«Kinder sind Überlebenskünstler»
Die Historikerin Christine Luchsinger sagt, Kinderheime hätten früher versucht, die Familien zu kopieren. Heute sei alles professionell geregelt – mit neuen Nachteilen.
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Die Historikerin Christine Luchsinger sagt, Kinderheime hätten früher versucht, die Familien zu kopieren. Heute sei alles professionell geregelt – mit neuen Nachteilen.
Das Projekt Wissenslandschaft Fremdplatzierung - WIF ist ein gemeinnütziges Kooperationsprojekt der ZHAW Soziale Arbeit und des Fachverbands Integras, das von der Gebert Rüf Stiftung gefördert wird.
Über 60 Millionen Franken müssen die Zürcher Gemeinden pro Jahr für Heimplacierungen aufwerfen. Doch das Bundesgericht ist nun zum Schluss gekommen, dass eigentlich der Kanton in der Pflicht stünde.
Ausserkantonale Kinder- und Jugendheimplatzierungen
Deutschland
Das Careleaver Kompetenznetz hat in einem Verbund von Careleavern und Organisationen Handlungsempfehlungen für freie und öffentliche Jugendhilfeträger erarbeitet.Mit den Handlungsempfehlungen wird das Ziel verfolgt, die Übergänge aus der Jugendhilfe (in Einrichtungen und Pflegefamilien sowie ambulanten Hilfen) in ein eigenständiges Leben für die jungen Menschen zu verbessern. Die Empfehlungen basieren auf den Erfahrungen und Verbesserungsvorschlägen von Careleavern, und außerdem auf der Expertise von Fachkräften, die am „Übergang in die Verselbstständigung“ arbeiten.Das PositionspapierHandlungsempfehlungen
bei Kindern in Familienpflege, Erziehungsstellen, Wohngruppen und Adoption
Kinder, die in Pflegefamilien, Erziehungsstellen, Wohngruppen oder auch Adoptivfamilien aufwachsen, haben viele schwierige Erfahrungen hinter sich wie beispielsweise das Erleben von Misshandlung oder Vernachlässigung.
Ein Familienstreit eskaliert, die Kesb schicken ein Kind ins Heim. Ein Fall aus der Region Bern zeigt, wie schwierig das Verhältnis zwischen der Behörde und den Betroffenen zuweilen ist.- «Das Wissen über die Kesb ist teilweise oberflächlich» (BZ)
Motion 009-2016
Antwort des Regierungsrates
Werden Kinder in einem Heim ausserhalb des Kantons platziert, müsste der Kanton die Kosten der Unterbringung übernehmen. Nun beantragt der Regierungsrat dem Kantonsrat, das Jugendheimgesetz anzupassen.
Deutschland
Eine vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) veröffentlichte Machbarkeitsstudie ermittelt anhand von staatlichen Statistiken, Erhebungen der Träger der Freien Wohlfahrtspflege, fachspezifischen Querschnittserhebungen und Forschungsbefunden die Anzahl von Kindern und Jugendlichen, die schätzungsweise in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1949 und 1975 und in der DDR zwischen 1949 und 1990 während ihrer Unterbringung in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe bzw. Psychiatrie Leid und Unrecht erfahren haben. Ihre Ergebnisse dienen der Vorbereitung und Ausgestaltung eines Hilfesystems für die Betroffenen, das Bund, Länder und Kirchen gemeinsam planen und auf das die Betroffenen schon seit langem warten.
Schwerpunkt: Erfindet sich die Heimerziehung neu?
Die KESB standen auch im letzten Jahr in der Kritik. Auslöser war der Fall Flaach. Nun ziehen die KESB Bilanz: Die Zahl der Massnahmen sei stabil geblieben. Auch seien nicht mehr Kinder in Heimen oder Pflegefamilien platziert worden. Handlungsbedarf sehen die KESB trotzdem.
Fachzeitschrift Pflegekinder und Kindesschutz
Thema•Pflegefamilie oder Heim - was ist der bessere Ort?Klaus Wolf•Im Konsens mit der FamilieRomana I. Friedrich und Marc Schmid•Ein Familienrat für LeaChrista QuickInterview mit Silvana Ferrari•"Ich wünsche mir Respekt gegenüber Menschen, die in Not geraten".Barbara HeubergerEin Tag im Leben von...•"Ich möchte Menschen mit Migrationshintergrund helfen " von Najma MuseFokus•Eine kindgerechte Betreuung für und mit unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden•Christoph Braunschweig, Selina Rietmann und Patricia KochHintergrund•Eltern, deren Kinder in einer Pflegefamilie leben•Samuel Keller, Dirk Schäfer und Martin Schäfer
Geachtet, beteiligt, gefördert, beschützt!
Wie sehen Kinder im Heim ihren Alltag? Wo fühlen sie sich geachtet, beteiligt, gefördert und beschützt? Das Buch enthält viele Arbeitsblätter zur Reflexion der UN-Kinderrechte im Heimalltag aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen. Diese wurden aus dem zweijährigen »Kooperationsprojekt Kinderrechte – geachtet, beteiligt, gefördert, beschützt« entwickelt, zu dem sich sieben Einrichtungen der stationären Eingliederungshilfe in Baden-Württemberg zusammengeschlossen haben. Beispiele aus den Einrichtungen sowie Fachartikel runden das Praxishandbuch ab.
Raus aus der Familie?
In Schweden ist es seit 1979 verboten, Kinder zu schlagen, in Deutschland erst seit 2000. Auch wenn es darum geht, ob Eltern ihre misshandelten oder vernachlässigten Jungen und Mädchen zurückbekommen, unterscheiden sich die Länder. Unsere Reporterinnen haben die Arbeit des Jugendamtes begleitet, die Kinder besucht und mit Pflegeeltern gesprochen - in beiden Ländern.
Lebenswelten fremdplatzierter Kinder in der Schweiz im 20. Jahrhundert
«Und nachher wurden wir … eben anscheinend, ich weiss nicht, ausgeschrieben … Ich kam dann ins Luzerner Hinterland zu Bauern. Mutter brachte mich mit dem Velo dorthin. Ich sagte dann schon: ‹Da bleibe ich nicht, hier gefällt es mir nicht.› Und eh, ja, ich musste halt trotzdem bleiben.» (Ida Mosimann, * 1939)Wie Ida Mosimann wurden allein in der Schweiz hunderttausende Kinder und Jugendliche in fremde Hände gegeben. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein spielten dabei armenrechtliche Argumente eine zentrale Rolle: die finanzielle Entlastung armer Familien und des Gemeinwesens einerseits, erzieherische, disziplinierende Überlegungen andererseits schwangen mit.
Im Fall der in Sisseln von den Eltern «entführten» Kinder stellen sich einige Fragen.
Es ist ein spezieller Fall von Kindesentführung, der sich am Wochenende im Kanton Aargau ereignet hat. Für einmal waren es die Eltern selber, die sich abgesprochen und gemeinsam ihre Kinder aus dem Heim genommen haben, in dem diese platziert worden waren.
Eine empirische Untersuchung über die Tendenzen der Entscheidungen von KESB-Mitgliedern in der Deutschschweiz bei der Unterbringung von Jugendlichen in geschlossenen Einrichtungen
Die Frage nach der Unterbringung von Jugendlichen in geschlossenen Einrichtungen ist durch die Einführung der professionellen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB) in der Schweiz unter neuen Aspekten zu betrachten. Die interdisziplinären Behörden bestehen meistens sowohl aus Fachpersonen mit juristischem wie auch mit sozialarbeiterischem Hintergrund. Mit diesem neu geschaffenen beziehungsweise vom Gesetzgeber bezweckten Mass an Professionalität geht von Seiten der Öffentlichkeit auch ein grosser Druck einher, die gefällten Entscheidungen und Handlungsweisen entsprechend zu begründen, was zuvor bei einer Laienbehörde nicht in diesem Umfang gefordert werden konnte.
Die Kosten für Fremdplatzierungen von Minderjährigen sind im Kanton Bern um zehn Millionen Franken gestiegen.
Die Anzahl Fremdplatzierungen von Minderjährigen hat zugenommen, seit die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) 2013 das kommunale Vormundschaftswesen abgelöst hat. Während 2012 noch 4074 Fremdplatzierungen gezählt wurden, waren es 2014 4401 Fälle.