Interventionen in Schulen nach einem Suizidereignis
Suizidale Handlungen bringen Schulen in äusserst schwierige Situationen. Es gilt einerseits, die eigenen Gefühle anzunehmen, auszuhalten und andrerseits richtige Schritte einzuleiten. Der Suizid eines Schülers hat grosse Auswirkungen auf die ganze Schule. Es besteht die Gefahr, dass andere Mitschüler und Mitschülerinnen mit der traumatischen Situation schlecht zurechtkommen und selber zu Suizidhandlungen verleitet werden. Die Intervention nach einem erfolgten Suizid soll helfen, • einen gesunden Trauerprozess in Gang zu bringen, • gefährdete Jugendliche zu erkennen, • die Normalität im Tagesablauf der Schule baldmöglichst wieder herzustellen. Die vorliegende Broschüre richtet sich an Schulleitungen, Schulkommissionen, an die Lehrerschaft und an weitere Fachpersonen. Wie ein Drehbuch zeigt sie, wie sich eine Schule auf ein allfälliges Notfallszenario vorbereiten kann, was danach zu tun ist und wie die Lehrpersonen in ihren Klassen das Geschehene thematisieren können. Es werden Richtlinien gezeigt, wie der Trauerfamilie begegnet werden kann, wie das Begräbnis gestaltet werden könnte und wie mit den Medien umzugehen ist. Hilfreich sind die Vorlagen für allfällige Texte zur Information für Eltern, Lehrkörper und Klassen. Ein kurzer Exkurs zeigt, welche Schüler/-innen für Suizidhandlungen gefährdet sind und wie eine suizidale Entwicklung aussehen kann. Das vorliegende Konzept ist im Grundsatz auch auf andere ausserordentliche Ereignisse wie schwere Unfälle, Gewalttaten, Katastrophen etc. anwendbar.