Babylonia Nr. 1 2017
Sprachen und Geflüchtete
Spracherwerb trotz Trauma? Wie Traumatisierungen und das Leben als Asylsuchende das Lernen beeinflussen Deutschunterricht unter den Voraussetzungen von posttraumatischen Belastungsstörungen
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Sprachen und Geflüchtete
Spracherwerb trotz Trauma? Wie Traumatisierungen und das Leben als Asylsuchende das Lernen beeinflussen Deutschunterricht unter den Voraussetzungen von posttraumatischen Belastungsstörungen
Fast 200 Kinder haben 2016 am Frühförderungsprojekt "Kindersprachhaus" teilgenommen, welches die Stadt Biel in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Biel-Lyss lanciert hat. Angesichts des Erfolgs und dank erheblich höheren finanziellen Beiträgen durch den Kanton Bern expandiert das Projekt nun. Das Kindersprachhaus verfolgt das Ziel, Kleinkindern in Biel und im Seeland mit Migrationshintergrund das Erlernen der Unterrichtssprache vor dem Kindergarteneintritt zu ermöglichen.
In mehreren Thurgauer Gemeinden müssen nachlässige Eltern die Deutsch-Förderkurse ihrer Kinder mitfinanzieren. In Sirnach waren bisher 18 Familien betroffen. Gegen das Volksschulgesetz, das diese Regelung erlaubt, ist eine Beschwerde hängig.
Mehrsprachiges Aufwachsen gehört zur Realität in Deutschland: Viele Kinder verständigen sich in ihren Familien anhand mehrerer Sprachen. Die Kita hingegen erleben sie oft als einsprachigen Bildungsort. Eine neue Expertise beschreibt, wie das Potenzial der Mehrsprachigkeit von Kindern und pädagogischen Fachkräften genutzt werden kann.
Migranten müssen in der Schweiz einen Sprachkurs besuchen, sofern sie nicht genug Deutsch können. Der Kanton will nun die Ziele dieser Kurse genauer festlegen.
Die Zürcher Bildungsdirektion streicht die Gelder für Alphabetisierungskurse. Es sei nicht Aufgabe des Bildungsdepartements, Flüchtlinge zu integrieren, so die Begründung. Nur: Wer sonst dafür zuständig ist, ist unklar. Denn der Kanton hat ein Bundesgesetz noch nicht umgesetzt.
Sparen bei Bildung und Integration
Viele Kantone müssen sparen, gleichzeitig steigen die Ausgaben im Asylbereich an. Einige sehen den Ausweg nun darin, die Kosten an die Gemeinden abzuschieben.
Aktuelle Meldungen vom 09.11.2016Berufliche GrundbildungHöhere Berufsbildung und WeiterbildungMittelschulen und HochschulenBeratungArbeitsmarktBerufliche IntegrationVerschiedenes
Die Zürcher Bildungsdirektion streicht ihre Unterstützung von Deutsch- und Alphabetisierungskursen – im Rahmen der kantonalen Leistungsüberprüfung. Das sorgt in den Städten für scharfe Kritik.- «Für die Betroffenen ist das ein Desaster» (NZZ)
Am 1. Januar 2018 tritt das neue Gesetz über das Bürgerrecht in der ganzen Schweiz in Kraft. Dafür braucht es Änderungen im Gesetz über das Kantons- und Gemeindebürgerrecht. Und hier sind nicht alle einverstanden mit den Änderungen. In Zofingen zum Beispiel ist man alles andere als erfreut.
Die Gemeinden setzen ab dem Jahr 2017 auf wohnortnahe Angebote zum Deutschlernen und bauen dafür sogenannte Quartierschulen auf. Der Kanton vergünstigt weiterhin professionelle Deutschkurse im Anschluss an diese Basisangebote und baut sein finanzielles Engagement aus. Durch diese Angebotsdiversifizierung wird der Spracherwerb künftig einer breiteren Zielgruppe ermöglicht. Der Kanton und die Gemeinden erachten die Sprachförderung nach wie vor als Schlüssel für eine erfolgreiche Integration.
Für Migranten soll künftig nicht nur der Besuch eines Sprachkurses obligatorisch sein, sondern auch der tatsächliche Erwerb der Sprache. Der Regierungsrat will die Forderung prüfen.
Nur weil sie Sprachen schnell lernen, integrieren sich Flüchtlingskinder nicht automatisch. Auch die soziale Herkunft und die Fluchtgeschichte spielen eine Rolle. Zum Thema: Susanne Hochuli fordert TV-Verbot für Flüchtlinge (BZ)
Eine Einführung
Dieses Buch bietet eine übersichtliche Einführung zum Erst- und Zweitsprachenerwerb. Es liefert nicht nur Definitionen und theoretische Hintergründe, sondern auch eine Reihe praktischer Tipps für den sensiblen Umgang mit der Zweisprachigkeit in Schule und Familie. Neu in dieser überarbeiteten und erweiterten Auflage: ein Kapitel zur Deutschförderung für Flüchtlingskinder. Ausserdem wurde das Kapitel »Fremdsprache« um aktuelle wissenschaftliche und bildungspolitische Erkenntnisse bzw. Veränderungen erweitert.
Diese 40 Videos vermitteln das ABC sehr kleinschrittig... es gibt sie bisher für Arabisch sprechende Flüchtlinge/Immigranten/LernerInnen. Sie sind als Playlist verfügbar und man kann sämtliche Materialien kostenlos downloaden. Alle Links und Schritt-für-Schritt-Anleitung im Zum DaF/DaZ-Wiki - In den ersten 24 Videos werden die Buchstaben einzeln vorgesprochen (auch in den Varianten, wie "d" in "und" und "d" in "Dame" etc.), dann Diphthongs und andere Buchstabenkombinationen ( ai, eu, sch etc.), in späteren Videos dann Silben. Das Vorsprechen der Buchstaben geschieht stets zusätzlich im Zusammenhang mit Wörtern und später auch kurzen Sätzen, die zudem auf Arabisch übersetzt werden. Die ersten 24 Videos sind eigentlich 12 Videopaare: nach dem Vorsprechen mit Pausen zum Nachsprechen wird im dazugehörigen Video das Schreiben in Druckschrift demonstriert, dabei wird nochmals vorgesprochen. Zu allen Videopaaren gibt es Schreibvorlagen. Die Schrift ist extra groß, sodass die Flüchtlinge das Programm auf ihren Smartphones bearbeiten können.
Nachhaltiges Lernen im Sprachunterricht hängt nicht zuletzt davon ab, was und wie gelehrt wird. Wie wichtig gerade die Lehrerin oder der Lehrer für den Lernerfolg ist, haben die internationalen Studien der letzten Jahre gezeigt. In drei grossen Kapiteln befassen sich die Beiträge des Bandes zum Ersten mit der aktuellen Forschung zum Sprachenlehren und zu den Sprachlehrenden, zum Zweiten mit der Sprachlehrer(aus)bildung und zum Dritten mit Lehrinhalten und Lehrmethoden. Zwanzig Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen fremdsprachendidaktischen Disziplinen behandeln zentrale Aspekte der Lehrtätigkeit im Fremdsprachenunterricht aus theoretischer, historischer und vor allem empirischer Perspektive.
Vervielfältigung von sprachlicher Vielfalt - Beobachtungen und Forschungsergebnisse zur sprachlichen Lage in DeutschlandSpracherwerb im EinwanderungskontextDie sprachliche Integration von Jugendlichen aus Einwandererfamilien - Ergebnisse der Studie zu Migration, Bildung und Spracherwerb an der Universität MünsterMigrationsbedingte Mehrsprachigkeit und symbolische Hierarchien in Familien und BildungsinstitutionenKiezdeutsch als Neuzugang aus dem mehrsprachigen urbanen Raum: Sprachentwicklung, Sprachgebrauch und Sprachbewertung"Die Macht der Sprache" - Zur Bedeutung der Sprache als Ausschlussmechanismus am Beispiel der Partizipation in schulischen ElternbeirätenWie Sprache zu einem Problem der Migrationsgesellschaft wird, das sich durch Soziale Arbeit bewältigen lässtBrüder Grimm oder Dekubitus-Prophylaxe? Welches Deutsch brauchen Beschäftigte in Pflegeberufen?Integrationsmonitoring der Länder: Internetportal eröffnet neue Möglichkeiten der Nutzung von Daten zur IntegrationSpielräume für Innovationen - Förderliche Strukturen in der kommunalen IntegrationsarbeitMigration und Behinderung: Eine qualitative Pilotstudie zur Lebens- und Unterstützungssituation von Familien mit Migrationshintergrund und einem behinderten KindZur Rolle der Herkunftskultur in Migrantenfamilien
Ausländer sollen sich in Alltagssituationen in einer Landessprache verständigen können. Dies sollen sie mit einem nationalen Dokument nachweisen können.
Flüchtlinge, die in der Schweiz bleiben dürfen und arbeiten möchten, finden nur schwer eine Stelle. Für sie bietet die Stiftung Diaconis ein neues Integrationsprogramm an.