt sich!