Rassismus in der Schweiz: Wird das Problem zu wenig ernst genommen?
Es gibt 5- bis 6-mal mehr Fälle von Anti-Schwarzen-Rassismus als Meldungen von antimuslimischen oder antisemitischen Vorfällen. Dennoch stehen Letztere derzeit im Fokus.
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Es gibt 5- bis 6-mal mehr Fälle von Anti-Schwarzen-Rassismus als Meldungen von antimuslimischen oder antisemitischen Vorfällen. Dennoch stehen Letztere derzeit im Fokus.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die Schweiz diese Woche wegen eines Falls einer diskriminierenden Polizeikontrolle verurteilt und fordert gesetzliche Leitlinien.
Im vergangenen Jahr sind in der Schweiz so viele rassistische Vorfälle gemeldet worden wie noch nie. Zum ersten Mal betreffen die meisten Meldungen nicht Vorfälle am Arbeitsplatz, sondern Vorfälle an Schulen.
Das Beratungsnetz für Rassismusopfer hat im Jahr 2023 insgesamt 876 Fälle rassistischer Diskriminierung dokumentiert und ausgewertet, 168 Fälle mehr als im Vorjahr. Die meisten Vorfälle ereigneten sich im Bildungsbereich, am Arbeitsplatz sowie im öffentlichen Raum.
Wenn von Rassismus die Rede ist, wird die Diskussion schnell schrill, wie die Debatte um das Café Révolution zeigt. Was ist geschehen – auf dem Gurten und mit der Gesellschaft?
An einer Fachtagung der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) sind am 26. Juni 2023 mehr als 270 Menschen in Bern zusammengekommen, um über das Thema «Rassismus und Jugend» zu sprechen.
Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) veröffentlicht eine Studie, die untersucht, wie sich Schweizer Lehrmittel mit Rassismus und gesellschaftlicher Repräsentation von Diversität auseinandersetzen.
Für das Jahr 2022 hat das Beratungsnetz für Rassismusopfer 708 Fälle rassistischer Diskriminierung dokumentiert und ausgewertet. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg von 78 Fällen festzustellen. Diese Zunahme von Meldungen zeigt eine erhöhte Bereitschaft der Schweizer Bevölkerung, sich aktiv gegen Rassismus zu engagieren.
Nach einem Jahr hat die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) eine erste Auswertung der Meldeplattform für rassistische Hassrede im Internet www.reportonlineracism.ch vorgenommen. Insgesamt wurden 163 rassistische Inhalte gemeldet.
Struktureller Rassismus ist eine Realität. Das zeigt die «Grundlagenstudie zu strukturellem Rassismus in der Schweiz», zu der die Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) heute eine Kurzfassung publiziert hat. Darin werden die wichtigsten Ergebni
Ein Drittel der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz hat nach eigenen Angaben Diskriminierung oder Gewalt erlebt, meistens aus rassistischen Gründen. Die Mehrheit der Bevölkerung stuft Rassis-mus als aktuelles, ernstzunehmendes Problem ein.
Das kürzlich erschienene Buch „No to Racism – Grundlagen für eine rassismuskritische Schulkultur“ soll Schulakteur*innen dabei befähigen, ein rassismuskritisches Klima in Bildungseinrichtungen zu etablieren.
Das SKMR zieht Lehren aus anderen Rechtssystemen
Die Beratungsstellen für Rassismusopfer sind mit vielfältigen Diskriminierungserfahrungen konfrontiert. Diese sind nicht als isolierte Einzelfälle zu betrachten.
Der Begriff « struktureller Rassismus » wird heute vorzugsweise gebraucht, um die Mechanismen zu beschreiben, die bei der Reproduktion von Ungleichheiten am Werk sind. Aber wie ist der Begriff genau zu verstehen?
Arbeit in einem Jugendtreff ist kein Germanistikseminar. Sexistische und homophobe Beleidigungen sind Teil einer mitunter derben Jugendsprache, welche zum herausfordernden Alltag von Jugendarbeitenden gehört.
Neue Ideen für Politik und Praxis
Zum Abschluss seiner Tätigkeit präsentiert das SKMR zu vierzehn aktuellen Themen Ideen, Handlungsempfehlungen und Beispiele zur Verbesserung des Menschenrechtsschutzes in der Schweiz.
Im Sexgewerbe sind bestehende gesellschaftliche Machtverhältnisse und ihre rassistischen Ausdrucksformen besonders sichtbar. Sexarbeiter*innen of Colour* werden aber nicht nur gesellschaftlich diskriminiert, sondern durch die rechtlichen Rahmenbedingungen ebenso strukturell benachteiligt.
Der Fall des bekanntesten Jugendstraftäters der Schweiz muss neu aufgerollt werden. Was aber würde ein unabhängiges Gremium entscheiden, wenn es nicht Brians Taten beurteilen müsste – sondern die Behörden und ihre Vertreter:innen? Anklagepunkt: Institutioneller Rassismus.
Der Historiker Cenk Akdoganbulut widmet sich in seinem aktuellen Beitrag kulturalistischen Ausprägungen des Rassismus in der Schweiz: Ist es rassistisch von der Unterschiedlichkeit von Kulturen zu sprechen?