Gravierende Defizite bei der Schweizer Bekämpfung von Geschlechtsbezogener Gewalt
Am 15. November 2022 wurde der erste Bericht über die Umsetzung der Istanbul-Konvention in der Schweiz veröffentlicht.
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Am 15. November 2022 wurde der erste Bericht über die Umsetzung der Istanbul-Konvention in der Schweiz veröffentlicht.
In der Schweiz gibt es 23 Frauenhäuser. Aber auch Männer sind von häuslicher Gewalt betroffen. Zu Besuch in einem von aktuell zwei Männerhäusern.
In der Pandemie sind Männer vermehrt Opfer von häuslicher Gewalt. Das ist nicht die einzige überraschende Erkenntnis der ersten systematischen Untersuchung.
Frauen als Täterinnen von Gewalt- und Sexualdelikten - ein Tabu? Frauen werden nicht aus sich heraus gewalttätig - ein Irrtum! Es gibt sie, diese dunkle Seite der weiblichen Seele. Frauen verstümmeln, quälen, töten. Sie misshandeln ihre Kinder, auch sexuell, doch die Gesellschaft blendet das aus. Warum? Die Psychiaterin und Gerichtsgutachterin Sigrun Rossmanith greift dieses Thema auf, das seit Jahrzehnten ihr Spezialgebiet ist. Sie beleuchtet zunächst die geschichtlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Hintergründe des Tabus „Frau als Täterin“.
Täterinnen – eine Seltenheit
Frauen, die Frauen Gewalt antun – das kommt, glaubt man den offiziellen Zahlen, sehr selten vor. Dennoch stehen vor dem Bezirksgericht in Zürich derzeit vier mutmassliche Täterinnen, alle zwischen 20 und 30 Jahre alt. Sie sollen eine 21-jährige Kollegin stundenlang gequält, erniedrigt und sexuell genötigt haben. Bei einer solchen Tat gehe es um Macht, sagt Agota Lavoyer von Lantana, der Fachstelle Opferhilfe für Frauen bei sexueller Gewalt.
Henrik erträgt die Schläge seiner Frau. Erst durch die Intervention der Nachbarn beschliesst er, auszuziehen. Dies ist kein Einzelfall, doch die Betroffenen schweigen meist aus Scham.
Gewalt von Frauen – ein Tabuthema. Psychiaterin Hanna Ziegert fordert deshalb mehr Reflexion über weibliche Destruktivität.
Zuschlagen, einsperren, verunglimpfen: Häusliche Gewalt kennt viele Formen. Frauen machen so etwas nicht, denkt man. Doch bei den Schweizer Fachstellen melden sich immer mehr Männer, die von ihren Partnerinnen gepeinigt werden.
Laut der Stadt Bern ist jedes fünfte Opfer von häuslicher Gewalt ein Mann. Mit einer neuen Kampagne soll die Berner Bevölkerung für dieses «Tabuthema» sensibilisiert werden.
Wer von der Partnerin geschlagen und gedemütigt wird, findet selten Hilfe.
Markus B. und seine beiden Kinder werden Opfer von Gewalt. Täterin ist ausgerechnet die Mutter der Kinder. Jahrelang lebten die drei Betroffenen wie in einem Albtraum. Und dieser ist noch nicht vorbei.
Sprechen wir darüber - Heute über die Erlebnisse von «Neyla». Frauenrechte sind Menschenrechte – das gilt auch für Frauen und Mädchen im Asyl- und Ausländerrecht. Die Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA) will im Rahmen der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» die erlebte Gewalt von Frauen im Asyl- und Ausländerrecht sichtbar machen. Mit dokumentierten Fällen und 6 Berichten der Serie «Sprechen wir darüber! Gewalt an Mädchen und Frauen auf der Flucht und im Asylverfahren» der Amnesty International Frauengruppe Zürich werden die vielfältigen Gewalterfahrungen von Migrantinnen und deren Anerkennung durch Schweizer Behörden thematisiert.Mehr zum Thema: «16 Tage gegen Gewalt an Frauen»
„Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen möchten wir noch einmal bekräftigen, dass die Gewalt gegen Frauen sofort aufhören muss."Mehr zum Thema: Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November - Kinderheirat stoppen!Frauenrechte: Interview mit Cécile Bühlmann
Jedes Jahr suchen rund 100 Frauen und ihre Kinder an einem streng geheim gehaltenen Ort im Aargau Schutz vor häuslicher Gewalt. Ein Besuch hinter einer sonst verschlossener Tür.
Wohnprojekt für männliche Opfer häuslicher Gewalt
Dass Ehefrauen handgreiflich werden und ihre Männer vor die Tür setzen, ist immer noch ein Tabuthema. Das Wohnprojekt Oldenburg will solchen Männern helfen.
Eine neue Herausforderung für die Soziale Arbeit?
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der weiblichen Genitalbeschneidung und den Herausforderungen, die sie an die Soziale Arbeit in der Schweiz stellt. Durch die steigende Migration sind auch in der Schweiz Fachpersonen des Sozial- und Asylbereichs vermehrt mit betroffenen und gefährdeten Frauen und Mädchen in Kontakt gekommen. Schätzungsweise sind weltweit 200 Millionen Mädchen und Frauen von der Genitalbeschneidung betroffen, wobei davon ausgegangen wird, dass in der Schweiz ungefähr 14700 Betroffene und Gefährdete leben. Das Ziel der Arbeit ist, das Thema der weiblichen Genitalbeschneidung für die Soziale Arbeit in der Schweiz aufzuarbeiten und darzulegen, inwiefern das Thema für die Soziale Arbeit relevant ist.
In der Schweiz gibt es ein breites Angebot an Beratungsstellen und Lernpro-grammen gegen Gewalt in Familie und Partnerschaft. Dieses wird jedoch nur von wenigen Tätern und Täterinnen genutzt. Dabei ist gerade diese Arbeit wich-tig, um Opfer besser zu schützen. Heute haben sich in Bern an einer nationalen Konferenz über 250 Fachpersonen zu einem Austausch getroffen.
Das Kölner Anti-Gewalt-Programm für Mädchen
Wann wird aus Wut Gewalt? Welche Entwicklungen durchleben Mädchen, die später gewalttätig werden? Wie kann man mit der Wut und dem gewalttätigen Verhalten von Mädchen umgehen? Anja Steingen hat in Zusammenarbeit mit Melanie Gehring-Decker und Katharina Knors die Erfahrungen des Kölner Anti-Gewalt-Programms für Mädchen (KAPM) zusammengetragen. Das Buch gibt einen Einblick in die Lebenswelten gewalttätiger Mädchen und beschreibt das Phänomen, die Hintergründe und die Zusammenhänge von Mädchengewalt. Es vermittelt und begründet konkrete Interventionen für die pädagogische Praxis und enthält zahlreiche Fall- und Praxisbeispiele sowie Übungen für den Umgang und die Arbeit mit gewalttätigen Mädchen.
Der Fall der Zürcher «Parkhaus-Mörderin» sorgte 1999 für Aufregung in der Schweiz. Grundlos hatte die Täterin mehrmals zugestochen, zwei Frauen getötet und eine weitere schwer verletzt. Seitdem sitzt sie in Einzelhaft – lebenslänglich verwahrt. Nun könnten ihre Haftbedingungen aber gelockert werden. - Eine Perspektive für die Parkhausmörderin? (NZZ)
Informationen zum Straf- und Massnahmenvollzug
Fokus: Frauenvollzug