Vergangenheit wirft lange Schatten
Die Schweiz stellt sich einem düsteren Kapitel der eigenen Geschichte: Bis 1981 wurden unzählige Menschen mit dem Segen von Behörden und Kirchen verdingt oder «administrativ versorgt» – viele davon im Kanton Bern.
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Die Schweiz stellt sich einem düsteren Kapitel der eigenen Geschichte: Bis 1981 wurden unzählige Menschen mit dem Segen von Behörden und Kirchen verdingt oder «administrativ versorgt» – viele davon im Kanton Bern.
Psychiatrische Einweisungspraxis im »Dritten Reich«, in der DDR und der Bundesrepublik 1941-1963
Die Studie befasst sich aus vergleichender Perspektive mit der Geschichte der Psychiatrie im Nationalsozialismus, der Bundesrepublik und der DDR im Zeitraum von 1941 bis 1963. Im Mittelpunkt der Studie steht die Praxis der Einweisung in psychiatrische Anstalten, die als Prozess der Abgrenzung und der Definition gesellschaftlicher Normalitätsstandards ex negativo begriffen wird.Psychiatrische Anstalten eignen sich in besonderem Masse als Untersuchungsobjekt, da sie Menschen, die auf unterschiedliche Weise den zeitspezifischen Normalitätserwartungen nicht entsprechen, von der »Gesellschaft« trennen. Die besondere Relevanz der Frage, ob ein Mensch (zwangs-)psychiatrisiert und in eine Anstalt eingewiesen wird, liegt darin, dass es sich hierbei um eine der folgenreichsten »Verhandlungen« über Normalität in modernen Gesellschaften handelt.
Der Psychologe Niklas Baer erklärt, warum sich immer mehr Menschen bei der Invalidenversicherung anmelden. Unter 40-Jährigen würde er keine Rente zusprechen.
Genf fehlt es an geeigneten Plätzen zur Unterbringung von Personen mit psychischen Störungen. Oft leben sie in Hotels. Das weiss man seit einem Suizidversuch im Jahr 2015. Die kantonalen Behörden haben die Zustände nun untersucht.
Die Psychiatrische Universitätsklinik Basel hat jahrzehntelang mit nicht zugelassenen Medikamenten an Patienten experimentiert – zum Teil sogar unter Zwang. Dies geht aus einer Studie hervor, die «Schweiz aktuell» vorliegt.- Geheime Medi-Tests in Basler Psychiatrie (Blick)- Patienten als Versuchskaninchen – die Psychiatrische Uniklinik arbeitet die Vergangenheit auf (az aargauer Zeitung)
Pilotstudie mit Vorschlägen für das weitere Vorgehen
Die Pilotstudie untersucht, unter welchen Bedingungen zwischen 1953 und 1980 an der PUK Basel nicht zugelassene Psychopharmaka an Patientinnen und Patienten geprüft wurden. Ausgewertet worden sind ein Sample von rund 330 Krankenakten der PUK Basel und des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Diensts sowie eine Auswahl wissenschaftlicher Publikationen. Die Studie liefert erste Ergebnisse. Es wird vorgeschlagen, die Problematik im Rahmen eines grösseren Aufarbeitungsprojekts und mehrerer universitärer Forschungsprojekte weiterzuverfolgen- Medikamentenprüfungen an der Psychiatrischen Universitätsklinik Basel1953–1980 (Uni Bern)
Interpellationen INSOS-Präsidentin Marianne Streiff
In der Frühjahrssession 2017 hat INSOS-Präsidentin Marianne Streiff zwei Interpellationen eingereicht, die Menschen mit Beeinträchtigung betreffen:
„Alles war kaputt“, erzählt Martin Kolbe. Doch nun hat er die Krankheit im Griff und macht anderen Betroffenen Mut.
Der Pocket Guide hilft Ihnen, während Ihrer Dienste in der Psychiatrie die Nerven zu behalten. Kurz und knapp beinhaltet dieser Leitfaden alle wichtigen Dinge, die man im Auge behalten muss - vom konkreten Ablauf der Anamnese über die genaue Dosierung von Notfallmedikamenten bis hin zum praktischen Vorgehen bei Unterbringung und Zwangsbehandlung. Das Buch eignet sich damit auch als schnelle und präzise Entscheidungshilfe für Mitarbeiter in der Notfallmedizin und erfahrene Psychiater.
Psychiatrische Erkrankungen, wie etwa Schizophrenie, treten häufiger in städtischen als in ländlichen Regionen auf. Ein kausaler Zusammenhang lässt sich daraus nicht unmittelbar ableiten, geben die Forscher um Oliver Grübner vom Robert-Koch-Institut zu bedenken. In einer Übersichtsarbeit, die im Deutschen Ärzteblatt erschienen ist, hat der Epidemiologe gemeinsam mit Experten aus Berlin, Potsdam und Boston mit Blick auf das Risiko für psychische Erkrankungen die Unterschiede zwischen Stadt und Land analysiert
Neue Herausforderungen, spezifische Bedürfnisse
In der psychosozialen und psychotherapeutischen Versorgung werden professionelle und praktische Kenntnisse zum Umgang mit teilweise schwer traumatisierten Flüchtlingen immer wichtiger.Das Buch gibt niedergelassenen und stationär arbeitenden Therapeuten und Ärzten sowie sozialpsychiatrischen Diensten einen an der Praxis ausgerichteten Überblick über die besonderen Anforderungen in der psychosozialen Arbeit mit Flüchtlingen. Was es im Umgang mit dieser speziellen Patientengruppe, etwa bei der Gestaltung des therapeutischen Settings oder bei der Überwindung von Sprachbarrieren, zu beachten gilt, wird praxisnah erläutert und anhand zahlreicher Fallbeispiele veranschaulicht. Neben der Diagnostik und psychotherapeutischen Behandlung befassen sich die Autoren unter anderem mit sozialen, juristischen und formalen Aspekten.
In den USA wird über die Aufhebung des psychiatrischen Facharztes diskutiert. Für Medikamente sollen Allgemeinärzte zuständig sein, für Therapien Psychologen und für Soziales ein Mental-Health-Worker.
Verständigung finden, Genesung begleiten
Psychosen gehen oft mit Symptomen wie Wahn oder Halluzinationen einher, aber auch mit einem deutlichen sozialen Rückzug. Dieses Buch thematisiert den Weg zur Genesung durch Verständigung: Nicht nur das Abklingen der "Krankheitssymptome" ist wichtig, sondern vielmehr, dass es den Patientinnen und Patienten gelingt, diese Erfahrungen in ihr Leben nach einer akuten Phase zu integrieren, sich über diese Erfahrungen auszutauschen, sich mit anderen darüber zu verständigen. Psychosen klingen ab, so die These, wenn es gelingt, geeignete Sozialräume und genügend Unterstützung für eine solche Verständigung zu finden und zu aktivieren.
State of the Art
Alles, was für die Therapie psychischer Erkrankungen wichtig ist! Informieren Sie sich über die aktuellen evidenzbasierten Therapieempfehlungen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, basierend auf den erfolgreichen STATE OF THE ART-Symposien des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) des Jahres 2016 – orientiert an den nationalen und internationalen Leitlinien und komplett aktualisiert nach DSM 5Neu in der 12. Auflage:•Delir
Traumatisierende Erlebnisse, aussergewöhnliche Belastungen, fortgesetztes Leid und ungewisse Zukunftsaussichten belasten viele Asylsuchende. Das Buch zeigt, welchen besonderen Bedingungen die psychosoziale Beratung, Diagnostik und Therapie von Menschen mit Gewalt-, Kriegs-, Flucht- oder Foltererfahrungen in der Praxis unterliegt. Es stellt eine praktische Handreichung für alle dar, die mit Flüchtlingen arbeiten und Traumafolgen im Kontext fluchtspezifischer Belastungsfaktoren gerecht werden wollen. Viele vor dem Krieg Geflohene haben in ihrem Heimatland oder auf der Flucht Schreckliches erlebt. Circa 40 Prozent der Flüchtlinge in Deutschland machen mehrfach traumatisierende Erfahrungen. Das Buch hilft Beratern und Begleitern, belastete Migranten und ihre Familien unter extrem instabilen Bedingungen zu stabilisieren.
Die gerontopsychiatrische Perspektive
Schmerzen gehören zu den häufigsten Gesundheitsbeschwerden im Alter. Dabei können neuropsychiatrische Störungen das Schmerzerleben stark verändern. Das Buch beschreibt Schmerzentstehung aus gerontopsychiatrischer Sicht, geht auf die Bedeutung der Neuropsychopharmaka in der Schmerztherapie ein und stellt wirksame nichtmedikamentöse, psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungsformen vor. Wechselwirkungen zwischen Schmerzen und Sucht bis hin zur Abhängigkeit von Schmerzmitteln werden thematisiert.
Ab dem 1. Januar sind die kantonalen Psychiatrien selbstständig. Die Regierung ist überzeugt, dass damit die Basis für eine gute und effiziente Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung sichergestellt ist.
In der Schweiz nimmt trotz einem ausgebauten Versorgungssystem ein gewisser Anteil psychisch erkrankter Personen keine Behandlung in Anspruch, wobei das Ausmass dieser «Behandlungslücke» aufgrund fehlender epidemiologischer Daten nur annäherungsweise beziffert werden kann. Die Studie zeigt verschiedene Aspekte von Unter- und Fehlversorgung sowie Zugangshürden zum Versorgungssystem in der Schweiz auf und trägt damit zur Erklärung der Differenz zwischen Prävalenz, Behandlungsbedarf und Behandlungsquote bei. In der psychiatrisch-psychotherapeutischen Grundversorgung von Kindern und Jugendlichen muss von einer deutlichen Unterversorgung ausgegangen werden, während bei den Erwachsenen Versorgungslücken bezüglich spezifischer Regionen, Angebotsformen und Zielgruppen sowie Optimierungsbedarf in Bezug auf Ressourceneinsatz und Vernetzung von Fachpersonen festgestellt wurden.
Der Prozess von psychoanalytischen Langzeittherapien aus multiperspektivischer Sicht
Das Durcharbeiten von Schamgefühlen und Selbstwertkonflikten ist eine zentrale Voraussetzung für das Erreichen tiefgreifender Persönlichkeitsveränderungen. Im vorliegenden Werk steht die Frage im Mittelpunkt, wie sich Veränderungsprozesse, die mithilfe der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik und der Heidelberger Umstrukturierungsskala erfasst werden, im Verlauf von Langzeittherapien darstellen und wie sie sichtbar und messbar gemacht werden können. In diesem Zusammenhang interessieren auch gesellschaftspolitische Kosten-Nutzen-Debatten.Ausgehend von der Bedeutung der Scham- und Selbstwertkrisen bei Umstrukturierungsprozessen untersucht Anna-Rahel Minow multimethodisch die Psychotherapieverläufe des Münchner Bindungs- und Wirkungsforschungsprojekts hinsichtlich der narzisstischen Regulation, der Symptombelastung sowie der kognitiv-affektiven Einsicht in maladaptive Beziehungsmuster, Ich-Kompetenzen und Konflikte.
Genaue Zahlen gibt es nicht, aber Schätzungen gehen davon aus, das 80 Prozent der Asylbewerber psychiatrische Symptome aufweisen. Etwa 10 Prozent von ihnen zeigen schwere posttraumatische Belastungsstörungen. Oft wird dies jedoch nicht erkannt und behandelt. Mit Folgen auch für die Gesellschaft.