Die Massenarmut
Ein Obdachloser aus Berlin erklärt im Rubikon-Videointerview: „Unsere Gesellschaft ist so aufgebaut, dass man bescheissen muss.“
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Ein Obdachloser aus Berlin erklärt im Rubikon-Videointerview: „Unsere Gesellschaft ist so aufgebaut, dass man bescheissen muss.“
In Finnland ist die Zahl der Obdachlosen stark zurückgegangen. Der Grund: Das Land wendet das „Housing First“-Konzept an. Betroffene bekommen – ohne Voraussetzung – eine kleine Wohnung und Beratung. 4 von 5 Betroffenen schaffen so den Weg in ein stabiles Leben. Und: Das ist für den Staat billiger als die Obdachlosigkeit.
Der Verein «Ein Bett für Obdachlose» ist im dritten Vereinsjahr noch besser vernetzt. Die Initiatoren geben sich weitere Ziele.
Auch in der reichen Schweiz leben Menschen auf der Strasse. Wie sind sie in diese Situation gekommen? Drei Betroffene erzählen.
Widersprüche – Handlungsgrenzen – Handlungsmöglichkeiten
Sammelunterkünfte sind nicht nur für eine langfristige Unterbringung von Menschen ungeeignet, alltäglich werden dort auch Menschenrechte verletzt. Fachkräfte müssen sich der institutionellen Machtverhältnisse und Dynamiken bewusst sein, um die eigenen Handlungsmöglichkeiten und -grenzen zu erkennen. In Rückgriff auf Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus der Praxis zeigen die Autorinnen Strukturen und Widersprüche der Sozialen Arbeit spezifisch für das Handlungsfeld Sammelunterkunft auf.
Der Bundesrat will die Situation von Flüchtlingsfrauen und –mädchen in Kollektivunterkünften verbessern. Organisationen im Flüchtlingsbereich, Betreuungspersonal aber auch Asylbewerber sollen für die Bedürfnisse von weiblichen Flüchtlingen sensibilisiert werden.
Der Regierungsrat des Kantons Bern hat den Bericht zum Postulat «Bedarfsabklärung für eine Notunterkunft für Mädchen und junge Frauen im Kanton Bern» zuhanden des Grossen Rates verabschiedet. Der Regierungsrat kommt darin zum Schluss, dass der Bedarf für die Schaffung eines Mädchenhauses im Kanton Bern ausgewiesen ist. Gleichzeitig werden die Strukturen der stationären Opferhilfelandschaft im Kanton Bern geprüft und wo möglich optimiert.
Sandra Brühlmann lebte auf der Strasse, trank Wodka, litt unter Gewalt und Wahnvorstellungen. Heute hat sie einen «Traumjob».
Seit dem 1. September wird in Baden die erste Notschlafstelle im Kanton Aargau betrieben. Die Plätze seien bereits in der wärmeren Jahreszeit gut ausgelastet, sagen die Verantwortlichen. Finanziert wird das Angebot vorerst für drei Jahre durch Kirchen und Spenden. Der Trägerverein ist weiter auf der Suche nach Geld.
Bei der Suche nach einer Nachfolgelösung für das Schlupfhuus ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. Das Amt für Soziales empfiehlt nach einem Sondierungsprozess dem St.Gallischen Hilfsverein für gehör- und sprachgeschädigte Kinder und Erwachsene, sich dem formellen Bewilligungsverfahren zu stellen, um eine neue Notunterkunft für Kinder und Jugendliche in Krisensituationen aufzubauen. Ergänzend soll ein Angebot für Säuglinge und Kleinkinder in Problemlagen geschaffen werden, womit eine Angebotslücke geschlossen wird.
Ab September öffnet eine Unterkunft für Obdachlose inmitten der Badener Altstadt unterhalb des Kirchplatzes. Einen Tag vor Inbetriebnahme, am 31. August, lädt der Verein Notschlafstelle zu einem Tag der offenen Tür. Horizonte hat die Leiterin Susi Horvath zum Interview getroffen.
Der Verein Wohnhilfe Thun zieht einen Umzug der Notschlafstelle in ein Steffisburger Wohnquartier in Betracht. Unter den Anwohnern stösst diese Idee nicht auf Gegenliebe.
In einem der beiden Hochhäuser an der Neufrankengasse, die früher als «Platzspitz im Kleinen» galten, sind Kleinwohnungen für «sozial stark desintegrierte Personen» entstanden, also in der Regel psychisch Kranke, die nirgends sonst unterkommen.
In Basel-Stadt soll das Modell «Housing First» für Obdachlose geprüft werden.
Man weiss, es gibt sie, man sieht sie aber kaum: Obdachlose in der Schweiz. Eine neue Studie liefert nun erstmals Anhaltspunkte darüber, wer sie sind, wie sie leben und wie man ihnen am besten helfen kann.Zur Studie: (K)ein Daheim? – Studie zur Obdachlosigkeit in Basel-Stadt und Engagement der Christoph Merian Stiftung (cms)
Wie viele Menschen sind in der Schweiz obdachlos oder wohnungslos? Und weshalb? Eine Studie der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW im Auftrag der Christoph Merian Stiftung (CMS) liefert erstmals Informationen zum tatsächlichen Ausmass und den Hintergründen von Obdach- und Wohnungslosigkeit in Basel-Stadt. Die CMS-Publikation «(K)ein Daheim?» ist ein Leitfaden für alle interessierten Personen und Institutionen und zeigt auf, wie sich die CMS in diesem Bereich engagieren möchte.
Junge WohnungsloseWohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit von jungen Menschen in Deutschland sind kein Randphänomen. Junge wohnungslose Menschen werden oft ausgegrenzt und an den Stadtrand verbannt. Dass junge Menschen und auch Minderjährige wohnungslos sind, muss in weiten Teilen auch als Scheitern des Kinder- und Jugendhilfesystems verstanden werden. Expert_innen gehen aktuell davon aus, dass in Deutschland 37.000 junge Menschen bis 26 Jahren ohne festen Wohnsitz leben, davon ca. 6.500 Minderjährige. Sie schlafen bei Freunden auf dem Sofa oder auf der Straße und leben unter extrem schwierigen Bedingungen, oft in starken Abhängigkeiten, die nicht selten mit Ausbeutungsverhältnissen einhergehen. Viele dieser jungen Menschen haben ‚Jugendhilfe-Erfahrungen‘ (ambulant oder stationär), viele wurden ohne Wohnung und gesicherte Existenz aus der Jugendhilfe entlassen, einige haben nach der Jugendhilfe nie eine feste Wohnung gefunden bzw. diese durch eine fehlende Nachbetreuung wieder verloren. Einige sind aus Einrichtungen der Jugendhilfe aufgrund der rigiden Settings verwiesen worden oder ‚geflohen‘. Junge Wohnungslose werden oft nicht von der Jugendhilfe erreicht, da die Schwellen zu hoch sind oder Hilfen am individuellen Bedarf der jungen Menschen vorbeigehen.
So war es früher: In der Stadt Solothurn gab es zwar schon vor 2009 eine Anlaufstelle für Drogensüchtige und eine Gassenküche, doch waren diese an zwei verschiedenen Orten. Die Gassenküche war in der Altstadt und hatte nur am Mittag geöffnet. Randständige konnten dort nicht verweilen. An verschiedenen Orten und Plätzen in Solothurn – zum Beispiel am Amthausplatz – bildeten sich Szenen.
Hinter der ersten Notschlafstelle im Kanton Aargau steht der neue Verein Notschlafstelle Aargau. Trägerschaft des Vereins sind die römisch-katholische Landeskirche Aargau, die reformierte Kirche Baden und das Sozialwerk Hope Baden.Die Notschlafstelle in Baden soll im Herbst eröffnet werden, mitten in der Altstadt an der oberen Halde. Kurt Adler, Co-Präsident des Vereins Notschlafstelle, bestätigt einen entsprechenden Bericht der Aargauer Zeitung, Link öffnet in einem neuen Fenster.
Für Obdachlose wie Herbert sind die Wintermonate die härteste Zeit. Jetzt kommt es in einer Stadt wie Hamburg auf die Hilfen an. Aber zunehmend kämpft er um Platz und Ressourcen.