Neue psychiatrische Tagesklinik eröffnet
Die sogenannte «Kinder- und Jugendpsychiatrische Tagesklinik Oberland» hat ihren Betrieb aufgenommen. Sie bietet zehn Plätze für Kinder und Jugendliche von 5 bis 17 Jahren.
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Die sogenannte «Kinder- und Jugendpsychiatrische Tagesklinik Oberland» hat ihren Betrieb aufgenommen. Sie bietet zehn Plätze für Kinder und Jugendliche von 5 bis 17 Jahren.
Forschungsbefunde und Praxiskonzepte
Was bedeutet es für eine Familie, wenn die Mutter oder der Vater psychisch erkrankt? Alle Familienmitglieder sind mit-betroffen – die Kinder aber in besonderer Weise. Im Mittelpunkt des Buches stehen die Belastungen und Probleme von Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil. In den einzelnen Kapiteln werden Forschungsbefunde zu unterschiedlichen Aspekten des Themas sowie ausgewählte Konzepte für die psychosoziale Praxis vorgestellt.Im Mittelpunkt des vorliegenden Buches stehen die Belastungen und Probleme von Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil sowie Möglichkeiten der Unterstützung. Leitend ist dabei der Grundgedanke, dass effektive Hilfen immer das gesamte Familiensystem einbeziehen sollten und die Kooperation unterschiedlicher Institutionen erfordern.
Zahlreiche Eltern, die selbst unter einer psychisch Erkrankung leiden, machen sich Sorgen darüber, dass ihre Kinder ebenfalls erkranken könnten. Wie sehen die Belastungen für Kinder psychisch erkrankter Eltern aus? Wie erleben Kinder und Eltern die Situation? Wie können andere Bezugspersonen helfen? Welche Hilfen gibt es? Der Ratgeber beschreibt die genetischen, individuellen, psychosozialen und familiären Belastungsfaktoren und das subjektive Belastungserleben der Kinder und Eltern. Den Schwerpunkt des Ratgebers bilden Informationen dazu, was resiliente Kinder auszeichnet und wie die Widerstandskräfte der Kinder durch Eltern, Lehrer und Erzieher gestärkt werden können.
Wie kann man psychisch kranken Menschen mit Humor begegnen und helfen? Das Praxishandbuch des erfahrenen Fachpflegers für psychiatrische Pflege, Jonathan Gutmann, klärt das Konzept Humor für die psychiatrische Pflege und begründet dessen Einsatz. Er zeigt, wie Pflegende einschätzen können, bei wem Humoranwendungen sinnvoll oder fehl am Platz sind, und bietet eine Werkzeugkiste mit Humorinterventionen für die tägliche Pflegepraxis.
Eine Geschichte der Psychochirurgie
Die Wissenschaftshistorikerin Marietta Meier erzählt in einer Studie die Geschichte der Leukotomie, sie konzentriert sich auf die schweizerische Anstaltspsychiatrie und enthält sich eines Urteils.
PSYCHIATRIE UND GEWALT
In Basel werden jährlich rund 400 Personen mit einer psychischen Störung in die Psychiatrie zwangseingewiesen. Diese fürsorgerische Unterbringung gilt in erster Linie dem Schutz der Person selbst, etwa bei Suizidgefahr. Doch jeden Monat gibt es auch Fälle, bei denen Dritte vor dem Gewaltpotenzial der Person geschützt werden müssen.
Der Kanton Zürich hat schweizweit eine der höchsten Quoten von Zwangseinweisungen in die Psychiatrie. Viele der betroffenen Patienten wehren sich gegen diese Massnahme.
In ausschliesslich offen geführten psychiatrischen Kliniken ist das Risiko, dass Patienten Suizid begehen oder aus der Behandlung entweichen, nicht höher als in Kliniken mit geschlossenen Stationen. Dies zeigt eine grosse Studie der Universität Basel und der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel, für welche rund 350‘000 Fälle während 15 Jahren untersucht wurden. Die Resultate werden in der Fachzeitschrift «The Lancet Psychiatry» veröffentlicht.
Lehrbuch der Psychiatrie und Psychotherapie
»Irren ist menschlich« ist seit fast 40 Jahren das sozialpsychiatrische Standardwerk. Es hat mit klaren Positionen die Versorgung psychisch erkrankter Menschen erneuert und geprägt. Die in ihm vertretene Position, dass es für das volle Verständnis von psychischen Beeinträchtigungen und Krankheiten auf die Haltung ankommt, mit der wir uns den Betroffenen und den Phänomenen nähern, hat die nachfolgenden Generationen geprägt. »Ur-Autor« Klaus Dörner versammelt für die 24. Ausgabe ein neues, hochkarätiges Herausgeberteam, das Theorien und Erfahrungen mit dem neuesten Stand der Forschung verknüpft.
Mobile Unterstützung zur Teilhabe
Fast alle psychisch Erkrankten werden zukünftig in vielfältigen, »eigenen« Wohnformen leben. Für den Berufsalltag der ambulanten psychiatrischen Versorgung bedeutet das, die bisweilen schwierigen Klienten bei der Alltagsbewältigung kompetent, flexibel und krisenfest zu begleiten. Die Autoren schildern alle damit verbundenen Anforderungen übersichtlich und praxisnah.In den letzten Jahren hat sich das Spektrum der Wohnformen für psychisch Erkrankte erheblich erweitert. »Betreutes Wohnen« findet nicht mehr nur in Heimen, sondern auch in Einzelwohnungen oder Wohngemeinschaften statt. »Betreuung« meint folgerichtig nicht mehr nur eine lebenslange Begleitung, sondern Unterstützung bei der Verwirklichung von mehr Selbstbestimmung.
Entlastung von Angehörigen als Erfolgsfaktor
Tagesstrukturen bieten pflegenden Angehörigen Entlastungsmöglichkeiten und können helfen, den Heimeintritt von Pflegebedürftigen zu verzögern. Während ein Ausbau solcher Strukturen oft verlangt wird, sind viele bestehende Anbieter nicht ausgelastet. Deshalb sind neben dem Preis betriebliche Erfolgsfaktoren zu beachten.
Die Poliklinik ist derzeit noch am Kleinbasler Rheinufer untergebracht. Der Umzug an die Kornhausgasse ist für nächsten Sommer geplant.
Die psychiatrische Klinik in Sarnen, die Patienten aus Ob- und Nidwalden behandelt, soll ab Anfang 2017 vom Kanton Luzern betrieben werden. Die Gesundheitsdirektoren der drei Kantone haben einen entsprechenden Rahmenvertrag unterzeichnet.
Wenn immer möglich soll eine Einlieferung in eine Klinik vermieden werden, fordert der Zürcher Kantonsrat. Der Regierungsrat muss nun Lösungen suchen, damit solche Behandlungen für die Patienten auch finanziell attraktiver werden.
PEPP ist weg!
In der aktuellen Ausgabe der Umschau stellt Ulrich Krüger die Eckpunkte der Regierung zur Weiterentwicklung des Psych-Entgeltsystems vor (Siehe kostenloser Gratisartikel), Udo Finklenburg erklärt, wie und wo sich die Ambulante Psychiatrische Pflege in der deutschsprachigen Schweiz etabliert hat, und Bettina Janke fragt Andreas Langer und Christiane Grabe, was Psychiatriegestalter von Betroffenen lernen können. Wie scheinbar fachliche Referenzen manchmal trügen, zeigt Tilman Steinert in seinem Beitrag über einen Psychopharmaka-Skandal, der von kritischen Wissenschaftlern aufgedeckt wurde.Daneben gibt es wie immer Neues aus Arbeit und Rehabilitation, der Angehörigen- und Betroffenen-Selbsthilfe und natürlich auch von der Outsider-Kunst.
Das Psychiatrie-Konkordat der Kantone Uri, Schwyz und Zug steht vor einer Totalrevision. Die Kantone wollen ihre Psychiatriedienste in einem gemeinsamen Unternehmen zusammenlegen. Die Schwyzer Regierung beantragt dem Parlament, die interkantonale Vereinbarung anzunehmen.
Millionen von psychisch kranken Menschen weltweit bekommen keine Hilfe. Fachleute wissen das – und trotzdem ändert sich daran wenig. Besonders in Entwicklungsländern gibt es kaum eine Behandlung für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Dabei ist gerade dort das psychische Leid unvorstellbar gross.
(38. Jg., Nr. 142, 2015, Heft IV)
Trauma stellt kein rein individuelles Geschehen dar. Noch deutlicher als anderes psychisches Leid entsteht es per Definition, explizit in der Verbindung mit einem traumatischen – äußeren – Ereignis, das die individuellen Schutz- und Bewältigungsreaktionen überwältigt. Gleichsam ist der traumatische Prozess, der langfristiges Leid verursacht, nicht reduziert auf ein äußeres auslösendes Ereignis und darauf folgende Symptome, sondern Ausdruck eines komplexen, interaktiven Prozesses, zwischen dem traumatischen Geschehen einerseits sowie individuellen und gesellschaftlichen Einschreibungs- und Verarbeitungsprozessen, in der Psyche, im Körper und im sozialen Umfeld. Diese Prozesse sind beeinflusst vom psychosozialen Kontext der Betroffenen vor einem traumatischen Ereignis, während des Ereignisses und danach. Dabei ist der gesellschaftliche Umgang mit Trauma und den Traumatisierten zentral, ebenso wie ihre individuellen, sozialen Beziehungen. Vieles wirkt auch im Nachhinein, nachträglich re-traumatisierend – oder entlastend – auf traumatische Prozesse ein.
Zentrales Thema der Beiträge dieses Schwerpunktheftes ist die Spannung von Perfektionierung und Destruktivität auf unterschiedlichen Ebenen des Sozialen und Psychischen: Wie ist das Verhältnis von Perfektion und Destruktion konzeptionell und praktisch zu bestimmen? Unter welchen Bedingungen schlägt das Streben nach Vervollkommnung um in eher gegenläufige, zerstörerische Entwicklungen? Lassen sich Umschlagpunkte rekonstruieren, an denen beabsichtigte Verbesserung in ihr Gegenteil kippt?
Die Gesundheitsversorgung in der Schweiz ist nicht zuletzt abhängig von Gesetzen und finanziellen Ressourcen und somit insbesondere auch von der Politik. Nicht anders ist es bei der psychiatrischen Versorgung – auch diese gehört zur Gesundheitsversorgung.