Krisenintervention nach einem Suizidversuch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Eine Untersuchung der Spitäler Obwalden, Zug und Basel
In der vorliegenden Arbeit wurde die Krisenintervention nach einem Suizidversuch bei Jugendlichen/ jungen Erwachsenen in den Spitälern Obwalden, Zug und Basel untersucht. Die Arbeit behandelt ein Thema mit versorgungsrelevanter Fragestellung im medizinischen Kontext. Mittels Leitfadeninterviews wurde der Ist-Zustand erhoben. Ausgewählte Experten/Expertinnen aus der Psychiatrie/Psychologie, der somatischen Medizin und der Sozialarbeit stellten die Stichprobe dar. Es ist festzuhalten, dass diese Forschung in einem kleinen Rahmen stattgefunden hat, jedoch Basiswissen zur Krisenintervention generiert. Die Arbeit hat zum Ziel, auf der Basis der Darstellung der Krisenintervention nach einem Suizidversuch bei Jugendlichen/jungen Erwachsenen in den Krankenhäusern und den Erkenntnissen über die beteiligten Professionen, die Position der Sozialarbeit mit ihren Handlungsmöglichkeiten und -grenzen bei der Krisenintervention aufzuzeigen. Die Konzepte der Entwicklungsaufgaben, der Resilienz sowie ausgewählte Kriseninterventionsliteratur dienten als theoretische Grundlage sowie zur Einordnung und Bewertung der Ergebnisse. Die Ergebnisse der Forschung legen dar, dass die Sozialarbeit bis anhin eine eher untergeordnete, beigeordnete oder zudienende Rolle spielt, obwohl laut Gernot Sonneck (2000) eine suizidale Krise nie losgelöst von der sozialen Dimension zu verstehen ist (S.18). Es erstaunt dabei, dass die Interdisziplinarität in den untersuchten Spitälern wenig Beachtung findet. Die Arbeit ist ein Plädoyer für die Thematisierung der Jugendsuizidalität, soll eine Sensibilisierung für die Professionalisierung der Krisenintervention sein und die Etablierung der Sozialarbeit in diesem Feld stärken.