Freiheitsentzug und Jugendsanktionsvollzug 2017
Leichte Zunahme der fremdplatzierten Jugendlichen, hohe Belegung in den Westschweizer Gefängnissen
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Leichte Zunahme der fremdplatzierten Jugendlichen, hohe Belegung in den Westschweizer Gefängnissen
Stadt und Kanton Zürich bieten den Zürcher Schulen ab diesem Jahr das Präventionsprogramm «Herzsprung – Freundschaft, Liebe, Sexualität ohne Gewalt» an. Das Programm hat zum Ziel, Respekt und Gleichberechtigung in Liebesbeziehungen von Jugendlichen zu fördern und Gewalt zu reduzieren. Eine Pilotversion des Programms wurde 2015 in fünf Schulklassen erprobt, extern evaluiert und weiterentwickelt.
Was kann Jugendarbeit bewirken in der Prävention von Gewalt und gewalttätigem Extremismus? Die europäische Organisation POYWE führt dazu mit der Universität Krems eine Befragung durch.
Der Regierungsrat des Kantons Bern hat den Bericht «Radikale Reduzierung professionell verordneter und verabreichter Gewalt» zuhanden des Grossen Rates verabschiedet. Damit erfüllt er den Auftrag einer teilweise als Postulat überwiesenen Motion. Demnach soll der Regierungsrat das Nötige unternehmen, um das Verabreichen von Psychopharmaka an Kinder und Jugendliche drastisch zu reduzieren. Gemeint ist namentlich die Therapie mit Methylphenidat wie beispielsweise Ritalin oder Concerta.
Einfluss des autoritären Erziehungsstils auf die Aggressions- und Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen
Welchen Einfluss hat ein autoritärer Erziehungsstil auf die Aggressions- und Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen? Um diese Kernfrage zu beantworten, gibt die Autorenschaft in der vorliegenden Arbeit einen Überblick über den aktuellen Stand der Erziehungsstilforschung, über die Entwicklungsaufgaben von Kindern und Jugendlichen und über die Erscheinungsformen von Aggression und Gewalt. In dieser Arbeit wird Anhand des Risikofaktorenmodells gezeigt, welche Strukturen, Eigenschaften und Fähigkeiten die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Kinder und Jugendliche aggressions- und gewaltbereit werden. Die Autorenschaft prüft, inwiefern ein autoritärer Erziehungsstil sich auf diese Risikofaktoren und die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben auswirkt und wie dies das Risiko für Aggressions- und Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen beeinflussen kann.
Delikte wie Pornographie, Gewaltdarstellungen und Ehrverletzungen werden von Jugendlichen überwiegend im digitalen Raum begangen. Die Anzahl an Strafverfahren ist jedoch leicht rückgängig. Dies zeigt eine Erhebung der Oberjugendanwaltschaft des Kantons Zürich.
Immer wieder werden Kinder und Jugendliche als "schwierig" und auch gewaltbereit erlebt. Pädagoginnen und Pädagogen wie Eltern geraten an ihre Grenzen, fühlen sich unsicher, wie darauf gewaltfrei zu reagieren ist. Das Buch erläutert dazu neue Handlungsstrategien und innovative Praxismodelle der Gewaltprävention statt Strafen und Beschämungen und zeigt, wie durch frühzeitiges und gezieltes Handeln, durch Respekt, Wertschätzung und transparente Konsequenz soziale Kompetenzen und Gewaltprävention gefördert werden können. So werden neue und zugleich erfolgreich erprobte Handlungskompetenzen erlangt. Die Konzepte werden jeweils durch vielfältige praxisnahe Beispiele, Übungen und Arbeitsmaterialien erläutert und ergänzt.
Einschätzungen von Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen in spezialisierten Jugendeinrichtungen
Die vorliegende Bachelor-Thesis ergründet das Spannungsfeld zwischen dem öffentlichen Diskurs und der fachlichen Perspektive von Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen in Bezug auf den Umgang mit gewaltdelinquenten Jugendlichen und gibt Antworten auf die Frage, wie sozialpädagogisches Fachpersonal sowohl den massenmedialen Diskurs als auch die öffentliche Meinung und deren Auswirkungen auf den Umgang mit gewaltdelinquenten Jugendlichen im Allgemeinen und seine eigene pädagogische Arbeit im Speziellen einschätzen.Dazu wurden Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen in acht verschiedenen spezialisierten Jugendeinrichtungen mittels eines Fragebogens befragt.
Seit einem Jahr ist das Jugendheim Prêles geschlossen. Noch immer lässt das dort geplante Ausschaffungsgefängnis auf sich warten. Es gibt Indizien, dass es gar nie so realisiert wird wie einst angedacht.
Soziale Hintergründe und Verläufe wiederholter Delinquenz
Die Studie befasst sich auf breiter empirischer Basis mit den vielfältigen Lebenswelten und -realitäten junger Menschen und beleuchtet differenziert die möglichen Zusammenhänge wiederholter Jugenddelinquenz.
Der Anteil straffälliger Mädchen hat sich in der Schweiz verdoppelt. Mit Ladendiebstählen profilieren sie sich in der Clique.
Sexuelle Gewalt
Die Folgewirkungen von Jugendarrest und Warnschussarrest
Sie haben die Schule geschwänzt, sind ohne Führerschein gefahren, haben geklaut, sich geprügelt oder etwas kaputt gemacht. Dafür sitzen sie nun für ein bis vier Wochen hinter Gittern. Die Zeit im Jugendarrest soll kurz und hart sein. Und sie soll abschrecken, einen Schock auslösen – und so verhindern, dass die Jugendlichen wieder straffällig werden.Wieso sind ausgerechnet diese Jugendlichen im Gefängnis gelandet? Wie geht es ihnen dort? Wie wirkt sich der Arrestaufenthalt auf ihre Psyche aus? Und was bedeutet das für ihr zukünftiges Legalverhalten?Diese Fragen stellt Christoph Müller in den Mittelpunkt seiner Studie und beantwortet sie im empirischen Teil mithilfe narrativ-verstehender Interviews mit Jugendarrestanten, die tiefenhermeneutisch ausgewertet wurden.
Lebenskonstellationen und Re-Integration von Jugendstrafgefangenen
Mit dieser kriminologischen Längsschnittstudie nimmt Verena Boxberg Jugendstrafgefangene zu verschiedenen Zeitpunkten in den Blick. Die Autorin betrachtet zunächst die Lebenskonstellationen der jungen Menschen vor ihrer Inhaftierung und anschliessend, wie diese als Jugendstrafgefangene ihre Inhaftierung wahrnehmen und wie ihre Re-Integration (Sozial- und Legalbewährung) nach der Entlassung verläuft. Sie arbeitet verschiedene Lebenskonstellationen und Hafterfahrungen heraus und setzt diese in Beziehung zueinander. Der Hintergrund für diese Betrachtung ist die Frage nach den Möglichkeiten der professionellen Unterstützung des Re-Integrationsprozesses – trotz Unfreiwilligkeit und Freiheitsentzuges – während der Verbüssung einer Jugendstrafe. Das Buch enthält zudem konkrete Implikationen für die Vollzugspraxis.
Psychodynamisches Verständnis und therapeutisches Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen
Verfolgt man die gesellschaftlichen Diskurse drängt sich das Thema Aggression, Gewalt und Radikalisierung geradezu auf. Wegen Gewalttaten im öffentlichen Raum sind pädagogische Institutionen im Umgang mit »schwierigen« Kindern und Jugendlichen gefordert. Anhand der Entwicklungsschicksale wird deutlich, wie komplex, vielschichtig und einzigartig die Pfade sein können, die schliesslich zu Radikalisierung, Terror und Gewalt führen.
Psychoanalytische Entwicklungstheorie nach Freud, Klein und Bion
Die Pubertät - der stürmische Übergang von der Kindheit in das Erwachsenenalter, wird durch einen hormonellen Entwicklungsschub ausgelöst. Für den Jugendlichen ein wichtiger Entwicklungsschritt hin zur Selbstständigkeit, stellt sie die Eltern vor einen schwierigen Balanceakt: Sie müssen loslassen, ohne sich vom Jugendlichen zu lösen. Das Buch beschreibt diese "krisenhafte Normalität" mit ihren grossen emotionalen Schwankungen auf Grundlage psychoanalytischer Entwicklungstheorien, ergänzt durch zahlreiche anschauliche Fallbeispiele. Es wird auf die Probleme eingegangen, die entstehen, wenn die Grenze zu antisozialen und selbstdestruktiven Handlungen überschritten wird. Die Problemfelder Gewalt, Promiskuität, frühe Schwangerschaften und suizidale Tendenzen werden thematisiert sowie die Ursachen und Lösungsmöglichkeiten anhand konkreter Beispiele vorgestellt.
Dieses Buch führt in die beiden Gesetze ein, die das schweizerische Jugendstrafrecht regeln: Das Jugendstrafgesetz (JStG), in Kraft seit 2007, definiert die für Jugendliche anwendbaren Strafen und Schutzmassnahmen sowie deren Vollzug. Die seit 2011 geltende Jugendstrafprozessordnung (JStPO) umschreibt, wie die Strafuntersuchung und die Beurteilung durchgeführt werden. Einleitend werden Grundlagen erarbeitet, zur Jugendkriminalität und insbesondere zur Jugendgewalt und deren Prävention. Einbezogen werden psychologische, psychiatrische, soziologische und sozialpädagogische Erkenntnisse. Damit werden Angehörige aller am Jugendstrafrecht beteiligten Fachrichtungen angesprochen. Denn das angestrebte Ziel, straffälligen Jugendlichen Grenzen zu setzen und zugleich Orientierungshilfen zu vermitteln, kann nur mit einem interdisziplinären Vorgehen gelingen.
Laut Statistik werden immer weniger Jugendliche gewalttätig. Der Politikwissenschaftler Bernd Holthusen führt das auf langjährige Präventionsarbeit zurück. Eine Gesellschaft ohne Jugendgewalt hält er allerdings für eine Illusion. Um Gewaltvorfälle zu verhindern, brauchen Schulen nach Ansicht von Experten eine konsistente Strategie, die auf ihre Probleme und den Sozialraum vor Ort abgestimmt ist. Sozialarbeit kommt nach Meinung des Jugendgewaltforschers Joachim Kersten indes an viele 13- bis 18-Jährige nicht ran. Gewalt könne man jedoch vorbeugen, wenn man schon in Kitas sowohl ein Gemeinschafts- als auch ein Schamgefühl entwickle. Auch die ungleiche Verteilung von Reichtum, Ausgrenzung und Isolation sind Faktoren, die in der Debatte über gewalttätige Jugendliche mitbetrachtet werden müssen.
Interdisziplinäre Perspektiven
Die Lebensphase „Jugend“ wird häufig mit Defiziten, Störungen und riskanten Verhaltensweisen assoziiert. Besondere mediale und politische Aufmerksamkeit erhalten Jugendliche dann, wenn sie mit strafrechtsrelevantem Verhalten in Erscheinung treten. In diesen publizistisch-politischen Kontexten stossen kriminologische und sozialpädagogische Befunde und Erkenntnisse häufig auf wenig Interesse. Vor diesem Hintergrund thematisiert das Handbuch zentrale Felder der aktuellen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit jugendlicher Kriminalität. Die aktuelle Auflage wurde hierzu grundlegend neu bearbeitet und umfasst auch jüngere rechtliche Reformen u.a. zum Jugendarrest. Das Handbuch wurde insgesamt thematisch erweitert und berücksichtigt auch internationale Bezüge sowie unterschiedliche theoretische und fachliche Ansatzpunkte.
Das Massnahmenzentrum Arxhof bietet jungen Straftätern eine letzte Chance, dem Gefängnis zu entgehen. Statt ihre Strafe hinter Gittern abzusitzen, absolvieren sie eine Lehre und bereiten sich auf ein Leben in Freiheit vor.Mehr zum Thema: «Wer im Arxhof eine Lehre abschliesst, hat was drauf», sagt der Spitzenkoch vom «Roten Bären»