Fachinformationen Medienschau

Für Sie gesammelt und aufbereitet

Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.

Nachrichten mit Schlagwort: soziale Randgruppe

32 Beiträge gefunden


Empowerment und Exklusion

Zur Kritik der Mechanismen gesellschaftlicher Ausgrenzung

Ein kritisches Bewusstsein für Ausgrenzung und Verletzbarkeit von marginalisierten Gruppen ist für den deutschen Diskurs um Empowerment von zentraler Bedeutung. Zum ersten Mal beziehen die AutorInnen in diesen Diskurs auch die Debatte um Exklusion und Alterität mit ein und lassen die von Diskriminierung, Armut und Ausgrenzung betroffenen Menschen, deren Stimmen in der Gesellschaft weder Gehör finden noch eine politische Bedeutung haben, selbst zu Wort kommen.Die AutorInnen plädieren für eine Ethik der Befreiung als Antwort auf Unterdrückung und Ausschliessung. Um diese zu ermöglichen, ist es wichtig, sowohl Globalisierungsprozesse als auch historische, kulturelle und soziale Lebensumstände marginalisierter Gruppen in Beziehung zur Theorie und Praxis des Empowerments zu setzen.

"Wer will die hier schon haben?"

Ablehnungshaltungen und Diskriminierung in Deutschland

Rassismus, Homophobie und Ausgrenzung Andersdenkender sind heute alltägliche Realität in Deutschland. Derartige Haltungen und Diskriminierungen gegenüber Minderheiten werden allgemein als Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit oder Pauschalisierende Ablehnungskonstruktionen aufgefasst und untersucht. Was genau unter diesen Begriffen zu verstehen ist, wie weit die mit ihnen bezeichneten Phänomene verbreitetet sind und wie die Gesellschaft am besten gegen Ausgrenzung und Anfeindung vorgehen kann, verdeutlicht dieser Band exemplarisch. Die kurzen Beiträge informieren jeweils aus der Sicht von Wissenschaft und Praxis auf schnelle und nachvollziehbare Weise über die wichtigsten gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen des jeweiligen Themenbereichs: Rechtsextremismus und Hasskriminalität, Rechtspopulismus, Ablehnung von Geflüchteten, Antimuslimische Haltungen, Islamismus, Antisemitismus, Homosexuellenablehnung und Sexismus.

Marginalisierte Männlichkeitskonstruktionen im Migrationsprozess

Eine vergleichende biografieanalytische Untersuchung männlicher Migranten aus Aserbaidschan in der Türkei und aus der Türkei in Deutschland

Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, auf welche Weise männliche Migranten ihre Männlichkeit ‚konstruieren‘ und welchen Einfluss die Erfahrungen der Migration auf diesen Konstruktionsprozess haben. Mit ‚Konstruktion‘ ist dabei sowohl die (Re-)Produktion bzw. Transformation eigener Vorstellungen von Männlichkeit als auch das lebenspraktische doing masculinity, also das alltägliche Sich-als-Mann-Verhalten gemeint.Die Studie konzentriert sich dabei auf eine ganz bestimmte Gruppe von Migranten, nämlich solche, die aufgrund besonderer Migrations- bzw. Fluchtbedingungen in der Illegalität leben und insofern marginalisiert sind. Dabei werden zwei Migrantengruppen miteinander verglichen: Männer, die aus Aserbaidschan in die Türkei migriert sind, und Männer, die aus der Türkei nach Deutschland eingewandert sind.

idw

Armut schwächt die sozialen Beziehungen

Wenn Menschen finanziell absteigen und nur noch ein Einkommen unter der Armutsgrenze zur Verfügung haben, führt das dazu, dass sich ihre sozialen Beziehungen verschlechtern. Das belegt nun erstmals eine für Deutschland repräsentative Studie auf Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW Berlin. Demnach treffen sich in Armut geratene Menschen seltener als zuvor mit Bekannten, Kollegen und Kolleginnen oder Menschen in ihrer Nachbarschaft. Außerdem verändert sich ihr Freundeskreis. Dort finden sich immer weniger Menschen mit einem festen Job. Die Studie wurde kürzlich in der Fachzeitschrift „European Sociological Review“ veröffentlicht.

Soziale Milieus

Lebenswelten in Deutschland

Mit dem Begriff „Soziale Milieus“ lassen sich soziale Parameter einer Gesellschaft transparent machen. In diesem Band geht es zum einen um die Frage, wie die Sozialwissenschaften auf gesellschaftliche Realitäten zugreifen. Zum anderen darum, wie sozialwissenschaftliche Erkenntnisse genutzt werden (können), um politische Entscheidungen vorzubereiten und zu steuern.Soziale Milieus werden auf dem Wege der Sozialstrukturanalyse ermittelt. Dabei werden Wertorientierungen (Einstellungen, Interessen, Werturteile), Lebensstile (Verhaltensroutinen, Rituale, ästhetische Vorlieben) und soziale Lagen in den Blick genommen. Die Sozialstrukturanalyse umfasst die gesamte Bandbreite von der Demographie über die traditionelle Klassen-, Schichten- und Mobilitätsforschung.

Kind sein in der Stadt

Bildung und ein gutes Leben

Das Leben von Kindern in der Stadt wird unter einer Gerechtigkeitsperspektive thematisiert und überlegt, was der städtische Raum Kindern in unterschiedlichen Lebenslagen bietet oder vorenthält, um sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft ein gutes Leben führen, also angemessen an Gesellschaft teilhaben zu können. Von besonderem Interesse ist die Lösung der damit verbundenen Fragen für Kinder, die in sozial benachteiligten Lebenslagen aufwachsen. Bildung gilt als ein zentrales Kapital, das Kinder in die Lage versetzen könnte, um zumindest ihre Zukunft entsprechend zu gestalten. 

Grenzfiguren

Zur politischen Theorie des Flüchtlings

Flüchtlinge gelten oftmals als rechtlose Opfer und Ausgeschlossene auch demokratisch eingehegter Gemeinschaften, obwohl sich nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Rechtsstellung fundamental verändert hat. Meist im Rückgriff auf Hannah Arendt und Giorgio Agamben werden sie ausserhalb politischer Räume und damit an den Rändern der Welt angesiedelt.Julia Schulze Wessel zeigt jedoch: Als Grenzfiguren hinterfragen, verletzen und überschreiten Flüchtlinge Grenzen und fordern so auf ihre spezifische Weise demokratische Ordnungen heraus. Auf ihren Wanderungen durch den Grenzraum Europas verweisen sie auch auf die Grenzen des Rechts und begeben sich selbst in das Zentrum gegenwärtiger politischer Auseinandersetzungen. 

Resilienz aus der Sicht der betroffenen Subjekte

Die autobiografische Perspektive

Resilienz, also das Phänomen überraschend positiver Entwicklung und gelingender Lebensbewältigung trotz widriger Entwicklungsumstände, steht seit einigen Jahren im Zentrum des psychologisch-pädagogischen Interesses. In diesem Band wird auf der Basis autobiografischer Berichte von Betroffenen der Frage nachgegangen, welche Schutzfaktoren und Bewältigungsprozesse hierbei von besonderer Bedeutung sind. Dabei kommt die lebensgeschichtliche Auseinandersetzung mit so unterschiedlichen Belastungsfaktoren wie Armut, familiärer Gewalt, sexuellem Missbrauch, psychischer Erkrankung eines Elternteils, Behinderung, Heimunterbringung, Flucht und Konzentrationslagererfahrung in den Blick.

Die Verwaltung sozialer Benachteiligung

Sebastian Kessler macht in seiner Analyse des Ungleichheitsdiskurses für den Zeitraum von 1975 bis 2009 auf zwei Entwicklungen aufmerksam: Soziale Ungleichheit in der Gesundheit ist ein wissenschaftliches Konzept, das ab 1975 einen neuen Blick auf die Wirklichkeit eröffnet. Es lassen sich nun gesellschaftliche Differenzen von Krankheit und Tod identifizieren und als Problem darstellen. Mit der politischen Aneignung dieses Konzeptes überträgt sich jedoch die Verantwortung für die Gesundheit von der gesamten Gesellschaft auf Institutionen wie die Krankenversicherungen oder auf den Einzelnen. Damit wird das Wissen über Ungleichheit zu einem Mittel der Verwaltung der Gesellschaft. 

Das lebendige Gefüge der Gruppe

Ausgewählte Schriften

Schindler ist sowohl im Feld der Psychiatrie als auch der Gruppendynamik und -therapie international bekannt. Mit seiner Theorie der Rangdynamik ermöglichte er die dynamische Positionierung von Gruppenmitgliedern sowie die Aufdeckung kritischer Störfaktoren, die das Lebendig-Dynamische in Gruppen behindern und zu Ausgrenzung und Erstarrung führen. Die Erkenntnis, dass Gruppen auch negative Auswirkungen auf den Gesundheitszustand von Individuen haben und gesellschaftliche Prozesse beeinflussen, zeigt, wie unerlässlich eine entwicklungsfördernde Interventionspraxis für GruppenleiterInnen ist.

Kirchliche Gassenarbeit Luzern

Eine 30-jährige Zusammenarbeit von Kirchen und staatlichen Institutionen zugunsten von suchtbetroffenen Personen

Die kirchliche Gassenarbeit zeigt seit über 30 Jahren, dass Menschen am Rand nicht mehr in offene Drogenszenen abgeschoben werden, sondern in die Mitte der Gesellschaft aufgenommen sind. Die Würde der Gefährdetsten wird geschützt. Diese kulturelle und organisatorische Sozialleistung will anregen, wie neue Herausforderungen mit Menschen am Rand von kirchlichen und staatlichen Institutionen kreativ gemeinsam angegangen werden können. 

Freiwilliges Engagement und soziale Benachteiligung

Eine biografieanalytische Studie mit Akteuren in schwierigen Lebenslagen

Der aktuelle Diskurs um freiwilliges Engagement berücksichtigt vor allem Akteure, die der sogenannten Mittelschicht angehören. Sandra Meusel lädt hingegen dazu ein, sich der Lebenswelt sozial benachteiligter Freiwilliger anzunähern.In differenzierten Fallportraits, die auf biografisch-narrativen Interviews und Familiengenogrammen basieren, zeigt sie systematisch auf, wie sich das Engagement im biografischen Verlauf herausbildet. Anhand von Typenbildungen verdeutlicht sie die spezifisch biografische Bedeutung der freiwilligen Tätigkeiten und diskutiert Handlungsmöglichkeiten für die soziale Arbeit und die Sozialpolitik.