Zur Sozialen Frage heute (5): Prekarisierung in der Schweiz – Die Reaktualisierung der Sozialen Frage
Spätestens ab den 1990er-Jahren kann in der Schweiz -ähnlich wie in vielen anderen westlichen Industrienationen- von einer «Erosion der Normalarbeit» gesprochen werden (Diekmann, 2008:36). Atypische Beschäftigungsformen (Soloselbstständigkeit, Teilzeitarbeit, Leiharbeit, befristete Verträge etc.) nehmen zu, insbesondere bei jüngeren Erwerbstätigen. Im gleichen Zeitraum steigt auch der prozentuale Anteil der „Working Poor“; nach einem ersten deutlichen Anwachsen in den 90ern folgt in den Nullerjahren eine Entspannung, seit 2013 ist eine erneute Zunahme zu verzeichnen (Crettaz, 2018).