Weg vom Täter-Opfer-Schema
Das System anonymer Frauenhäuser könnte durch ein offenes System ergänzt werden. Bei den Frauen ist das umstritten.
Isabelle Derungs fühlte sich falsch verstanden. Die Stiftungsrätin des Frauenhauses Aargau-Solothurn hatte Anfang 2014 einen delikaten Vorstoss gemacht. Solothurn wolle ein öffentliches Frauenhaus einrichten, und zwar nach dem Vorbild Hollands, wo sogenannte Oranje Huisen den daheim von Gewalt betroffenen Frauen Schutz, aber keine Anonymität bieten. Was folgte, war eine mediale Debatte, in der das Modell der offenen Häuser gegen die bewährten anonymen Schutzhäuser mit geheimer Adresse ausgespielt wurde.