Befürworter sehen Sozialdetektive als «letztes Mittel»
Am Freitag hat ein bürgerliches Komitee die Kampagne «Ja zu Fairplay im Sozialversicherungsrecht» für die Abstimmung vom 25. November lanciert.
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Am Freitag hat ein bürgerliches Komitee die Kampagne «Ja zu Fairplay im Sozialversicherungsrecht» für die Abstimmung vom 25. November lanciert.
insieme Schweiz lehnt die gesetzliche Grundlage zur Überwachung von Versicherten ab, über die das Schweizer Stimmvolk am 25. November abstimmen. Die vorgesehenen Möglichkeiten der Überwachung gehen zu weit und höhlen die Persönlichkeitsrechte aller Sozialversicherten aus.
Dass Missbräuche im Sozialstaat bekämpft werden sollen, ist weitgehend unbestritten. Bei der aktuellen Abstimmung zur Überwachung von Versicherten stellt sich jedoch die Frage nach der Verhältnismässigkeit und einer unbeabsichtigten Abschreckung von Bezugsberechtigen.
Wird die Privatsphäre der Versicherten genügend geschützt? Die Regeln für Versicherungsdetektive polarisieren.
Am 25. November entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über neue Gesetzesbestimmungen für verdeckte Beobachtungen durch die Sozialversicherungen. Diese Bestimmungen regeln die Voraussetzungen, Verfahren und Grenzen für solche Observationen. Zudem schützen sie die Versicherten vor Willkür und schaffen Transparenz.Zum Thema:- Berset erklärt, warum es Versicherungsdetektive braucht (Der Bund)- Die Leine für Versicherungsdetektive ist zu lang (NZZ)- Das Gesetz über die Versicherungsdetektive auf einen Blick (NZZ)
Wegen angeblicher Fehler im Bundesbüchlein greifen Sozialdetektive-Gegner zu juristischen Mitteln. Nun entscheidet das Bundesgericht.
Ein neues Gesetz soll ermöglichen, dass die Bezüger von Sozialversicherungen bei Missbrauchsverdacht bis hinein in die Privatsphäre und auf Anordnung auch privater Versicherungsunternehmen überwacht werden können. Einer kritischen Prüfung hält das Gesetz, gegen das das Referendum ergriffen wurde, nicht stand.
Ein Luzerner verliert seine IV-Rente, nachdem er beobachtet worden ist. Er wehrte sich ohne Erfolg.
Zwei Monate vor der Abstimmung über Observationen bei IV und Suva klärt der Bundesrat Einzelheiten: Sozialdetektive brauchen eine Bewilligung. Und ihre Namen werden veröffentlicht.Mehr zum Thema: Observationen durch Sozialversicherungen: Vernehmlassung zur Verordnung eröffnet (admin.ch)
Gegner der Versicherungsdetektive fokussieren im Abstimmungskampf auf Krankenversicherungen. Alle Bürger seien krankenversichert und damit das potenzielle Ziel von Überwachungen. Anders sehen dies die Krankenkassen – die CSS prüft rechtliche Schritte.
Was der Bund im Vorfeld der Abstimmung über die Sozialversicherungsdetektive behauptet, ist bei Juristen umstritten. Die Gegner des neuen Gesetzes haben deshalb eine Abstimmungsbeschwerde eingereicht.
Genug Unterschriften zusammen
Das Schweizer Stimmvolk wird voraussichtlich über das Gesetz zur Überwachung von Sozialversicherten befinden. Das Referendumskomitee hat heute 55'861 Unterschriften bei der Bundeskanzlei eingereicht. Die Abstimmung ist für den 25. November geplant.Zum Thema: «Ohne Videobeweis sind wir auf einem Auge blind» – IV-Leiter über Sozialdetektive (Watson)
Ungewöhnliche Sammlung
Ein Referendumskomitee hat über 55'000 Unterschriften gegen das «Sozialdetektiv-Gesetz» gesammelt. Die Unterschriften sind aber noch nicht beglaubigt. Es ist das erste Referendum, das auf sozialen Medien ergriffen worden ist. Rund zwei Drittel der Unterschriften stammen von Privatpersonen, sagt das Komitee gegenüber SRF. Das so genannte «Sozialdetektiv-Gesetz» erlaubt die Observation von versicherten Personen bei Verdacht auf Missbrauch.
Als kritische Sozialarbeitende unterstützen wir den Widerstand gegen Sozialdetektiv*innen. (...) Aus Sicht einer „kritischen“ Sozialen Arbeit reiht sich diese Überwachung von Menschen in eine allgemeine neoliberale Tendenz ein.
Ein Gespräch mit der Bloggerin Marie Baumann
Ein neues Gesetz in der Schweiz sieht vor, dass künftig Sozialversicherte sehr weitgehenden Überwachungsmassnahmen unterworfen werden können, wenn ein Verdacht unrechtmässig bezogene Leistungen vorliegt. Woher kommt die Angst vor Missbrauch und wie wird mit dieser Angst Politik gemacht?
Schon bald können IV-Rentner durch Privatdetektive mit verschärften Mitteln wieder überwacht werden. Betroffen sind aber auch viele andere Versicherte.Im Oktober 2016 kam der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zum Schluss, dass bei einer Observation durch die Unfallversicherung die gesetzliche Grundlage nicht gegeben war. Sozialdetektive decken jeden vierten IV-Betrug auf (Berner Zeitung)Die Armut bekämpfen, nicht die Bedürftigen (az)
Die Invalidenversicherung deckte Betrugsfälle von 12 Millionen Franken auf. Häufig waren Sozialdetektive im Einsatz.
Die SVP hat das Gesetz zu den Sozialdetektiven geprägt. Doch ein Parteimitglied mit Fachwissen stemmt sich nun dagegen. Versicherungsrechtler Rémy Wyssmann hält die neuen Regeln für falsch.
Der Nationalrat will den Sozialdetektiven mehr Kompetenzen zur Bespitzelung von Sozialhilfe-bezügerInnen geben. Damit soll gerade den Menschen das Leben noch unwürdiger gemacht werden, welche sowieso schon in belastenden Lebenssituationen stecken.Gegen diesen Angriff soll das Referendum erhoben werden. Auch Kriso Zürich schliesst sich dem Widerstand an und lädt deshalb zu einer Aktionssitzung ein, an der wir offen mit Interessierten mögliche Aktionen diskutieren und planen wollen.Weg mit den Sozialdetektiven!
Die Tamedia-Umfrage zeigt, wie die Menschen in der Schweiz zum Sozialversicherungsgesetz stehen. Rund 10'000 Unterschriften gegen Sozialdetektive sind nach vier Wochen beisammen. Bis zum 5. Juli müssen mindestens 40'000 weitere hinzukommen. Sonst scheitert das Referendum gegen das verschärfte Sozialversicherungsgesetz. «Das wird harte Arbeit», sagt Dimitri Rougy. Mehr zum Thema: Der eingebildete Kranke (BZ)