Cannabis-Feldversuch: Bewegung in Zürich, Abwarten in Luzern
Die Stadt Zürich hat entschieden, mit einer Studie den regulierten Cannabis-Verkauf zu untersuchen. Bis es in Luzern so weit ist, dürfte es noch eine Weile dauern.
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Die Stadt Zürich hat entschieden, mit einer Studie den regulierten Cannabis-Verkauf zu untersuchen. Bis es in Luzern so weit ist, dürfte es noch eine Weile dauern.
Die Stadt Zürich will eine Cannabis-Studie starten. Mit dem Pilotversuch soll aufgezeigt werden, wie ein sicherer Konsum funktionieren würde - am Ende könnte dabei sogar eine Legalisierung stehen. Wir geben euch einen Überblick über die aktuelle Cannabis-Politik in der Schweiz.
Nachdem die rechtlichen Grundlagen vorliegen, startet die Stadt Zürich zusammen mit der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich das Pilotprojekt «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung». Im Rahmen einer dreieinhalbjährigen Studie werden die Auswirkungen des regulierten Cannabiskonsums erforscht. Die Cannabis-Studie soll Grundlagen für eine zweckmässige Cannabisgesetzgebung auf Bundesebene liefern.
Schweizer Städte planen Cannabis-Pilotstudien, die den Rahmen für eine allfällige Legalisierung abstecken sollen. Doch was weiss die Wissenschaft bereits über die Droge?
In Chur gibt es seit Jahrzehnten eine offene Drogenszene. 90 bis 100 Stammgäste, vor allem Drogenabhängige und Alkoholiker:innen, treffen sich regelmässig im Stadtgarten. Unser Reporter Livio Chistell wohnt nur wenige Gehminuten vom zentral gelegenen Park entfernt und traute sich bisher noch nie durch den Park zu laufen.
Schweizer Städte planen Cannabis-Pilotstudien, die den Rahmen für eine allfällige Legalisierung abstecken sollen. Doch was weiss die Wissenschaft bereits über die Droge?
Umfassende Verbote vermochten den Cannabiskonsum nicht zu reduzieren, auch unter Jugendlichen nicht, und Schwarzmärkte bergen Gesundheitsrisiken für die Konsumierenden. In den letzten Jahren haben verschiedene Länder ihre Drogenpolitik neu ausgerichtet. Auch in der Schweiz ist in jüngster Zeit Bewegung in die Drogenpolitik gekommen.
Die heutige Suchtpolitik begnügt sich weitgehend mit der Problematisierung des Konsums und bleibt auf diese Weise blind für dessen positiven Aspekte.
Der Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik akzept e.V. präsentierte am 15. Juli 2021 auf einer Online-Pressekonferenz den Alternativen Drogen- und Suchtbericht 2021. Diese achte der jährlich erscheinenden Ausgabe des Alternativen Drogen- und Suchtberichts umfasst nahezu 200 Seiten mit einer kritischen und gleichzeitig konstruktiven Sicht auf die aktuellen Entwicklungen im Drogen- und Suchtbereich in Deutschland.
Seit Jahrhunderten ist Cannabis weltweit verbreitet. Für ihren Siegeszug sorgten vor allem zwei Eigenschaften.
ine Auswertung von Sucht Schweiz zeigt: Wird Cannabis legalisiert, kann das den Schwarzmarkt verkleinern. Test-Projekte in der Schweiz werden nun geplant.
18 Bundesstaaten der USA, Kanada und Uruguay haben in den letzten Jahren Cannabis legalisiert und legale Märkte eingeführt. Wie eine umfassende Literaturrecherche von Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zeigt, ist es heute meist noch zu früh, Rückschlüsse zu den Auswirkungen der äusserst unterschiedlichen Regulierungsmodelle zu ziehen. Die Analyse zeigt jedoch erste, kurzfristige Erkenntnisse, besonders für die USA.
Factsheet
Sotomo hat im Auftrag des BAG eine repräsentative Bevölkerungsbefragung durchgeführt. Das Ziel war, die Haltung der Schweizer Stimmbevölkerung zum Zeitpunkt vor dem Start der Pilotversuche mit der versuchsweisen Abgabe von Cannabis in Erfahrung zu bringen.
Umfrage Cannabis-Akzeptanz
Zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung sprechen sich in einer Umfrage für die Legalisierung von Cannabis aus. Gefordert werden jedoch weitgehende Regulierungsmassnahmen, vor allem im Jugendschutz.
Die Vorgaben zur Produktion, dem Handel und dem Gebrauch von Cannabis-Produkten sollen in der Schweiz einheitlich festgehalten werden. Der Ständerat hat am Donnerstag den Bundesrat beauftragt, in einem Bericht mögliche Regulierungsmassnahmen zu prüfen.
Der Ständerat lässt seinen letztjährigen Entscheid fallen: Werbung für Tabak- und Nikotinprodukte in Printpublikationen und im Internet soll weiterhin grosszügig erlaubt bleiben.
Die Drogenpolitik der Schweiz hat zum Ziel, den Drogenkonsum und seine negativen Folgen zu minimieren. Dabei stützt sie sich auf die vier Säulen Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression. Dieser schweizerische Ansatz war bislang sehr erfolgreich und wird in verschiedenen Teilen der Welt nachgeahmt.
Die Gesundheitskrise sowie die sozialen und wirtschaftlichen Folgen verstärken die besonders gefährlichen Konsummotive wie die Stressbewältigung und sie erweitern die Risikogruppen. Nebst der Allgemeinbevölkerung sind Pflegende in Notfallstationen oder das Personal im Transportwesen oder im Verkauf besonders betroffen.
Die SGK-S verspricht, einen griffigen Jugendschutz im Tabakproduktegesetz zu verankern. Werbung soll auch in Gratiszeitungen und im Internet verboten werden. Somit bleiben grosse Differenzen zum Nationalrat, der den Gesetzesentwurf stark verwässerte und Werbeeinschränkungen auf ein Minimum beschränken wollte.
Der Bundesrat wird ersucht, im Rahmen der Nationalen Strategie Sucht ein Massnahmenpaket zur Bekämpfung der verschiedenen Formen von Cyberabhängigkeit zu erarbeiten.