Klimawandel und Migration
Auswirkungen des Klimawandels auf die Migration und Implikationen für die Entwicklungspolitik am Beispiel von Bangladesch
Die Thematik des Klimawandels wurde von der Sozialen Arbeit bisher kaum behandelt. Dies erstaunt insofern, da klimatische Veränderungen nicht nur massive umwelt-, sondern auch sozioökonomische Folgen haben. Vor allem in Entwicklungsländern droht der Klimawandel Fortschritte in Entwicklungsbemühungen und der Armutsbekämpfung zunichte zu machen. Hierauf hat die Entwicklungspolitik begonnen, sich stärker mit ökologischen Krisen und deren Auswirkungen zu beschäftigen. In der vorliegenden Literaturstudie wird der Fokus auf die Folgen des Klimawandels hinsichtlich der Migration gerichtet. Während zunächst mögliche Auswirkungen von klimatischen Veränderungen auf die Migration skizziert werden, stehen in einem zweiten Schritt die Handlungsmöglichkeiten im Zentrum, die der Entwicklungspolitik im Umgang mit klimabedingter Migration zur Verfügung stehen. Anschliessend werden diese Fragestellungen auf Bangladesch angewendet – ein Land, welches besonders vulnerabel in Bezug auf Klimawandelfolgen ist. Dabei wird gezeigt, dass allmähliche wie auch plötzliche Umweltveränderungen bereits heute Einfluss auf menschliche Wanderungsbewegungen nehmen. Dies ist auch in Bangladesch der Fall, wo infolge klimabedingter Umweltveränderungen eine Zunahme von meist internen Migrationsbewegungen beobachtet werden kann. Jene, welche nicht über die Mittel zur Migration verfügen, bleiben hingegen vielfach an vulnerablen Orten zurück. Für die Zukunft wird eine wachsende Einflussnahme des Klimawandels auf die Migration erwartet. Daher muss die Entwicklungspolitik nicht nur Massnahmen zum Schutz der Vertriebenen ergreifen, sondern den Einfluss des Klimawandels mittels der Stärkung der Resilienz von Haushalten und Gemeinden mindern. Zugleich muss sie Vorkehrungen schaffen, damit Migration in möglichst geplanter Weise erfolgen kann.