Fachinformationen Medienschau

Für Sie gesammelt und aufbereitet

Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.

Nachrichten mit Schlagwort: Frauengewalt

48 Beiträge gefunden


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Weg vom Täter-Opfer-Schema

Das System anonymer Frauenhäuser könnte durch ein offenes System ergänzt werden. Bei den Frauen ist das umstritten.

Isabelle Derungs fühlte sich falsch verstanden. Die Stiftungsrätin des Frauenhauses Aargau-Solothurn hatte Anfang 2014 einen delikaten Vorstoss gemacht. Solothurn wolle ein öffentliches Frauenhaus einrichten, und zwar nach dem Vorbild Hollands, wo sogenannte Oranje Huisen den daheim von Gewalt betroffenen Frauen Schutz, aber keine Anonymität bieten. Was folgte, war eine mediale Debatte, in der das Modell der offenen Häuser gegen die bewährten anonymen Schutzhäuser mit geheimer Adresse ausgespielt wurde. 

Aliyahs Flucht

oder Die gefährliche Reise in ein neues Leben

Aliyah ist 23 und seit Jahren auf der Flucht. Unter falschem Namen versteckt sie sich in fremden Städten vor ihrer kurdischen Familie. Sie wollte das Doppelleben, die Heimlichtuerei um die verbotene Liebe zu ihrem Freund nicht mehr hinnehmen. Sie ist bereit, für ihre Freiheit und Selbstbestimmung zu kämpfen und hat akribisch den Ausbruch in ein neues Leben vorbereitet. Doch ihr neues Leben ist gefährdet und trotz ihres Mutes ist Aliyahs Zukunft nun ungewiss – vielleicht für immer.Aliyah ist eine von vielen jungen muslimischen Frauen in Deutschland, denen die engagierte Journalistin Güner Yasemin Balci eindrucksvoll eine Stimme gibt.

Als die Soldaten kamen

Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs

Eroberer, Befreier - Vergewaltiger? Wenige Aspekte des Zweiten Weltkriegs blieben so lange tabuisiert oder sind bis heute mit Stereotypen behaftet wie die Vergewaltigungen von Frauen durch alliierte Soldaten während und nach der Niederringung des nationalsozialistischen Deutschlands. Das Wissen um die deutschen Verbrechen verstellte vielfach den Blick darauf, dass und wie viele Frauen und Mädchen landesweit Opfer sexueller Gewalt durch alliierte Soldaten wurden. Eine patriarchalische Sexualmoral in Deutschland förderte ein Klima des Verdrängens oder brandmarkte gar die Betroffenen. Miriam Gebhardt beleuchtet das Ausmass, die Motive, die Umstände und die Folgen der Vergewaltigungen. Sie setzt sich mit tradierten Rollenzuschreibungen auseinander und hinterfragt den Umgang mit den Opfern sexualisierter Gewalt während des Krieges und danach.

»Ich könnt ihr eine donnern«

Metaphern in der Beratung von Männern mit Gewalterfahrungen

Die vorliegende Studie untersucht die Gesprächspraxis in der männerorientierten Gewaltberatung. Metaphern- und gesprächsanalytisch wird rekonstruiert, wie Beratung hergestellt und das nicht erlaubte, zugleich jedoch persönlich intime Phänomen Gewalt von den Interagierenden beraterisch bearbeitbar wird.Vor dem Hintergrund existierender Forschungsergebnisse zur männlichen Gewalt kann nicht nur davon ausgegangen werden, dass es sich bei der Beratung gewalttätiger Männer um eine komplexe Beratungssituation handelt – es stellt sich sogar die Frage, ob man nicht von einer Verunmöglichung männerorientierter Gewaltberatung ausgehen müsste.Dem entgegen zeigt die vorliegende Analyse der konkreten Beratungspraxis, dass männerorientierte Gewaltberatung möglich ist. 

Partnergewalt gegen Frauen und deren Gewaltbewältigung

Wie gehen von Gewalt betroffene Frauen mit der Gewalt ihres Partners um? Die Problematik der Partnergewalt wurde vielfach erforscht. So wurde auch in der vorliegenden Studie die Problematik aufgegliedert – von der Definition bis zu den Folgen. Diese und andere Fakten bilden die Basis für die Analyse spezifischer Hintergründe der Problematik Partnergewalt gegen Frauen. Wichtig ist die Beschäftigung mit der Gewaltbewältigung, um u.a. zu verstehen, inwiefern die Frauen ihre Bewältigung als effektiv erachten und dementsprechend weiter anwenden. Darüber hinaus vervollständigt die Gewaltbewältigung die Problematik der Partnergewalt gegen Frauen und weniger beachtete Bereiche der Forschung rücken in den Vordergrund. 

Klinische Sozialarbeit und häusliche Gewalt

Neue Erkenntnisse in der Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen

Klinische Sozialarbeit, eine in Deutschland noch junge Fachdisziplin, beschreitet neue Wege in der gesundheitlichen Versorgung, sozialen Behandlung und Unterstützung gewaltbetroffener Frauen. Sie schafft Voraussetzungen, handelt und behandelt sozialprofessionell im Umgang mit mehrfach, zum Teil akut belasteten Frauen. Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit theoretischen Grundlagen und Konzepten der klinischen Sozialarbeit, deren Darstellung und praktischen Umsetzung im Arbeitsbereich Frauenzufluchtswohnung. (Be-)Handlungsschritte werden vertieft und konkretisiert und mit einer dringend notwendigen theoretischen Fundierung unterlegt. Handlungen, die in der Sozialen Arbeit eher intuitiv erfolgten, erhalten durch die klinische Sozialarbeit ein wissenschaftlich theoretisches Grundgerüst, auf dem praktische Interventionen und methodisches Handeln basieren. 

Gewalthandlungen bei Mädchen

Wie Gewalt zur Identitätsentwicklung eingesetzt wird

Gewalthandlungen von Mädchen und jungen Frauen weichen von dem gesellschaftlichen Bild ihrer Geschlechterrolle ab. Anders als Jungen wird es ihnen abgesprochen, sich laut und stürmisch zu benehmen. Reagieren sie aggressiv, wird dieses Verhalten als unnatürlich und männlich aufgefasst. Die Polizeiliche Kriminalstatistik gab für das Jahr 2007 an, dass 87% der jugendlichen Tatverdächtigen im Bereich Gewaltkriminalität dem männlichen Geschlecht angehörten. Jugendgewalt wird also als ein Problem der männlichen Jugend gesehen. Dadurch treten die weiblichen Täterinnen in den Hintergrund und ihre Motive, Hintergründe und Anlässe, aus denen heraus sie aggressiv reagieren, sind unbekannt. Doch um die Vielfalt gewaltbereiter Mädchen und jungen Frauen zu erfassen und zu verstehen, bedarf es einer ausführlichen Forschungsreihe und Diskussion.

Perversionen der Frau

Mutterschaft verleiht Frauen eine Macht, die aufgrund eigener emotionaler Probleme und bedrängender sozialer Erwartungen missbraucht werden kann: Körperliche und seelische Misshandlungen durch ihre Mütter haben traumatische Folgen für die betroffenen Kinder. Estela Welldon vertritt die Auffassung, dass Mütter ihre Kinder häufig als Teil ihrer selbst erleben und Kindesmisshandlung folglich eine Form der Selbstverletzung darstellt. Hierin erkennt sie den wesentlichen Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Perversion: Während der Mann die Aggression nach außen wendet, richtet die Frau sie gegen den eigenen Körper und dessen »Produkte«, die Kinder.

EDI

Nationale Konferenz zu geschlechtsspezifischer Gewalt

Häusliche Gewalt, Genitalverstümmelung, Zwangsheirat und Menschenhandel: Geschlechtsspezifische Gewalt kennt verschiedene Formen und betrifft alle Länder. In der Schweiz wird im Durchschnitt alle zwei Wochen eine Person im Bereich der häuslichen Gewalt getötet, zwei von drei Opfern sind Frauen. Anlässlich einer gemeinsam vom Eidgenössischen Departement des Innern EDI und Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA organisierten Konferenz haben sich heute rund 180 Fachleute aus der ganzen Schweiz in Bern zu einem Erfahrungsaustausch getroffen und die Chancen und Herausforderungen internationaler Vereinbarungen für die Schweiz zur Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt erörtert. 

EBG

Gewalt in Paarbeziehungen – Bericht zum Forschungsbedarf

Im Auftrag des Bundesrates hat das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG mit Unterstützung von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachrichtungen einen Bericht erarbeitet, der den Forschungsbedarf zum Thema Gewalt in Paarbeziehungen systematisch zusammenträgt. Skizziert wird, wo in den nächsten Jahren aufgrund der Erkenntnislage wissenschaftliche Arbeiten von vorrangigem Interesse sind und welchen Beitrag der Bund in dieser Hinsicht leistet.