Fachinformationen Medienschau

Für Sie gesammelt und aufbereitet

Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.

Nachrichten mit Schlagwort: administrative Versorgung

71 Beiträge gefunden


EJPD

Administrative Versorgungen: Bundesrat nimmt Expertenbericht zur Kenntnis

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. November 2019 vom Schlussbericht der von ihm eingesetzten Unabhängigen Expertenkommission "Administrative Versorgungen" (UEK) Kenntnis genommen. Zudem liess er sich über den Stand der Arbeiten zur Umsetzung des Bundesgesetzes über die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 (AFZFG) informieren: Die über 9000 Gesuche um einen Solidaritätsbeitrag für Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen werden bis Ende Jahr bearbeitet und die Beiträge bis Ende März ausbezahlt sein. Das ist ein Jahr früher als vorgesehen.

SF

Administrative Versorgung - «Die Schweiz hat viel getan, damit sich das nicht wiederholt»

Über Jahrzehnte wurden in der Schweiz Menschen, mit denen die Gesellschaft nichts anzufangen wusste, weggesperrt und mussten unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten. Mindestens 60'000 Menschen waren davon betroffen. Es handelte sich um Verdingkinder, aber auch um Menschen am Rande der Gesellschaft. Nun hat eine Expertenkommission den Geschichte aufgearbeitet. Was hat die Schweiz daraus gelernt und wer muss heute noch mit Zwangsmassnahmen rechnen?

SRF

Gesuch für Solidaritätsbeitrag - Opfer von Zwangsmassnahmen sollen mehr Zeit bekommen

Sie wurden auf Bauernhöfen verdingt, in Heime eingewiesen, zwangssterilisiert. Als kleine Wiedergutmachung haben Menschen, die Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen wurden, Anrecht auf einen Solidaritätsbeitrag von 25'000 Franken. Allerdings: Die Anmeldefrist dafür ist schon vor anderthalb Jahren abgelaufen. Doch möglicherweise bietet sich die Möglichkeit, diese Frist zu verlängern.

UEK

Zentrale Erkenntnisse der UEK Administrative Versorgungen

Während rund vier Jahren untersuchten die Forschenden der Unabhängigen Expertenkommission (UEK) die administrativen Versorgungen in der Schweiz. Die Forschenden gehen davon aus, dass im 20. Jahrhundert mindestens 60 000 Personen in Anstalten eingewiesen wurden, ohne dass sie straffällig gewesen wären. Betroffen waren vor allem Personen am Rande der Gesellschaft.

UEK

Empfehlungen der Unabhängigen Expertenkommission (UEK) Administrative Versorgungen

Die von der UEK verfasste Geschichte der administrativen Versorgung muss durch konkrete politische Massnahmen, für die teilweise neue Gesetzesbestimmungen erforderlich sind, in die Gegenwart gebracht werden, indem bestehende Initiativen erweitert werden. Die Empfehlungen der UEK (Punkt 2) sind Teil des Versuchs, die menschlichen, sozialen und politischen Brüche zu verringern, die durch diese Geschichte aufgezeigt werden, sowie das Wissen und künftige Überlegungen über aktuelle Massnahmen zum Schutz von Erwachsenen und Kindern, aber auch generell über Armut, Ausgrenzung und Randständigkeit zu fördern.

Der Schweizerische Bundesrat

Administrative Versorgungen: Die Rehabilitierung der betroffenen Personen steht erst am Anfang

Mit der Veröffentlichung der Synthese ihrer Forschungsergebnisse schliesst die Unabhängige Expertenkommission (UEK) ihre Arbeiten ab. Diese historische Aufarbeitung trägt zur Rehabilitierung der Personen bei, die in der Schweiz von administrativen Versorgungen betroffen waren. 

Republik

Administrative Versorgung: Es ist nicht zu Ende, es ist nie zu Ende

Wenn Leute ohne Urteil weggesperrt wurden, hiess das «administrative Versorgung». Dieses Kapitel Schweizer Geschichte ist nun aufgearbeitet. Wie die Gesellschaft mit Personen umgeht, die sie nicht in ihrer Mitte will, wird uns aber weiter beschäftigen. Ein Plädoyer gegen das Vergessen.

NZZ Online

Opfer sein kann zum Beruf werden – paradoxerweise gerade für Menschen, die alles daransetzen, kein Opfer zu sein

Bis in die sechziger Jahre wurden in der Schweiz Zehntausende von Menschen zwangsversorgt. Oft nur, weil ihr Lebenswandel nicht gängigen Vorstellungen entsprach. Die Initiative von Betroffenen, die sich als Opfer outeten, hat das Unrecht ans Licht gebracht. Doch die Aufarbeitung des «Verdingkinderwesens» zeitigt befremdende Nebeneffekte.

Das kollektive Gedächtnis der Disziplin Soziale Arbeit

Ein Analyseverfahren, angewendet auf die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen

Bis ins Jahr 1981 wurden in der Schweiz fürsorgerische Zwangsmassnahmen umgesetzt, darunter die Fremdplatzierung von sogenannten Verdingkindern oder die administrative Versorgung von Personen, deren Verhalten von gesellschaftlichen Normen abwich. Die historische Aufarbeitung hat gezeigt, dass zwischen Armut, fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und der Sozialen Arbeit, insbesondere der Fürsorge, enge Zusammenhänge bestehen.

Fragen zu gestern sind Fragen von heute

Einblicke in die administrative Versorgung

Die Geschichte der administrativen Versorgung handelt von Ordnung, Arbeit, Ausbildung, Armut, Familie, Sexualität und Gesundheit. In wechselseitiger Abhängigkeit sind diese Themen miteinander verflochten – gestern wie heute. Der Band beleuchtet sie anhand von Quellenbeispielen, Forschungseinblicken, literarischen Beiträgen, realen und fiktiven Gesprächen und schafft so einen Zugang zur administrativen Versorgung und ihrer historischen Aufarbeitung.

Ordnung, Moral und Zwang / Ordre, morale et contrainte

Administrative Versorgungen und Behördenpraxis / Internements administratifs et pratique des autorités

Soziale Risiken waren in der Schweiz lange Zeit nicht ausreichend versichert. Ein Teil der Bevölkerung blieb im Bedarfsfall vom Ermessen der Fürsorge und Vormundschaftsbehörden abhängig. Besonders arbeitslose, kranke oder verarmte Personen wurden in geschlossene Anstalten eingewiesen statt finanziell unterstützt. Die Gesetze ermöglichten es, solche administrativen Versorgungen mit «Arbeitsscheu», «Liederlichkeit» und «Trunksucht» zu begründen.

Alltag unter Zwang / Un quotidien sous contrainte / Vivere sotto costrizione

Zwischen Anstaltsinternierung und Entlassung / De l’internement à la libération / Dall’internamento in istituto alla liberazione

Wie sah das Leben hinter Anstaltsmauern aus? Welche Wege führten aus der Anstalt heraus? Und was kam danach? Am Beispiel von fünf Institutionen aus den Kantonen Bern, Freiburg, Tessin und Zürich zeigt der Band Entwicklungen der Durchsetzung administrativer Internierung bis 1981 auf.

«... so wird man ins Loch geworfen»

Quellen zur Geschichte der administrativen Versorgung / Histoire de l’internement administratif: sources / Storia dell’internamento amministrativo: fonti

Die administrative Versorgung war von einer Zuchthausstrafe oft nur dadurch zu unterscheiden, dass sie von Behörden ohne ordentliches Gerichtsverfahren verfügt und nach Ermessen verlängert werden konnte. In Briefen an Behörden und Verwandte protestierten die administrativ Entrechteten gegen ihre Behandlung, Presseberichte und Lebenserinnerungen schildern die Entbehrungen und Schikanen, die sie erlitten. Ihrer Stimme gibt der Quellenband der UEK besonderes Gewicht.

«Zehntausende»

Zahlen zur administrativen Versorgung und zur Anstaltslandschaft

In der Schweiz wurden bis 1981 Menschen in Arbeitsanstalten, Psychiatrien, Strafanstalten oder Trinkerheilstätten eingewiesen, ohne eine Straftat begangen zu haben. Es handelt sich nicht um Einzelfälle, von der Massnahme waren Zehntausende Personen betroffen. Wie viele es waren, wie ihre Zahl überhaupt bestimmt werden kann, versucht der Band in einer differenzierten Schätzung zu umreissen.