Fachinformationen Medienschau

Für Sie gesammelt und aufbereitet

Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.

Nachrichten mit Schlagwort: interkulturelle Konflikte

57 Beiträge gefunden


Fremdenliebe – Fremdenangst

Zwei akademische Reden zur interreligiösen Begegnung in Spätantike und Gegenwart

Können Angehörige verschiedener Religionen gemeinsam einen Kultort nutzen? Wie funktionieren interreligiöse Dialoge? In zwei Reden verleiht die Autorin diesen Fragen anhand zweier kaum erforschter Beispiele aus der Spätantike historische Tiefenschärfe. 

Erziehungspartnerschaft und Erziehungsdivergenzen

Die Bedeutung divergierender Konzepte von Erzieherinnen und Migranteneltern

Miriam Morgan gibt Einblick in zahlreiche Unterschiede zwischen den Erziehungskonzepten von Erzieherinnen und Migranteneltern und ermöglicht gleichzeitig, alternative Erziehungskonzepte in ihrer Logik nachzuvollziehen. Anhand empirischer Daten zeigt sie darüber hinaus, wie in Kindertagesstätten mit bestehenden Erziehungsdivergenzen umgegangen wird. Deutlich werden dabei Schwierigkeiten, Widersprüche, aber auch Potenziale. Das Buch stellt damit eine wichtige Basis für die aktuell brennenden Fragen der interkulturellen Öffnung und der Integration von Migrantenfamilien dar.

WZB

Muslime auf dem Arbeitsmarkt

Mangelnde Sprachkenntnisse und traditionelle Wertvorstellungen hemmen Beteiligung

Mangelnde Sprachkenntnisse, traditionelle religiöse Wertvorstellungen und begrenzte interethnische Kontakte hemmen weit mehr die Arbeitsmarktbeteiligung von muslimischen Migranten in Europa als ethnische Diskriminierung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Ruud Koopmans, dem Leiter der Abteilung Migration, Integration, Transnationalisierung am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). - die Studie- Was für die Integration von Muslimen wichtig ist (MiGaZin)

Transformationen

Junge Erwachsene im Kontext von Generation und Migration

Die Lebenswelten von jungen Erwachsenen sind multidimensional und gehen mit unterschiedlichen Transformationsprozessen einher. Über einen biographisch-ethnographischen Zugang untersucht die Studie die Alltagswelten von jungen Erwachsenen mit einer indischen Migrationsgeschichte und zeigt die veralltäglichten Handlungs- und Zugehörigkeitspraktiken der jungen Erwachsenen auf, die u.a. unterschiedlichste national-geographische sowie national-kulturelle Grenzen überschreiten. Eine transnationale Perspektive einnehmend verdeutlicht die Studie, inwieweit die jungen Erwachsenen ihre Lebenswirklichkeiten entlang der Dimensionen von Generation und Migration aushandeln und dabei vielfältigste TRANSformationen herstellen, die zentrale Charakteristika ihrer – nationale Grenzen überschreitenden – Erfahrungsräume sind.

idw

Respekt verhindert Radikalisierung

Eine kleine Zahl von Immigranten wendet sich gegen die westliche Gesellschaft, in der sie leben. Wie kann es sein, dass es junge Menschen gibt, die etwa im demokratischen Frankreich oder Belgien aufgewachsen, oft sogar geboren sind, sich dann aber als Kämpfer am „Dschihad“, dem so genannten Heiligen Krieg beteiligen, Attentate planen und ausführen? Welche Faktoren führen dazu, dass diese Menschen zu Terroristen werden? Eine Befragungsstudie unter Beteiligung der Jacobs University aus Bremen hat jüngst die psychologischen Prozesse untersucht, die einer Radikalisierung vorausgehen. 

Kopftuch und Burka

Laizität, Toleranz und religiöse Homogenität in Deutschland und Frankreich

Über Kopftuch und Burka werden in Deutschland wie in Frankreich seit Jahren heftige Debatten geführt. In Frankreich erregen zwei Gesetze die Gemüter: das Kopftuchverbot für Schülerinnen 2004; ein generelles Verbot, mit einem Gesichtsschleier in der Öffentlichkeit aufzutreten, 2010. Nachdem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte dieses Verbot nicht beanstandet hatte, wurde auch in Deutschland ein Burka-Verbot gefordert. Die Kontroverse um Kopftuch und Burka stellt aber nur ein Symptom dahinter liegender Probleme dar: Wieviel Homogenität ist für ein friedliches Zusammenleben in einer multireligiösen Gesellschaft erforderlich? Auf wieviel Toleranz ist sie angewiesen? Aber auch, wo sind deren Grenzen?

Weibliche Genitalbeschneidung im Kontext von Migration

Weibliche Genitalbeschneidung ist ein Phänomen, das aus verschiedenen Perspektiven betrachtet unterschiedliche Reaktionen hervorruft. Wie erleben betroffene Frauen mit somalischer Herkunft die Praktik im Kontext von Migration? Und welchen Blick haben Fachkräfte der Sozialen Arbeit und migrierte somalische Männer auf weibliche Genitalbeschneidung? Insgesamt wird deutlich, dass die Perspektive betroffener Frauen und Männer in der Sozialen Arbeit in Zukunft deutlich mehr berücksichtigt werden muss.

Tages-Anzeiger

Das Burkaverbot ist unseres Staates unwürdig

Politblog

Wer für eine Schweiz ist, in der Menschen aller Religionen friedlich zusammenleben, ist gegen Verbote, die Vertreter einzelner Religionen diskriminieren. Wer keine Gesetze will, die sich nicht vollziehen lassen, soll keine Symbolverbote erlassen. Und wer findet, symbolische Verbote gegen Scheinprobleme hätten in der Verfassung nichts zu suchen, der kann nicht für ein Burkaverbot sein.

An den Grenzen der interkulturellen Bildung

Eine Auseinandersetzung mit Scheitern im Kontext von Fremdheit

Interkulturelle Bildung verspricht, das Zusammenleben und -arbeiten unter den Bedingungen von Fremdheit und Migration zu erleichtern. Dennoch gibt es unlösbare Konflikte – und mehr Kulturwissen führt oft zu mehr Orientierungslosigkeit. Droht das Scheitern dieses Bildungsansatzes? Kann interkulturelles Lernen Erfahrungen des Scheiterns integrieren?Zur Reflexion der Praxis greift Sabine Aydts transdisziplinärer Essay eine Reihe von Denkmodellen auf – vom Schiffbruch über die Tragödie zum Eindringling. Die Auseinandersetzung mit Krisen im Kontext von Fremdheit eröffnet so den Blick auf unerwartete Wege zu einem anderen, spielerischen Ansatz kulturellen Lernens durch Erfahrung im »Übergangsraum« (D.W. Winnicott). 

Multikulturalismus in Theorie und Praxis - eine produktive Spannung?

Normative Theorie und praktische Erfahrung sind kein Gegensatzpaar, sondern stehen in einem wechselseitigen Spannungsverhältnis. Ausgehend von dieser Grundannahme entwickelt die interdisziplinäre Studie die Erörterung des Verhältnisses von philosophisch-normativer Reflexion und sozialer Praxis. Am Beispiel dreier exemplarischer Konfliktfälle um islamische Symbole und Riten (Kopftuch, Moscheebau, rituelle Schlachtung) sowie anhand ausgewählter Theorien des sozialphilosophischen Multikulturalismusdiskurses fragt die Studie nach Möglichkeiten der wechselseitigen Kritik und Anschlussfähigkeit. Durch eine methodische Verknüpfung von theoretischen wie empirischen Zugangsweisen gelingt es, einen konstruktiven Theorievorschlag zu unterbreiten, der Orientierung hinsichtlich der fraglichen Spannungen bietet.

Kritik und Gewalt

Sarrazin-Debatte, ‚Islamkritik‘ und Terror in der Einwanderungsgesellschaft

Die ‚Integrationsdebatte‘ nach Thilo Sarrazins Buch ‚Deutschland schafft sich ab‘ offenbarte ein Paradox – eine wachsende Akzeptanz des kulturellen Pluralismus, besonders unter jüngeren Menschen, und zugleich massive kulturelle Ressentiments in der Einwanderungsgesellschaft. Der renommierte Migrationsforscher und Politikberater Klaus J. Bade beleuchtet Ursachen, Hintergründe und bedrohliche Folgen dieser paradoxen Spannung. Ihr Ergebnis ist eine gefährliche Ersatzdebatte anstelle der verdrängten Diskussion um die neue Identität in der Einwanderungsgesellschaft.

Wenn Religionen sich begegnen

Glauben und anders glauben in einer globalen Welt

Was geschieht, wenn Religionen sich begegnen? Wie wird eine solche Begegnung im Zeichen der Globalisierung von den "Sich-Begegnenden" verarbeitet - und wenn es sich um brutale Eroberung oder Ausbeutung des Anderen handelt, kann man dann überhaupt noch von Begegnung sprechen? Doch gibt es auch Momente geglückter Begegnung, bei der sich der gegenseitige Reichtum der Religionen eröffnet. Natürlich geschieht dies nie im luftleeren Raum, sondern verwoben in die jeweiligen historischen, sozio-ökonomischen Kontexte hinein. Voraussetzung jedoch bleibt: Wie weit ist man bereit, sich an den Andern zu "verlieren", an seinem anders denken teil zu haben?