Hochaltrige, hilfe- und pflegebedürftig, wünscht zuhause zu leben bis zum Tod
Unterstützungsmöglichkeiten durch die Soziale Arbeit beim Verbleib hochaltriger Menschen in ihrem Zuhause
Aufgrund der steigenden Lebenserwartung erreichen in der Schweiz immer mehr Menschen das „vierte Lebensalter“. Die Mehrzahl der hochaltrigen Menschen wünscht – selbst bei Hilfe- oder Pflegebedürftigkeit – zuhause zu leben, wenn möglich bis zum Tod. Nur 23 Prozent der Schweizer Bevölkerung kann dies realisieren, die anderen sterben meist in Spitälern sowie Alters- und Pflegeheimen. Die Diskrepanz zwischen Wunsch und effektiv gelebter Wirklichkeit wird in dieser Arbeit dargestellt und den Ursachen dafür nachgegangen. Diese Ursachen sind komplex und mehrniveaunal angesiedelt. Auf der Mikroebene – das Individuum und seine Ausstattung – führen Alterungsprozesse und Morbidität zu funktionalen Einschränkungen bei instrumentellen und basalen Aktivitäten, was zu Unterstützungsbedarf führt. Fehlende sozio-ökonomische und sozialökologische Mittel behindern oft den Verbleib daheim. Auf der Mesoebene – Menschen in Beziehung zu anderen – kann das Fehlen informeller Unterstützung, vor allem durch die Familie, einen Teil der Diskrepanz erklären. Auf der Makroebene sind das professionelle, ambulante Unterstützungsnetz sowie die Finanzierung des Hilfe- oder Pflegebedarfs durch das schweizerische Sozialversicherungssystem als strukturelle Gegebenheiten relevant. Die Soziale Arbeit ist aufgrund ihres Auftrags prädestiniert, sich um vulnerable, also auch hochaltrige Menschen zu kümmern. Denn sie verfügt über vielfältiges Handlungswissen, das sie gemäss dem sozialraumorientierten Ansatz auf allen drei Ebenen einsetzt. Hierbei eignen sich vor allem Ressourcenerhaltung und -erschliessung, Netzwerkarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und Lobbying.