Fachinformationen Medienschau

Für Sie gesammelt und aufbereitet

Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.

Nachrichten mit Schlagwort: soziale Randständigkeit

394 Beiträge gefunden


Substanzgebrauch bei Queers

Dauerthema und Tabu

Viele Queers konsumieren Alkohol, Medikamente und andere Drogen, rauchen, haben Probleme mit dem Essen, ihrem Einkaufs- oder Spielverhalten. Wo liegen die Gründe dafür? Substanzgebrauch und Suchterkrankungen stellen in queeren Communitys ein wesentliches Gesundheitsrisiko dar. Nicht nur, weil z.B. queere Personen nach aktuellen Studien häufiger von Alkohol- und Nikotinabhängigkeit und deren Folgen betroffen sind. Sondern auch, weil sie auf eine Tradition trans*feindlicher und homophober Vorannahmen treffen. Erfahrungen gesellschaftlicher Stigmatisierung und Diskriminierung spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Gisela Wolf untersucht, wie internalisierte Abwertungsprozesse und »Selbsthass« mit Substanzgebrauch zusammenhängen.

Exklusionserfahrungen geflüchteter Menschen aus Kamerun

Herausforderungen und Strategien nach der Flucht

Während in den gegenwärtigen Debatten um Flucht und Asyl vorwiegend über Geflüchtete gesprochen wird, liefert Ingmar Zalewski einen empirischen Beitrag aus der Perspektive der Betroffenen. Er stellt dar, wie Menschen aus Kamerun während ihres Asylverfahrens durch Benachteiligungen, Bevormundungen sowie alltagsrassistische Erfahrungen in einen Strudel sozialer Exklusionsmechanismen geraten. Datengrundlage ist ein mehrmonatiger Aufenthalt in einem Brandenburger Geflüchtetenheim, im Zuge dessen die Subjektperspektive der Geflüchteten durch teilnehmende Beobachtungen und qualitative Einzelinterviews erschlossen wurde. Diese sozialpsychologische Feldstudie liefert einen Debattenbeitrag, der sich einem vereinseitigten Verständnis von Integration entzieht und eindringlich die Frage nach gesellschaftlicher Teilhabe stellt.

Mehr Reichtum, mehr Armut

Soziale Ungleichheit in Europa vom 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart

Soziale Ungleichheit nimmt heute wieder zu. Im 20. Jahrhundert gab es aber auch Phasen, etwa die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg oder während des außergewöhnlichen "Wirtschaftswunders" der 1950er- bis 1970er-Jahre, in denen es zu einer Abmilderung sozialer Schärfen kam. Doch zur Dynamik und Geschichte der sozialen Ungleichheit haben sich Historiker bisher selten geäußert.Hartmut Kaelbles neues Buch wirft diesen längst überfälligen "Blick zurück". Es beschreibt die Entwicklungen der sozialen Ungleichheit dabei umfassend: Kaelble blickt auf die gesamte Zeitspanne von 1900 bis heute, auf Deutschland und Europa und auf die Verteilung der Vermögen und Einkommen.

Im Zwiespalt

Gaismair-Jahrbuch 2018

Das diesjährige Gaismair-Jahrbuch diskutiert den Abbau der Demokratie und die neue Rede über Bildung, Leistung und Erfolg, die den Menschen nach einem bestimmten Bild des Ökonomischen umformt. Besprochen werden der Begriff der Heimat, Kriegerdenkmäler in Tirol und der Kampf gesellschaftlicher Autoritäten gegen eine rebellische Jugendkultur.Ein Schwerpunkt beschäftigt sich mit dem Umgang mit Armut in wohlhabenden Gesellschaften, mit Migrationsbewegungen sowie mit Lebensbedingungen von bettelnden und notreisenden Menschen. Ein anderer gibt Einblicke in das letzte Kriegsjahr der Habsburgermonarchie und die Hungeraufstände in Innsbruck nach Kriegsende.

SWI

Kinderarmut in der reichen Schweiz? Das heisst, so leben wie Niels

Hungern muss er nicht. Der fünfjährige Niels hat auch ein eigenes Zimmer, trägt saubere Kleider und trainiert im Fussballklub. Was seine Mutter verdient, reicht den beiden aber nicht zum Leben, sie sind auf Hilfe angewiesen: Prekarität ist in der Schweiz meist nicht auf den ersten Blick sichtbar, hinterlässt bei den Betroffenen aber Spuren.Mehr zum Thema: Kinderarmut überwinden: Gefordert ist die PolitikCaritas fordert nationale Strategie

Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V.

„Einer schwimmt im Geld“

Kinder über ARM und REICH

Kinder im Alter zwischen acht und 15 Jahren beschreiben auf ihre Weise, wie sie Armut sehen oder wie sie damit umgehen.Es sind Aussagen, die berühren, erstaunen lassen und insbesondere erwachsene Leser aktivieren. Fachkräfte dürfen auf die Arbeitsmethoden im Anhang neugierig sein. Die authentischen Geschichten stellen all jenen ein Armutszeugnis aus, die seit Jahrzehnten ignorieren, dass Zukunftschancen von Millionen Kindern leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.Wir empfehlen: Lesen, (Dazu)-Lernen und Aktivwerden, damit künftig jedes Kind gesund ernährt, seinem Talent entsprechend gebildet und voller Zuversicht seinen Weg ins Leben gehen kann.

Vom Anfang und Ende der Schizophrenie

Eine neuropsychiatrische Perspektive auf das Schizophrenie-Konzept

Die Schizophrenie gehört zu den dramatischsten Diagnosen der Medizin der Neuzeit. Sie fungiert nicht nur als Bezeichnung für eine Gruppe psychischer Symptome, sondern hat darüber hinaus weitreichende gesellschaftliche Implikationen. Kaum eine andere Diagnose der Medizin wird so sehr gefürchtet und von Betroffenen wie Angehörigen als Makel, Stigmatisierung und Omen einer umfassenden gesellschaftlichen Abwertung und Ausgrenzung erlebt. In diesem Buch werden Symptome, Klassifikation, Geschichte, Ursachen und Therapie der Schizophrenie umfassend beschrieben. Darauf aufbauend wird begründet, wieso auf der Grundlage neuester neuropsychiatrischer Erkenntnisse nach Überzeugung des Autors die Schizophrenie in 100 Jahren Geschichte sein wird.

Marginalisierte Männlichkeitskonstruktionen im Migrationsprozess

Eine vergleichende biografieanalytische Untersuchung männlicher Migranten aus Aserbaidschan in der Türkei und aus der Türkei in Deutschland

Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, auf welche Weise männliche Migranten ihre Männlichkeit ‚konstruieren‘ und welchen Einfluss die Erfahrungen der Migration auf diesen Konstruktionsprozess haben. Mit ‚Konstruktion‘ ist dabei sowohl die (Re-)Produktion bzw. Transformation eigener Vorstellungen von Männlichkeit als auch das lebenspraktische doing masculinity, also das alltägliche Sich-als-Mann-Verhalten gemeint.Die Studie konzentriert sich dabei auf eine ganz bestimmte Gruppe von Migranten, nämlich solche, die aufgrund besonderer Migrations- bzw. Fluchtbedingungen in der Illegalität leben und insofern marginalisiert sind. Dabei werden zwei Migrantengruppen miteinander verglichen: Männer, die aus Aserbaidschan in die Türkei migriert sind, und Männer, die aus der Türkei nach Deutschland eingewandert sind.

Mehrfachtäterschaft im Jugendalter

Soziale Hintergründe und Verläufe wiederholter Delinquenz

Die Studie befasst sich auf breiter empirischer Basis mit den vielfältigen Lebenswelten und -realitäten junger Menschen und beleuchtet differenziert die möglichen Zusammenhänge wiederholter Jugenddelinquenz.

idw

Armut schwächt die sozialen Beziehungen

Wenn Menschen finanziell absteigen und nur noch ein Einkommen unter der Armutsgrenze zur Verfügung haben, führt das dazu, dass sich ihre sozialen Beziehungen verschlechtern. Das belegt nun erstmals eine für Deutschland repräsentative Studie auf Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW Berlin. Demnach treffen sich in Armut geratene Menschen seltener als zuvor mit Bekannten, Kollegen und Kolleginnen oder Menschen in ihrer Nachbarschaft. Außerdem verändert sich ihr Freundeskreis. Dort finden sich immer weniger Menschen mit einem festen Job. Die Studie wurde kürzlich in der Fachzeitschrift „European Sociological Review“ veröffentlicht.

nifbe

Kinderarmut ist in Deutschland oft Dauerzustand

Kinder, die einmal von Armut betroffen sind, bleiben es meistens länger: Zwei Drittel der betroffenen Kinder leben dauerhaft oder wiederkehrend in einer Armutslage; nur ein Drittel von ihnen erlebt das als temporäre Erfahrung. Neue familienpolitische Instrumente können helfen, allen Kindern die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu geben.

faktuell.ch

Mehr und mehr droht Arbeitslosen der Ausschluss aus dem Arbeitsmarkt

Arbeitslos, ausgesteuert, lang bis dauerhaft auf Sozialhilfe angewiesen: Das Schicksal der Arbeitslosigkeit hat viele Facetten. Eine neue Langzeit-Studie gibt Einblick in die düstere Wirklichkeit von Menschen, die meist nur als Arbeitslosenquote abgehandelt werden. Eine Quote, die nichts sagt über den oft langsamen Abstieg ins berufliche Nichts, dem schon ein finanzielles Desaster auf Raten vorausgegangen ist. Die Rede ist hier nicht von Migranten, die nie im Arbeitsmarkt angekommen sind, sondern von Schweizern und Ausländern, die – je länger ihre Arbeitslosigkeit dauert – stigmatisiert ihre Chancen auf eine Rückkehr in die Arbeitswelt schwinden sehen.

Deutsches Ärzteblatt

Psychisch Kranke werden häufig ausgegrenzt

Menschen mit psychischen Erkrankungen haben immer noch häufig mit Ausgrenzung zu kämpfen. Angst vor Zurückweisung und Stigmatisierung sei für die Betroffenen eine hohe Belastung, teilte die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) im Rahmen des Weltkongresses der Psychiatrie in Berlin mit. Dies könne sich auch negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken.

Wenn arme Leute sich nicht mehr fügen...!

Bemerkungen über den Zusammenhang von Alltag und Protest

Armut ist ein umstrittenes Thema in Deutschland. Während die einen (etwa der Paritätische Wohlfahrtsverband) in regelmssigen Wiederholungen auf verschiedene, sich vergrössernde Armutsproblematiken (z.B. die Kinderarmut) hinweisen, leugnen die anderen, die Lebenssituation von Hartz-IV-BezieherInnen als arm zu beschreiben, denn schliesslich verhindere der Bezug von Arbeitslosengeld II genau dieses Phänomen. Armut sei ein „Verliererthema“. Arme Leute sind gezwungen, ihren Protest und ihre Selbstbehauptung in anderer Form auszutragen, als die gängigen sozialen Bewegungen dies tun. Ihre Repräsentanz findet sich nicht in Parteien und Institutio­nen wieder, in sozialen Bewegungen finden ihre Ansprüche wenig Gehör.

Flucht

Herausforderungen für Soziale Arbeit

In dem Band werden neue Anforderungen in unterschiedlichen Handlungsfeldern beschrieben und diskutiert, die sich ganz grundsätzlich und zwangsläufig im Umgang mit Geflüchteten ergeben: Menschen mit traumatisierenden Erfahrungen benötigen konkrete Hilfen, minderjährige Geflüchtete müssen in Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe aufgenommen werden, Rassismen, Stigmatisierungen und Diskriminierungen muss gerade von professioneller Seite reflektiert begegnet werden. Neben theoretischen Einordnungen zum Flüchtlingsdiskurs liefern die Beiträge Antworten auf aktuelle Fragen und entwickeln praxisrelevante Zugänge zum Thema. 

Schulabsentismus als Stigmatisierungs­folge?

Eine Analyse kultur- und migrations­spezifischer Entwicklungs­faktoren bei Roma-Kindern

Roma stellen die grösste ethnische Minderheit in Europa dar, wo sie schon jahrhundertelang leben. Ihre Lebens- und Bildungssituation ist oft von Diskriminierung und Marginalisierung geprägt, welche sich auf der Basis von Vorurteilen bewegen. Die Debatte um Armutsmigration wirft aktuell einen vorurteilsbelasteten Fokus auf den Schulbesuch von migrierten Roma-Kindern in Deutschland. Dabei werden oftmals Elemente ihrer Kultur als wichtige Einflussfaktoren für delinquentes Verhalten vermutet. Im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs werden die Roma meist anhand von Defizitkategorien in schwierigen Lebenssituationen eingeordnet. Um ihr Verhalten zumindest teilweise verstehen zu können, muss es auf einer umfassenden Grundlage betrachtet werden.

Langzeitarbeitslose in Bewerbungsverfahren – chancenlos?

Eine explorative Untersuchung bei Personalentscheidern zur Bestimmung von Stigma-Management

Wie zahlreiche Untersuchungen bestätigen, werden insbesondere Langzeitarbeitslose in Bewerbungsverfahren systematisch benachteiligt. Obgleich aber die Erlebnisse auf dem Arbeitsmarkt für diese Gruppe besonders frustrierend sind, üben die Arbeitsverwaltungen unverändert Druck aus, sich weiter zu bewerben. Doch machen die Bewerbungsbemühungen von Langzeitarbeitslosen überhaupt noch Sinn? Und wie müssten sie sich idealerweise präsentieren, um im Bewerbungsverfahren bestehen zu können? Die Beantwortung dieser Fragen bietet Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der gegenwärtigen aktivierenden Arbeitsmarktpolitik, welche konkrete Bewerbungsbemühungen unter Androhung von Strafe einfordert. Dabei spannt der Autor einen breiten Bogen vom dramaturgischen Ansatz von Erving Goffman über Personalauswahlstudien bis hin zur Arbeitslosen- und Prekariatsforschung.

SRF

Ein Treffpunkt von und für Armutsbetroffene

Ohne Computer und Internet ist man ausgeschlossen. Zum Beispiel wenn man eine Stelle sucht, Bewerbungen schreibt. Aber es sei nicht nur das, sagt Avij Sirmoglu, eine der Gründerinnen des Internetcafés: «Arme Menschen können sich weder ein Zeitungsabo noch einen Internetanschluss leisten und sind darum von vielen guten Informationen ausgeschlossen.»