soziales_kapital 13 (2015): Medien
In der dreizehnten Ausgabe unseres e-Journals „soziales_kapital“ sollten Beiträge zum Thema „Medien“ veröffentlicht werden, ein einziger Beitrag zu diesem Thema ist in den Standortredaktionen eingelangt: es handelt sich um einen Bericht über ein fotopädagogisches Projekt mit jugendlichen Flüchtlingen, bei dem das Medium Fotografie sprachbasierte Medien ersetzt – ein weiterer Hinweis darauf, dass Jugendliche „mit Augen denken“? Sind sprachbasierte Medien dabei, sich selbst abzuschaffen? Verlieren sie an Einfluss? Sind wir Beobachter einer Entwicklung von weitgehend unkritischer Medien- und Spracheuphorie hin zu Medien- und Sprachskepsis?In den fünf Beiträgen zur Sozialarbeitswissenschaft geht es um die Themen männliche Wohnungslosigkeit und ihre Wahrnehmung als sozialer Abstieg und Scheiterns in der Vaterfunktion, Jugendwohnungslosigkeit, Housing-First-Projekte, intersektionale Perspektiven als Reflexionsinstrumente in Beratungs- und Gruppensettings und die Erfahrung von „Privation“ in der Sozialarbeit. Die Beiträge verweisen darauf, dass die theoretischen Diskurse in der Sozialarbeit gegenwärtig höchst lebendig sind und eine hohe Sensibilität für Veränderungen gesellschaftlicher Strukturen und der Möglichkeit ihrer Reflexion besteht.Drei Beiträge junger Wissenschaftlerinnen, in deren Mittelpunkt unter anderem die gesellschaftliche Situation von Klientinnen der Sozialarbeit stehen, zeigen auch auf, wie sich wissenschaftliche Qualität ständig weiter entwickelt.Die drei Werkstattberichte behandeln unter anderem zentrale Fragen der Inklusion, die damit verbundenen methodischen Fragen und praktischen Konsequenzen.In den Beiträgen der Rubrik Nachbarschaft werden einerseits die Beziehungen der Sozialarbeit zu den Rechtswissenschaften und zum Rettungswesen als mobilen präklinischen Dienst erörtert.Drei Rezensionen zu wichtigen Neuerscheinungen sollen unsere Leserinnen und Leser zur weiteren Lektüre anregen.Die dreizehnte Ausgabe unseres E-Journals „soziales_kapital“ ist wieder ein kräftiges Lebenszeichen einer sich weiter entwickelnden Sozialarbeit in Österreich und ein Zeichen dafür, dass das Konzept von „soziales_kapital“, der Einsatz für den Auf- und Ausbau, sich gelohnt hat und lohnt. Ich freue mich sehr darüber, darf mich nach 50 Jahren Sozialarbeit in verschiedensten Funktionen mit der Herausgabe dieser Ausgabe aus dem Herausgeberkreis verabschieden. Für die Zukunft wünsche ich unseren Autor_Innen und Leser_innen weiterhin Klugheit, Mut und Durchhaltevermögen.