Dieses Gesetz unterhöhlt den Sozialstaat
Gegen Betrüger bei der Sozialversicherung sollte die Polizei ermitteln, nicht eine Versicherung. Eine Replik auf Rudolf Strahm.
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Gegen Betrüger bei der Sozialversicherung sollte die Polizei ermitteln, nicht eine Versicherung. Eine Replik auf Rudolf Strahm.
Zusammenfassung relevanter parlamentarischer Entscheidungen
Dem legislativen Sündenfall des Versicherungsspitzel-Gesetzes liegt eine Kette von Grenzüberschreitungen zugrund: der Sprache, der Politik und Wirtschaft, des Rechts. Eine Auslegeordnung.Zum Thema: Schnüffeln ohne Grenzen? (Artikelserie der Tageswoche)
Pro Infirmis setzt sich gegen die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung ein und sagt deshalb Ja zum Referendum gegen die Überwachung von Versicherten. Mit dem neuen Versicherungsgesetz hätten private Überwachungsfirmen mehr Rechte als die Polizei, da es keinen richterlichen Beschluss mehr braucht, um jemanden in seiner privaten Umgebung zu überwachen.
Er arbeitete 30 Jahre als Chauffeur. Dann bekam Herr Nikolic Rückenprobleme und erhielt schliesslich eine Invalidenrente – bis die IV ihn observieren liess.
Wie die Stadt Zürich Sozialhilfemissbrauch aufdecken will – und damit eine Pionierrolle im Einsatz von Sozialdetektiven einnehmen könnte.
Der Vorstand von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, hat heute beschlossen, das Referendum gegen die Revision des Allgemeinen Teils des Sozialversicherungsrechts und die damit vorgesehenen gesetzlichen Bestimmungen zur Observation von Versicherten zu unterstützen.Zum Thema: Wenn Schnüffler vor der Türe stehen und Drohnen steigen (Infosperber)
Zum zweiten Mal innerhalb von kurzer Zeit versuchen Privatpersonen 50 000 Unterschriften für ein Referendum zu sammeln. Es handelt sich um einen Wettlauf gegen die Zeit, für den es mehr als politische Überzeugung braucht.
SP-Fraktionsschef Roger Nordmann sagt gegenüber der «Tagesschau», dass die SP das Referendum gegen die Sozialdetektive nun doch unterstützen werde.Im Abstimmungskampf wolle man sich stark einsetzen, zum Beispiel per Abstimmungszeitung.
Die Unterstützung für das Referendum gegen das Überwachungsgesetz wächst. Nur die SP steht abseits. Auch hat der Dachverband der Schweizer Behindertenorganisationen Inclusion Handicap seine Haltung zum Referendum noch nicht festgelegt. Mehr zum Thema: Philip Stolkin zieht erneut in den Kampf (der Bund)Mit rechts gegen Sozialdetektive (NZZ)
Besteht der Verdacht, dass jemand Sozialversicherungen betrügt, dürfen die Versicherer diese Personen mit Detektiven überwachen lassen. So hat es das Parlament Mitte März entschieden. Weder die Grünen noch die SP wollten bisher das Referendum gegen die neuen Überwachungsmassnahmen ergreifen. Nun kämpfen drei Bürger gegen die Sozialdetektive. Das ist zwar ungewöhnlich, aber bisher erfolgreich.Zum Thema: - AvenirSocial unterstützt das Referendum gegen die Überwachung der Versicherten (AvenirSocial)- Referendumswebsite
Das ging schnell: 5000 Zusagen von Unterstützern waren nötig, um ein Referendum gegen Observationen im Sozialversicherungsrecht zu ergreifen. Es dauerte nur gut einen Tag, dann waren sie zusammen.Mehr zum Thema: Sibylle Berg über Sozialdetektive: «Wollen wir uns gegenseitig verdächtigen?» (watson)
Weil die Chancen an der Urne als gering eingeschätzt werden, wollte anfangs niemand das Referendum gegen die neuen Überwachungsmassnahmen bei den Sozialversicherungen ergreifen. Nun aber startet eine kleine Gruppierung – mit einem neuartigen Vorgehen.ReferendumZentrum für selbstbestimmtes Leben: ReferendumWOZ: «Die Empörung an der Basis ist riesig»
Man kann es nicht anders sagen: Die Frühlingssession, die vergangenen Freitag in Bern zu Ende gegangen ist, war ein sozialpolitisches Debakel.
Das Parlament bereinigt das Sozialdetektive-Gesetz in nur einer Woche – ein Lehrstück in Lobbying.
Die bürgerliche Mehrheit des Nationalrates hat heute erneut gezeigt, dass sie dem neoliberalen Geist verpflichtet ist. Sie ist den Empfehlungen ihrer vorberatenden Sozial- und Gesundheitskommission (SGK-N) gefolgt und hat einer sondergesetzlichen Grundlage zur Überwachung von hunderttausenden Sozialversicherten zugestimmt.Zum Thema: - Unten schnüffeln, oben wegschauen (Tages-Anzeiger)- Umstrittene Überwachung gegen Versicherungsbetrug (Swissinfo)
Sozialversicherungen dürfen Detektive für Ton- und Bildaufnahmen einsetzen. In einem für das Parlament ungewöhnlichen Tempo haben nun die Räte eine Gesetzesgrundlage geschaffen. Der Nationalrat genehmigte das Gesetz gestern mit 140 zu 52 Stimmen.Mehr zum Thema: Überwachung von Versicherten: Nicht ohne richterliche Genehmigung! (Travail.Suisse)Observation von Sozialversicherten: ein massloses Gesetz (humanrights.ch)
Privatdetektive erhalten zur Überwachung von möglichen Sozialbetrügern wohl mehr Rechte als die Polizei – dank massivem Lobbying im Parlament.
Die Grünen unterstützen eine bürgerliche Initiative zu den Sozialdetektiven. Im Gegenzug bodigt die AL eine grüne Ausländerinitiative.
Die Beobachtung von IV-Rentnern soll nun doch ohne richterliche Genehmigung erlaubt sein. Das gibt Detektiven neue Möglichkeiten.