Behinderung & Politik 3/2017: Assistenz am Arbeitsplatz: das Recht, sich helfen zu lassen
Arbeit ist mehr als nur ein Job, Arbeit ist Autonomie und Inklusion.
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Arbeit ist mehr als nur ein Job, Arbeit ist Autonomie und Inklusion.
Travail.Suisse führt mit finanzieller Unterstützung des Eidgenössischen Büros für Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen EBGB und des Bundesamtes für Sozialversicherungen BSV ein Projekt zum Thema „Über Gesamtarbeitsverträge die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt fördern“ durch.
Die meisten Angestellten von Specialisterne sind Autisten oder haben ein Asperger-Syndrom. Das Unternehmen in Bern ist nicht das einzige, das gezielt Personen mit Diagnosen aus dem Autismus-Spektrum anstellt.
Das Krankenversicherungsgesetz (KVG) sei nicht vorgesehen, um Praktikumsplätze in Gesundheitsberufen zu finanzieren. Dies schreibt der Bundesrat in seiner Antwort auf eine Motion der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK). Er beantragt deshalb die Ablehnung des Vorstosses. Die SGK verlangt in ihrem Vorstoss, Praktikumsplätze in privaten Praxen und ausserklinischen Bereichen zu fördern. Damit soll der sinkenden Anzahl von Ausbildungsplätzen bei steigendem Personalbedarf entgegengewirkt werden. (sda)
Das Recht auf Teilhabe an der Arbeitswelt auch für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf
Inklusion gilt auch für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf und für alle wichtigen gesellschaftlichen Felder, auch für das Arbeitsleben. Eine inklusive Gesellschaft geht nur inklusive Arbeit.Trotz aller Diskussion über Inklusion werden noch immer Menschen mit schwersten Behinderungen und hohem Unterstützungsbedarf aus vielen gesellschaftlichen Bereichen ausgeschlossen. Mit dem Ausschluss aus der Werkstatt für behinderte Menschen vollzieht sich für sie die Exklusion sogar schon aus dem Sonderarbeitsleben der Werkstatt für behinderte Menschen. Dass es auch anders geht, wird fachlich begründet und an Beispielen aufgezeigt. Teilhabe ist nicht an Voraussetzungen und nicht an ausgewählte gesellschaftliche Felder gebunden. Eine inklusive Gesellschaft geht nur mit inklusiver Arbeit.
Neue Perspektiven für Praxis und Forschung
Die UN-Behindertenrechtskonvention macht Inklusion zur Kernaufgabe aller Hochschulen. Diese haben ihre Angebote so zu gestalten, dass Menschen mit Behinderungen ohne Diskriminierung an der Hochschulbildung teilhaben können. Inklusion richtet sich an alle Hochschulmitglieder ausnahmslos und erfordert eine Änderung bisheriger Denk- und Verhaltensschemata. Vor diesem Hintergrund vermittelt der Band Kenntnisse zur aktuellen Situation von Hochschulmitgliedern mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen, zeigt Handlungsansätze zu Inklusion und Disability Mainstreaming in der Hochschule auf und macht auf Forschungslücken aufmerksam.
Gemeinsam Gutes bewirken – unter diesem Motto wurde die Stiftung AfB in der Schweiz gegründet. 50 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen sollen in Wil geschaffen werden. Dieses ehrgeizige Ziel soll dank der Zusammenarbeit mit der Stiftung MyHandicap erreicht werden.
Die Evaluation des Pilotprojekts FER («Gesundheitliche Früherkennung und berufliche Reintegration») stellt der Wirkung des FER-Konzepts gute Noten aus. Die Evaluation wurde vom Bundesamt für Sozialversicherungen BSV in Auftrag gegeben. Sechs mittlere bis grosse Unternehmen aus verschiedenen Branchen und ihre Sozial- respektive Privatversicherungspartner erprobten im Pilotprojekt eine verbindliche Zusammenarbeit nach standardisierten Abläufen. Ziel war es, bei Krankheit oder Unfall von Mitarbeitenden sehr frühzeitig und koordiniert so zu reagieren, dass diese im Unternehmen bleiben können oder zumindest nicht aus dem ersten Arbeitsmarkt ausscheiden. Hinter FER stehen der Schweizerische Arbeitgeberverband SAV (Patronat) und der Schweizerische Versicherungsverband SVV, mehrere grosse Unternehmen, Privatversicherungen, die Invalidenversicherung und die Suva sowie Bundesämter.
Kritische Perspektiven für die Arbeit am Sozialen
Disability Studies erlangen in Deutschland, wie auch international mehr und mehr Bedeutung, weil sie einen neuen und differenzierten Blick auf die Kategorien von Behinderung ermöglichen. Die Disability Studies nehmen die Perspektive beeinträchtigter Menschen ein. Theorien und Erkenntnisse werden nicht fachbezogen sondern trans- und interdisziplinär entwickelt. Zielsetzung dieses Bandes ist zunächst in unterschiedliche Positionen dieses Konzeptes einzuführen, um schließlich mit einem kritischen Blick deren Bedeutung für die Pädagogiken und die Arbeit am Sozialen herauszuheben.
Pilotprojekt beschreitet neue Wege in der Arbeitsintegration
Die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV), die IV-Stelle und die Sozialdienste von zehn Gemeinden im Bezirk Kulm starten 2012 ein dreijähriges Pilotprojekt. Unter einem Dach vermittelt die ";Pforte Arbeitsmarkt"; Stellensuchenden, Sozialhilfeempfangenden und Menschen mit gesundheitlich bedingten Einschränkungen Arbeit. Der Regierungsrat hat dafür einen Kredit von 510'000 Franken bewilligt.