Rückblick auf die Herbstsession 2015
Zusammenfassung relevanter Entscheidungen im Parlament
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Zusammenfassung relevanter Entscheidungen im Parlament
In den Debatten um die Sozialhilfe werden vor allem die Pflichten von Sozialhilfebeziehenden und deren rechtliche und praktische Umsetzung erwähnt. Doch welche Rechte und Rechtsmittel hat man als Sozialhilfebeziehende oder Sozialhilfebeziehender? Können die Betroffenen diese wahrnehmen und was für Unterstützungsangebote gibt es in diesem Bereich? Die beiden Autorinnen haben diese Fragen in ihrer Bachelor-Arbeit an der Berner Fachhochschule für Soziale Arbeit diskutiert.
Nachtrag 10/2015
Kantonsrätliche Kommission will Beiträge streichen
Die zuständige kantonsrätliche Kommission erachtet die Kleinkinderbetreuungsbeiträge als überholt. Eine Mehrheit beantragt die Abschaffung.
Der Regierungsrat hat die Beiträge an die individuelle Prämienverbilligung der obligatorischen Krankenversicherung für das kommende Jahr festgelegt. Gesamthaft werden im Kanton Zürich 2016 rund 797 Millionen Franken für Prämienverbilligungen eingesetzt.
In der letzten Session des Parlaments standen wichtige Entscheide aus Sicht der Sozialen Arbeit an. Das Parlament entschied zweimal im Sinne der Empfehlung von AvenirSocial. Das aktive Lobbying in der Wandelhalle hat sich gelohnt!
Ende für den Impuls einer Standesinitiative aus dem Kanton Bern vom Jahre 2009. Auf Sozialhilfe, Ergänzungsleistungen und anderen privaten oder öffentlichen Unterstützungsleistungen werden auch künftig keine Steuern erhoben. Mit einem Mini-Bundesrahmengesetz - natürlich zuerst im Finanziellen - hätte die Besteuerung von regelmässigen Unterstützungsbeiträgen für Benachteiligte auf nationaler Ebene geregelt werden sollen. Unter dem seltsamen Motto, Arbeit sollte sich lohnen.
Der Nationalrat will Bezügern von Ergänzungsleistungen rasch höhere Mietzuschüsse zahlen. Er lehnt es ab, auf eine Vorlage zu warten, die im Gegenzug Fehlanreize beseitigen soll. Zum Thema: Nationalrat anerkennt Handlungsbedarf (Pro Infirmis)
Pro Senectute appelliert an den Nationalrat, die Vorlage zur Neuberechnung der Mietzinsmaxima nicht an den Bundesrat zurückzuweisen. Die Anhebung der Mietpauschalen von heute CHF 1'100.- ist für 29 Prozent der Senioren, welche Ergänzungsleistungen (EL) beziehen, eine existentielle Frage. Die Mietzinszuschüsse decken bereits heute die Mietkosten von über 40'000 Personen mit EL nicht mehr ab. Diese müssen sich die Miete vom Lebensunterhalt absparen oder sie machen Schulden. Zum Thema: - Wohnungssituation von Rollstuhlfahrenden ernst nehmen (Procap)- Ergänzungsleistungsgesetz. Anrechenbare Mietzinsmaxima (Position von AvenirSocial)
Herbstsession II
Mietzinsmaxima für Ergänzungsleistungen anheben: SGB gegen Abschieben auf lange BankDer Bundesrat will auf Anregung des Parlamentes im Gesetz über die Ergänzungsleistungen die Höchstbeiträge für die anrechenbaren Mietzinse erhöhen. Das ist richtig und gut. Jetzt aber bockt plötzlich die bürgerliche Mehrheit der Nationalratskommission. Für den SGB ist die Kehrtwende inakzeptabel.
Teilrevision des Ergänzungsleistungsgesetzes an den Landrat überwiesen
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft hat den Entwurf einer Teilrevision des Ergänzungsleistungsgesetzes an den Landrat überwiesen.
«Mein Mann und ich sind geschieden und leben beide im Kanton Zürich. Wir unterstützen unseren 24-jährigen Sohn mit monatlich 500 bzw. 300 Franken. Er studiert und lebt in einer Wohngemeinschaft. Muss er dieses Geld als Einkommen versteuern? Und dürfen wir es im Gegenzug abziehen?»
Die kantonsrätliche Sozial- und Gesundheitskommission (SOGEKO) hat dem Antrag des Regierungsrats zur Festlegung des Verteilschlüssel für die Ergänzungsleistungen für die Jahre 2016 bis 2018 zugestimmt. Im Gegensatz zum Regierungsrat erklärte sie hingegen den Auftrag der Fraktion FDP.Die Liberalen für eine eHealth-Strategie des Kantons Solothurn als nicht erheblich.
Somatoforme Schmerzstörungen: PraxisänderungHilfsmittel: Neue UrteileErgänzungsleistungen: Hypothetisches Einkommen bei Teilinvaliden
Beratungsbedarf im Sozialrecht entsteht insbesondere im Bereich des Leistungsrechts für Betroffene. Ob Elterngeld, Eingliederung in Arbeit, (vorzeitige) Altersrente oder Pflegegeld - der Gesetzgeber hat die Frage nach dem „Wer bekommt was von wem woraus“ in vielen verstreuten Gesetzen normiert. Häufig greifen dabei Sozialleistungsansprüche ineinander, verschiedene Normen konkurrieren. Selbst erfahrenen Fachanwälten, umso mehr Beratern wie Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in der Sozialen Arbeit, fällt der schnelle Zugang oft schwer.
Vernehmlassung zur Optimierung des Prämienverbilligungssystems
Nicht alle jungen Erwachsenen sollen im Kanton Zürich künftig weniger bezahlen für die Krankenversicherung. Der Kanton will das Prämienverbilligungssystem ändern.
Eine knappe Mehrheit der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats will die Vorlage zur Erhöhung der anrechenbaren Mietzinsmaxima bei den Ergänzungsleistungen an den Bundesrat zurückweisen. Für AGILE.CH ist dieser Entscheid angesichts der stetig steigenden Zahl von EL-Beziehenden unverständlich. Die anrechenbaren Mietzinsmaxima müssten nach Ansicht des Dachverbands so rasch wie möglich erhöht werden.