Wohnkompetenz: Negativ
Die negative Einschätzung der Wohnkompetenz als Bedrohung des Selbstkonzepts und als kritisches Lebensereignis
Wohnen wird in der Fachliteratur als transaktionale Person-Umwelt-Beziehung beschrieben (Flade, 2011, S. 13). Diese kann so beschaffen sein, dass Menschen in ihrer Wohnumwelt ihre Bedürfnisse vernachlässigen oder auch, abgeschirmt von den Mechanismen sozialer Kontrolle, gefährdenden Praktiken nachgehen. Solche gefährdenden Wohnsituationen werden unter Umständen von Sozialarbeitenden erkannt und bearbeitet. Es ist möglich, dass die selbständige Wohnkompetenz der Betroffenen dabei in Frage gestellt und ein Eintritt in ein betreutes Wohnsetting veranlasst wird. In dieser Thesis wird angenommen, dass die Betroffenen diese Vorgänge schwerlich mit ihrem Selbstkonzept in Übereinstimmung bringen können und ein Spannungsverhältnis in der Zusammenarbeit entsteht. Diese spannungsreiche Konstellation bildet das Kernthema dieser Arbeit.Die Hauptfragestellung dieser Thesis lautet: Welche Auswirkungen haben die negative Einschätzung der Wohnkompetenz und der Eintritt in ein betreutes Wohnsetting auf das Selbstkonzept der betroffenen Personen?