Forum Erziehungshilfen, Heft 2/2015
Schwerpunkt: Sexualität und Pädagogik in den HzE
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Schwerpunkt: Sexualität und Pädagogik in den HzE
Charlotte Wäfler hat den grössten Teil ihrer Kindheit im Heim verbracht. Von dieser Zeit weiss sie nichts Schönes zu berichten. Bis heute verfolgt sie ihr Schicksal.
Erkenntnisse aus der Bindungsforschung und ihre Bedeutung für die alltägliche Praxis in stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
Obwohl die Bindungstheorie, welche sich mit den psychischen Auswirkungen früher Beziehungserfahrungen auf die Persönlichkeitsentwicklung des Individuums auseinandersetzt, ihre wissenschaftlichen Wurzeln im Heimerziehungskontext begründet hat, ist eine angemessene Einbeziehung der Erkenntnisse aus der Bindungsforschung in die Heimpädagogik bisher grossteils ausgeblieben. Gerade in Bezug auf die Problematiken der Bindungspräsentation bei Kindern und Jugendlichen, die in Heimen leben, erscheint sie jedoch viele geeignete Ansätze zu bieten, diesen durch Verständnis, Wissen und damit einhergehenden Handlungsmöglichkeiten entgegen wirken zu können. Aufgrund dessen wird in diesem Buch der gängige Alltag zeitgemässer Einrichtungen der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland auf den Prüfstand gestellt.
Pädagogische und institutionelle Herausforderungen in der schulischen und ausserschulischen Erziehungshilfe
Im Fokus des Bandes „… und raus bist du“ stehen Kinder und Jugendliche, deren Sozialisations- und Entwicklungsbedingungen einerseits von Armut und sozialer Ausgrenzung, andererseits häufig auch von dysfunktionalen Familiensystemen, Gewalt und Schulversagen geprägt sind. Die pädagogisch-fachlichen sowie die institutionellen Anforderungen in der Arbeit mit jener Klientel sind Belastungstests für die Qualität inklusiver pädagogischer Angebote. Die Beiträge analysieren demnach einerseits zentrale Herausforderungen gegenwärtiger pädagogischer Praxis mit Kindern und Jugendlichen mit hohem emotionalsozialen Förderbedarf, formulieren andererseits Entwicklungsvorschläge für eine tatsächlich inklusive Professionalisierung und entsprechende institutionelle Rahmungen.
Wirkfaktoren in Heimerziehung und anderen Hilfearten
Welche Faktoren wirken in stationärer und ambulanter Erziehungshilfe? Die Autoren stellen praxisrelevante Ergebnisse aus über 100 Wirkungsstudien übersichtlich dar und verdeutlichen deren Relevanz für die Arbeit in verschiedenen Settings der Erziehungshilfe. Sie beschreiben, was Wirkung in den Erziehungshilfen ist, wie sie gemessen werden kann und wie eine wirkungsorientierte Steuerung funktioniert. Im Fokus stehen dabei sowohl übergreifende Erfolgsfaktoren, wie Passung, Indikation, Elternarbeit und Case Management, als auch spezifische Wirkmerkmale von Heimerziehung und anderen Hilfearten.
Bruno Bettelheim
Der psychoanalytische Pädagoge Bruno Bettelheim verbrachte elf Monate in deutschen Konzentrationslagern, bevor er nach Amerika emigrierte und dort seine Arbeit mit seelisch schwerkranken Kindern aufnahm.
Prävention und Handlungsempfehlungen
Um Kinder und Jugendliche nachhaltig gegen (sexualisierte) Gewalt in Institutionen zu schützen, müssen Schwächen und Fehler der Vergangenheit analysiert und eine intensive Präventions- und Aufklärungsarbeit mit systematisierten Handlungsempfehlungen durchgeführt werden. Der BVkE hat in Zusammenarbeit mit dem IKJ in Mainz zu diesem Themenbereich von 2011 bis 2014 ein von der Stiftung Glücksspirale gefördertes Präventionsprojekt durchgeführt. Im vorliegenden Handbuch werden zentrale Ergebnisse dieses Projekts dargestellt - insbesondere eine praxiserprobte Checkliste, die Einrichtungen und Diensten der Erziehungshilfe als Grundlage zur eigenen Risikoanalyse dienen kann. Darüber hinaus wird der Themenbereich sexualisierte Gewalt durch Mitarbeiter/-innen in Erziehungshilfeeinrichtungen in Form von Fachbeiträgen namhafter Autoren/-innen tiefergehend beleuchtet.
Nähe und Distanz in pädagogischen Beziehungen
Seit Bekanntwerden der vielen Fälle sexueller Gewalt und emotionalen Missbrauchs in pädagogischen Institutionen steht die Pädagogik vor der Herausforderung, die Distanz- und Näheverhältnisse pädagogischer Beziehungen neu zu thematisieren. Dabei geht es auf der Beziehungsebene um die Klärung missverständlicher Semantiken und Strukturen, die eine Überschreitung gebotener Grenzen begünstigen. Auf der sachlichen Ebene pädagogischer Beziehungen sind Distanzen im Blick auf Inhalten zu überbrücken, die die Heranwachsenden vor allem im Kontext der Schule nicht ohne Hilfe verstehen können.
Das Bilder-Erzählbuch für Kinder, die nicht zu Hause wohnen
Vera ist 9 Jahre alt. Niemals hat sie daran gedacht, einmal woanders als daheim zu leben. Aber dann passiert ihrer Mama ein Unglück, und plötzlich ist alles anders.Damit kommt Vera schlecht klar. Papa überhaupt nicht. Er ist total überfordert. Deshalb holt er Hilfe beim Jugendamt. Und das ist gut so.„Woanders hin?“ ist ein Bilder-Erzählbuch für Kinder, die nicht zu Hause wohnen. Es macht sie mit dem Thema Fremdunterbringung vertraut und begleitet sie in der Zeit des Übergangs.
Fremdplatzierung, die Unterbringung eines Kindes außerhalb seiner Herkunftsfamilie, steht als Maßnahme der Kinder- und Jugendhilfe dann an, wenn Eltern ihrer Fürsorgepflicht nicht nachkommen und so das Kindeswohl gefährden. Die unterschiedlichen Formen, die Unterbringung in ein Heim oder eine Pflegefamilie sowie die in eine Adoptivfamilie werden unter einer bindungstheoretischen Perspektive diskutiert.
Biografische Erfahrungen und Spuren der Heimerziehung aus Adressatensicht
Im Zentrum der Studie »Kinder und Jugendliche in heilpädagogischen Heimen. Biografische Erfahrungen und Spuren der Heimerziehung aus Adressatensicht«, steht die Frage nach dem subjektiven Erleben einer heilpädagogischen Heimunterbringung und nach den Auswirkungen auf das weitere Leben. Wie wurde in einer heilpädagogischen Einrichtung der gesetzliche Auftrag des in den 1980er Jahren novellierten Kinder- und Jugendhilfegesetzes zur Förderung und Entwicklung der Kinder und Jugendlichen in öffentlicher Erziehung umgesetzt und wie erlebten das die Adressaten und Adressatinnen? Diesen Fragen geht die Autorin nach, indem sie ehemalige Heimkinder zu ihren biografischen Erfahrungen narrativ befragt.
Kinder und Jugendliche träumen ihre Zukunft
Jeder kennt Spielfiguren aus verschiedenen Gesellschaftsspielen. Im Spiel „Mensch ärgere dich nicht“ zum Beispiel werden Figuren rausgeworfen, manchmal schon am Beginn des Weges, manchmal erst kurz vor dem Ziel. Dieses Gefühl - aus der Gemeinschaft rauszufliegen, nicht mehr dazuzugehören - trifft das Lebensgefühl vieler Kinder und Jugendlichen aus Jugendhilfeeinrichtungen, die auf pädagogische Begleitung und Unterstützung außerhalb ihrer Familie angewiesen sind.Unter dem Motto „Und raus sind wir noch lange nicht “ haben rund 600 Kinder und Jugendliche ihre Träume, Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft durch Bemalung und bunte Ausgestaltung großer Spielfiguren veranschaulicht. Wie im Spiel möchten sie neu anfangen und für sich eine Lebensperspektive aufbauen.
Ein Werkbuch für Jugendliche und Ihre BetreuerInnen
In dem Werkbuch für Jugendliche und ihre BetreuerInnen werden Erfahrungen, Informationen und Tipps zur Beteiligung in den stationären Erziehungshilfen aus der Praxis für die Praxis zusammengestellt. Jugendliche und ihre BetreuerInnen, die auf ihre je spezifische Weise Expertinnen und Experten für die Heimerziehung sind, kommen darin zu Wort. In fünf Kapiteln mit Praxisbausteinen zur Umsetzung von Beteiligung wird Beteiligung praxisnah durch Erlebnisberichte von Jugendlichen, BetreuerInnen oder Leitungspersonen sowie durch Schilderungen von Alltagssequenzen oder Kurzportraits von Projekten und Aktionen abgebildet.
Die Aufnahme in eine Gruppe der stationären Erziehungshilfe (Heimgruppe) bedeutet eine große Veränderung der Lebenssituation für die Kinder und Jugendlichen und ist häufig zu Beginn mit Ängsten und Unsicherheiten verbunden. Dabei ist gerade der Beginn einer Aufnahme in die stationäre Heimerziehung ein wesentlicher Schlüsselprozess für das Gelingen der Maßnahme.
Bindungstheorie und Heimerziehung
Das Buch bietet einen Überblick über die Grundannahmen und wichtigsten Ergebnisse der Bindungsforschung. Falldarstellungen aus dem Heimalltag veranschaulichen den Wert bindungstheoretischen Basiswissens.
Schwerpunkt: Heimkinder in der DDR
Paradoxien verberuflichter Sorgearbeit am Beispiel der SOS-Kinderdörfer
In SOS-Kinderdörfern weltweit leben und arbeiten Frauen, die als Mütter für (Sozial-)Waisen sorgen. Hier bietet sich die einmalige Gelegenheit, die Verberuflichung von Mutterschaft empirisch zu untersuchen. Im Rahmen einer Feldforschung in Österreich und Bolivien analysiert Sarah Speck die Praxis dieser Einrichtungen. Das Kernstück ihrer qualitativen Studie bildet die fallrekonstruktive Auswertung von Interviews mit SOS-Kinderdorfmüttern. Des Weiteren geht die Autorin der Frage nach, was geschieht, wenn spezifische Vorstellungen von guter Mutterschaft in andere soziokulturelle Kontexte exportiert werden. Ihr Buch bewegt sich an der Schnittstelle von geschlechtertheoretischen, soziologischen und kulturanthropologischen Ansätzen und knüpft an Debatten um den Strukturwandel der Arbeit, um gegenwärtige Geschlechterverhältnisse und um kulturelle Globalisierungsprozesse an.
Zum Inhalt:Ökonomische Landnahme und Verwundbarkeit – Thesen zur Produktion sozialer UngleichheitSoziale Ungleichheit – der Kindergarten als Allheilmittel? Die ›neue‹ »Vorschulerziehung in der bürgerlichen Gesellschaft«Grundzüge des Theorieansatzes von Karl Marx – Anregungen für die Soziale ArbeitMikrokredite in Deutschland – Sozialpolitisches Instrument der Förderung von Verwirklichungschancen?
Wenn Kinder in einem Heim untergebracht werden müssen, gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Jugendamt oder Heim oft schwierig.