Menschenrechte in Untersuchungshaft
Update zur Studie "Untersuchungshaft – Menschenrechtliche Standards und ihre Umsetzung in der Schweiz" vom Mai 2015
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Update zur Studie "Untersuchungshaft – Menschenrechtliche Standards und ihre Umsetzung in der Schweiz" vom Mai 2015
Quartalsweise Übersicht über die internationale und nationale Rechtsprechung und Entwicklungen im Bereich des Freiheitsentzugs
Nach einer Nachtschicht wartet die Polizei zuhause auf Herrn M., verhaftet ihn und nimmt ihn mit auf den Polizeiposten. M. weiss: Nichts wird mehr sein wie zuvor: «Ich habe mein Leben zerfliessen sehen. Mir war klar, dass das alles verändern wird».
Eine Untersuchungshaft ist zermürbend. Im Fall einer Berner Kokainhändlerin dauerte sie zweieinhalb Jahre. Ihre Verteidigerin übt Kritik.
Nach einem Autounfall in betrunkenem Zustand brachte sich ein 40-jähriger Mann 2014 in einer Zelle der Zürcher Kantonspolizei um. Seine Mutter sieht eine Mitschuld bei den Behörden und hat bis nach Strassburg prozessiert.
Die Untersuchungshaft im Kanton Zürich galt jahrelang als die härteste der Schweiz. Das Gefängnis Limmattal dient nun als Versuchslabor für ein sanfteres Regime. Nicht allen gefällt das. Unterwegs mit Aufseher Bachmann.
Im grössten Untersuchungsgefängnis der Philippinen herrscht nicht Anarchie, sondern eine gewisse Selbstverwaltung. Ohne die Zusammenarbeit mit den Insassen könnte die Direktion mit ihren knappen Mitteln das überfüllte Gefängnis nicht führen.
Tausende Menschen geraten jährlich in Administrativ-Haft. Die Haftbedingungen sind gerade in der Schweiz oft ungenügend.
Seit 20 Jahren lebt die «Parkhausmörderin» hinter Gittern. Dort muss sie lernen, mit Menschen umzugehen.
Der Kanton Baselland sperrt einen Mann aus Algerien fast zwei Jahre ins Gefängnis, das nur für Kurzstrafen oder die Dauer einer U-Haft ausgelegt ist. Die Haftbedingungen verstossen in mehrfacher Hinsicht gegen Bundesrecht.
Weil die Mutter ins Gefängnis muss, inhaftiert Ankara fast jeden Tag ein Kind mit. Wie Familien mit der Sippenhaft umgehen, zeigt Journalistin Mesale Tolu.
Die Tage im Bässlergut sind immer gleich. In stumpfer Langeweile warten die Insassen auf den Flug und vertreiben sich die Zeit mit Haareschneiden und Trainieren.
Das Bundesgericht lehnt die Umwandlung der Verwahrung in eine stationäre Massnahme ab – obwohl Caroline H. in der Strafanstalt Hindelbank Fortschritte gemacht hat.
Ob für den Arzttermin, ein Vorstellungsgespräch oder zum Verwandtenbesuch: Gefängnisinsassen haben in begründeten Fällen das Recht, die Haftanstalt zu verlassen – allerdings haben die Kantone dafür klare Regeln aufgestellt.
Die Strafanstalt Lenzburg, ein fünfsterniger Bau aus dem Jahr 1864, gilt weltweit als Vorbild im Justizvollzug. Warum eigentlich?
Europäische Regierungen sind mitverantwortlich an Folter und Misshandlungen von Zehntausenden Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten in Libyen. Zu diesem Schluss kommt Amnesty International in einem heute veröffentlichten Bericht.
Der EU-Afrika-Gipfel ist vom libyschen «Sklaverei-Trauma» beherrscht worden. Diverse Massnahmen sollen der Willkür im Transitland nun ein Ende machen.
Die europäischen Staaten finanzieren schon seit längeren Massnahmen, um Migrierenden auf der Mittelmeerroute so früh wie möglich abzufangen. Fakt ist jedoch, dass sie durch die Abschottungsbemühungen eine ausgewachsene humanitäre Krise produziert haben. Mitte November hat Bundesrätin Simonetta Sommaruga die sogenannte «Kontaktgruppe für das zentrale Mittelmeer» zu Gesprächen für das Migrationsmanagement an der Mittelmeerroute nach Bern eingeladen. Herausgekommen ist dabei hauptsächlich Symptombekämpfung.