Pflegende Angehörige werden alleingelassen
Parkinson, Demenz, Krebs: Eine solche Diagnose verändert das Leben – auch jenes der Angehörigen. Plötzlich braucht der Partner oder ein Elternteil Pflege rundum die Uhr. Die überforderten Angehörigen bleiben auf sich allein gestellt. Auch finanziell. Die 54jährige Susanna Guntli ist eine von Hunderttausenden, die einen Angehörigen zuhause pflegen. Ihr Lebenspartner ist schwerkrank, braucht alle vier Stunden eine Dialyse und kann ohne Hilfe nicht einmal auf die Toilette. Um ihren Partner zu be-treuen, hat Susanna Guntli ihren Job aufgegeben und das Haus behindertengerecht umgebaut. Auf den Kosten dafür bleibt sie sitzen. Sie weiss nicht, wo sie finanzielle Hilfe erhält und fühlt sich alleingelassen. Jürg Keim verschafft ihr den Durchblick im Formu-lardschungel. Allerdings bleibt eine bittere Tatsache: Einen grossen Teil der Betreuungskosten muss sie selber tragen. Dies hat auch Charlotte Widmer erfahren. Sie betreut seit Jahren ihre an Parkin-son erkrankte Mutter. Weil sie weiterhin berufstätig ist, hat sie mehr Spielraum. Aber auch Charlotte Widmer beklagt die fehlende Unterstützung. Ausgerechnet die Angehö-rigen, die sich aufopfern, werden vom Staat weitgehend im Stich gelassen. Ein Problem mit sozialer Sprengkraft. Zum Thema:- Brauchen wir eine Pflege-Versicherung? (SRF)