Trauma & Gewalt Heft 03 / August 2017
Trauma & Psychose
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Trauma & Psychose
Merkwürdig oft kommt eine psychische Störung nicht allein. Gibt es Gründe dafür, warum manche Menschen häufig gleich mehrfach mit psychischen Problemen zu kämpfen haben?
Eine Krankheit wird entschlüsselt
Gespeist aus einer Mischung von Vorurteilen, Furcht und Unkenntnis zieht Schizophrenie besonderes Interesse auf sich, weil sie in ihren unbehandelten Symptomen so fremdartig, unverständlich und unberechenbar wirkt. Dieses Standardwerk erläutert die neuesten Ergebnisse der Schizophrenieforschung und versucht so einer der geheimnisvollsten seelischen Erkrankungen den Ruf des Unheimlichen und der Ausweglosigkeit zu nehmen.Schizophrenie geht mit Wahrnehmungsverzerrungen äusserer und innerer Realitäten einher, mit Wahn, Halluzinationen und Denkstörungen.
Psychoanalytische Erkundungen von Erfahrungen seelischer Zerstörung
George E. Atwood gelingt es auf eindrückliche Weise, das menschlich verursachte Leiden anderer zu illustrieren und dabei seine eigene Vulnerabilität nicht zu verbergen. Dabei nimmt er eine respektvolle, phänomenologisch orientierte Haltung ein, die die Einbettung von seelischem Leiden innerhalb menschlicher Erfahrungen beschreibt. Selten findet man eine so offene Darstellung eines Psychotherapeuten, der sowohl aus seinem eigenen Misslingen als auch dem Misslingen anderer Fachleute lernt.Anhand zahlreicher klinischer Fälle beschreibt Atwood, wie er einen Zugang zum psychischen Erleben seiner PatientInnen gewinnt. Dabei spart er auch die Fälle nicht aus, die zu den schweren seelischen Störungen gerechnet werden, etwa Selbstverletzung, Traumatisierung, multiple Persönlichkeitsstörung und Schizophrenie.
Psychiatrische Erkrankungen, wie etwa Schizophrenie, treten häufiger in städtischen als in ländlichen Regionen auf. Ein kausaler Zusammenhang lässt sich daraus nicht unmittelbar ableiten, geben die Forscher um Oliver Grübner vom Robert-Koch-Institut zu bedenken. In einer Übersichtsarbeit, die im Deutschen Ärzteblatt erschienen ist, hat der Epidemiologe gemeinsam mit Experten aus Berlin, Potsdam und Boston mit Blick auf das Risiko für psychische Erkrankungen die Unterschiede zwischen Stadt und Land analysiert
Rai hört etwa 13 verschiedene Stimmen, doch davon lässt sie sich nicht unterkriegen und lebt ein erfülltes Leben.
Die neuere psychiatrische Forschung zeigt: Schizophrenie beruht auf gestörter Informationsverarbeitung im Gehirn. Das macht die Krankheit für Außenstehende weniger befremdlich und hilft Betroffenen in der Therapie.Forschung Frankfurt | Ausgabe 2-2016
Sie verlieren den Bezug zur Realität. Manchmal ist es den Betroffenen nicht einmal anzusehen, manchmal merkt es nur die Familie.
Wenn die Psyche aus dem Takt gerät
Wir kennen alle diese Momente, in denen die Zeit scheinbar stillsteht, uns erdrückt oder unerbittlich nach vorne treibt. Die Gründe für die unterschiedliche Wahrnehmung von Zeit sind dabei unterschiedliche: Manchmal sind Hirnvorgänge durcheinander geraten. Manchmal schlägt unsere Erinnerung uns ein Schnippchen. Oder das Zeitgefühl des Einzelnen passt nicht mehr zu dem Zeitrahmen, den die Gesellschaft vorgibt. Psychiater erkennen, dass solche Zeitprobleme mit Krankheiten wie Depression, Manie oder Schizophrenie zu tun haben. Sie fordern für die Therapie mehr Zeit und Ruhe.
Das Regionalgericht Bern-Mittelland spricht den Mann frei, der letztes Jahr im Psychiatriezentrum Münsingen eine Pflegerin mit Wasser verbrühte: Der 40-Jährige ist wegen seiner Schizophrenie nicht schuldfähig. Er wirdweiter therapiert.
Psychotherapie stellt mittlerweile einen unverzichtbaren Bestandteil der Behandlung von Menschen mit Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis dar. Gleichwohl herrscht im Bereich der psychodynamischen Verfahren häufig noch Unklarheit über den gezielten Einsatz psychosespezifischer therapeutischer Interventionen.Die AutorInnen legen erstmals ein Manual für eine modifizierte psychodynamische Psychotherapie vor: Unter Einbeziehung aktueller neurowissenschaftlicher Erkenntnisse stellen sie das psychosespezifische therapeutische Vorgehen dar, insbesondere in Bezug auf den therapeutischen Rahmen, die Beziehungsgestaltung sowie die phasengerechte therapeutische Intervention. Ihre Ausführungen illustrieren sie anhand zahlreicher Fallbeispiele. Das Buch richtet sich insbesondere an ärztliche und psychologische PsychotherapeutInnen sowie im psychiatrischen und komplementären Bereich tätige ÄrztInnen und Psychologinnen.
Ein Ratgeber für Patienten und Angehörige
Dieses Buch hilft Patienten und Angehörigen, schizophrene Psychosen besser zu verstehen. Es erklärt die Symptome dieser Erkrankung, ihre möglichen Ursachen und ihre Behandlung, aber auch wie sie verläuft und wie man sich davor besser schützen kann. Schizophren erkrankte Menschen müssen oft mit dem Stigma leben, das diese Störung in unserer Gesellschaft immer noch hat. Angehörige sind vielfach überfordert und wissen sich häufig nicht zu helfen. Umso wichtiger ist eine umfassende Information über die Erkrankung durch erfahrene Experten. Dabei bleibt das Buch aber nicht stehen. Es befasst sich ausführlich mit schwierigen Alltagssituationen und gibt Hinweise für den Umgang mit Alltagsnöten.
Erfahrungsfokussierte Beratung in der Praxis
Experience Focussed Counselling (efc) ist ein psychosozialer Beratungsansatz. Das Phänomen Stimmenhören wurde entpathologisiert – das Erfahrungswissen von Betroffenen schuf einen neuen Zugang zu den Stimmen und einem konstruktiven Umgang mit ihnen. Wie Pflegefachpersonen und Profis aus sozialpsychiatrischen Arbeitsfeldern diesen Ansatz in der Pflegepraxis erfolgreich umsetzen, stellen zwei Experten aus der Praxis überzeugend dar.Pflegefachpersonen und Sozialarbeitende finden in diesem Buch theoretisches und praktisches Wissen zum efc-Konzept. Schwerpunkt ist die praktische Unterstützung von Stimmenhörenden im Alltag und verschiedenen Settings. Aber auch der konventionellen Behandlung des Symptoms Stimmenhören durch Medikamente ist ein besonderes Kapitel gewidmet.
Zwischen ausufernder Euphorie und Todeswunsch: Caterina, Laurence, Frédérie und Louis leiden an bipolaren Störungen. Ohne Vorwarnung wechseln sie entweder in eine manische Phase mit paradiesischem Stimmungshoch oder in die Hölle einer depressiven Phase. Caterina Profili erklärt mit viel Humor und Feingefühl eine gemeinhin verkannte Krankheit.
Schriftenreihe der Deutschsprachigen Gesellschaft für Kunst und Psychopathologie des Ausdrucks e.V. Bd. 34
Was ist Schizophrenie? Wie äussert sie sich? Und wie (re-)agieren Betroffene? Aus vielfältigen Perspektiven werden hier der Begriff und die Metapher „Schizophrenie“, die Krankheit selbst sowie das künstlerische, literarische und filmische „sujet“ und dessen Darstellung in den Medien aufgegriffen und thematisiert. Die Autorinnen und Autoren stellen Konzepte der Schizophrenie vor, bieten Einblicke in die Geschichte der Psychiatrie und beleuchten psychiatrisch-philosophische Aspekte, z. B. des Erkennens und Verstehens schizophren-psychotischer Erlebens- und Ausdrucksformen. Entsprechend dem Titel des Buches liegt dessen Schwerpunkt aber in der Auseinandersetzung mit Bildern der Schizophrenie, wie sie durch die künstlerischen Werke psychotischer Künstler vermittelt werden.
Kohärenzbrüche und der Versuch ihrer Überbrückung
Die Gespräche mit Schizophrenen führen oft in eine Sackgasse mit Gesprächsabbruch, insbesondere wenn es um ‚ihre eigenen Sichtweisen‘ geht. Der Gesprächspartner hat dann oft das Gefühl, dass sie nicht mit ihm sprechen wollen oder können. Hier setzt die vorliegende Untersuchung an, unter der Berücksichtigung des Krankheitsverständnisses aus der Sicht der Affektlogik von Luc Ciompi. Durch die Gesprächsstrategie wird der Patient unterstützt, seinen Erzählfaden weiterzuführen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit der Überbrückung von Kohärenzbrüchen.
Psychische Erkrankungen
Menschen und Mäuse mit Schizophrenie besitzen weniger Nervenzellen im Gedächtniszentrum des Gehirns. Das könnte jene Krankheitssymptome erklären, die oft schwer zu behandeln sind. Zum Thema: Schizophrenie (Spektrum.de)
Mit E-Book inside
Die Integrative Kognitive Verhaltenstherapie weist bei einer Vielzahl von Störungen sehr gute Behandlungserfolge auf. Harlich H. Stavemann bietet Therapeuten im vorliegenden Band umfangreiche Materialien, um das Verfahren bei zahlreichen Störungen und unterschiedlichen Settings, beispielsweise bei Angsterkrankungen, in der Suchtbehandlung oder bei Schizophrenie, sinnvoll und erfolgreich umzusetzen.Mit zahlreichen Beiträgen namhafter Kollegen deckt Stavemann die wesentlichen Bereiche der Integrativen KVT ab. Es werden Arbeitsblätter, Übungen und Hausaufgaben zu grundlegenden KVT-Techniken wie der Lebenszielanalyse vorgestellt. Auch für bestimmte Settings sowie für eine störungsspezifische Behandlung werden praktische Materialien angeboten. Jeder Beitrag besteht aus einer Einleitung ins jeweilige Thema und aus 5 bis 20 Arbeitsblättern.
Gestützte Psychotherapien helfen bei Schizophrenie mehr als hoch dosierte Medikamente: eine gross angelegte Studie macht Psychiatern Mut.