Warum die Jungen bei der Altersvorsorge alt aussehen
Kommentar zur «AHV-Jugend»
Wir leben seit Jahren auf Kosten der Jungen – nicht nur in der Altersvorsorge. Es braucht wieder einen Generationenvertrag wie bei der Gründung der AHV.
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Kommentar zur «AHV-Jugend»
Wir leben seit Jahren auf Kosten der Jungen – nicht nur in der Altersvorsorge. Es braucht wieder einen Generationenvertrag wie bei der Gründung der AHV.
Die Schweizer Jugend demonstriert für einen besseren Klimaschutz, aber nicht für Reformen bei der Altersvorsorge – obwohl ihre Sorge darüber laut einer Umfrage genauso gross ist wie über die Umwelt. Das Interesse am Thema wächst aber zusehends.
Der Bundesrat hat am 6. Dezember 2019 den Lagebericht zur Schweizer Volkswirtschaft gutgeheissen. Dieser sieht die Schweiz in guter Ausgangslage: Der Wohlstand der Bevölkerung ist hoch und die Arbeitslosigkeit tief. Langfristig bestehen hingegen Herausforderungen hinsichtlich des demografischen Wandels und des tiefen Wachstums der Arbeitsproduktivität.
Wird über Generationensolidarität in der Gesellschaft gesprochen kommen schnell die wirtschaftlichen Aspekte von gesellschaftlichen Generationenbeziehungen in den Blick. Trotzdem gibt es noch recht wenig empirisch fundierte Forschungsarbeiten, die die Diskussion und die Aushandlungsprozesse in der Gesellschaft mehr mit Fakten statt Mythen bereichern könnten.
Bald sind die über 50-Jährigen in der Schweiz in der Mehrheit. Das birgt politische Sprengkraft, sagt Ökonom Martin Eling – gerade für die AHV-Reform.
Pensionierte erhalten jährlich 6,8 Prozent des obligatorischen Teils ihres angesparten Vermögens. Unser Geldexperte erklärt, warum das viel zu hoch ist.
Bei den Pensionskassen liegt eine Billion Vermögen. Die Verteilung ist umstritten. Zum komplexen Thema hier einige Klarstellungen.
So, wie die Dinge in den letzten Jahrhunderten gelaufen sind, haben Kinder immer nur gelernt, wie man die Fehler der Erwachsenen wiederholt. Lernen war ein betreutes Lernen, ein Austreiben vom Kind sein, statt dessen eine Indoktrination für Systemkonformität, also eines Funktionierens im Sinne von Macht und Herrschaft. Ruben Schattevoy meint, dass es Zeit ist, mit dieser verhängnisvollen Tradition zu brechen. Und er ist bereit, seine Gedanken mit den Kindern selbst zu diskutieren, anstatt nur über sie zu bestimmen (a1).
Er hat alle Umwälzungen überlebt. Aber bald wird der Generationenvertrag Geschichte sein – und selber eine Revolution auslösen.
Familienpolitik - Rentenpolitik - Bildungspolitik. Auswege aus dem beschädigten Generationenvertrag
In diesem Buch geht es nicht um sexuelle Identität, sondern um eine sozialethische und sozialpolitische Sicht auf Sexualität, Generationenvertrag und Ehe, welche Grundgegebenheiten unserer menschlichen Existenz sind. Diese sind durch die institutionalisierten Irrtümer des "Werte- und Bewusstseinswandels" der letzten 40 Jahre zu nur noch halben Wahrheiten beschädigt worden. Diese gilt es neu sehen zu lernen, wenn wir politisch die offenkundigen Schäden des "Demografischen Wandels", den Mangel an Geburten, beheben und zu wahrer Gerechtigkeit für Familien bei den Renten kommen wollen. Das Buch kann helfen, von leeren Wahlversprechen loszukommen. Wir brauchen keinen "neuen Generationenvertrag"; es genügt, einer seit Menschengedenken bewährten Wahrheit zu folgen.
Prof. Dr. François Höpflinger beschäftigte sich früher als Professor für Soziologie und nun als Forscher am Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich seit vielen Jahren mit dem Alter als gesellschaftliche Herausforderung. Im Interview skizziert er kurz, wie es mit dem Generationenvertrag weitergehen kann.
Rund 300 Teilnehmer*innen haben dem regnerischen und kalten Wetter getrotzt und sind dem Aufruf der GrossmütterRevolution gefolgt, für ein gutes Leben im Alter zu demonstrieren.Die Reden zum nachlesenBarbara GurtnerRuth Fries
Wie Politik und Wirtschaft Eltern und Kinderlose gegeneinander ausspielen
Eines der letzten gesellschaftlichen TabusUnser Sozialsystem benachteiligt Eltern, weil wir zwar Kinder brauchen, um es zu finanzieren, Kinder gross zu ziehen aber kaum honoriert wird. Arbeitgeber bevorzugen Kinderlose, dadurch ist Kinderlosigkeit gerade für gut ausgebildete Männer und Frauen ein attraktives Lebensmodell geworden. Kinderlose wiederum zahlen in den meisten Unternehmen mit Überstunden für die fehlgeschlagene Vereinbarkeitspolitik der vergangenen Jahre.So entsteht ein tiefer gesellschaftlicher Riss. Um ihn zu überbrücken, brauchen wir ein gerechtes, völlig umgestaltetes Sozialsystem – weg vom Generationenvertrag – und ein Umdenken in den Unternehmen.
Die meisten Menschen in der Schweiz, Deutschland und Frankreich wünschen sich mehr Solidarität zwischen den Generationen. Fast zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, dass die Umverteilung von Jung zu Alt Konflikte verursachen wird.Zum Thema: Umfrage zeigt: 89% wünschen sich mehr Solidarität zwischen denGenerationen – doch Umverteilung wird zur Belastung (Link Institut)
Laut einer repräsentativen Umfrage von Swiss Life bei über 3000 Personen in der Schweiz, Deutschland und Frankreich besteht über alle vier Generationen hinweg ein grosses Bedürfnis nach einer stärkeren Solidarität. Fast 90% der Befragten – unabhängig von Alter oder Land – äussern diesen Wunsch, der in der Realität jedoch nur teilweise erfüllt wird: Im Schnitt sind fast 40% der Ansicht, dass die Solidarität und der Austausch zwischen den Generationen heute nicht zufriedenstellend funktionieren. Zudem wird der Zusammenhalt in der Gesellschaft teilweise als fehlend erlebt: So vermissen 63% die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber älteren Menschen. Ähnlich zeigt sich das umgekehrte Bild: Rund die Hälfte der Befragten vermisst den Respekt gegenüber den Jungen
Ein Portrait der Schweiz
Bis zum Jahr 2000 führte das Bundesamt für Statistik alle 10 Jahre eine Volkszählung bei der gesamten Bevölkerung durch. Der logistische und technische Aufwand ging mit beträchtlichen Kosten einher. Deshalb wurde die Volkszählung ab 2010 zu einem kostengünstigeren Erhebungssystem umgebaut, das mehrere Elemente miteinander kombiniert.
Mit 4 bis 5 Milliarden Franken im Jahr müssen Junge Altrenten bereits mitfinanzieren. So zahlt jeder Aktive 1000 Franken an Rentner. Die Gewinner sind die Pensionierten.
Literarische und filmische Imaginationen
Alter(n) ist nicht nur eine biologische Grösse. Altersvorstellungen sind in erster Linie wandelbare kulturelle Konstrukte, die in einer Gesellschaft, in der der demographische Wandel den Generationenvertrag belastet, Transformationen unterliegen. Als anthropologische Universalie ist das Alter seit der Antike z.B. in Form des Motivs der Altersweisheit ein Thema literarischer Repräsentationen. Leonie Süwolto untersucht ausgehend vom Paradigma des demographischen Wandels aus diskursanalytischer und gendertheoretischer Perspektive die Konstruktionsmechanismen gängiger Altersbilder. Sie zeigt, wie literarische und filmische Fiktionen des Alter(n)s diese Konstruktionsmechanismen offenlegen und dekonstruieren, um ein Bewusstsein für alternative Vorstellungen des Alter(n)s zu schaffen und so eine ethische Funktion erfüllen.
Die Leistungsversprechen von AHV und Krankenversicherungen müssen durch künftige Generationen sichergestellt werden. Die AHV und die Krankenversicherung sind wichtige Elemente des Generationenvertrags. Beide Sozialwerke sehen eine Finanzierung der Betagten durch die aktive Bevölkerung vor. Die Alterung der Gesellschaft stellt deshalb eine grosse Herausforderung dar, die ohne Wachstum kaum zu bewältigen ist.