Sozialräumliche Segregation in der Schweiz und der Fachdiskurs der Sozialen Arbeit
Die Entstehung von segregierten Wohngebieten in Städten wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, die in dieser Arbeit dargelegt werden. Der Mietwohnungsmarkt ist in der Schweiz liberal ausgestaltet, und unterliegt politischen und wirtschaftlichen Schwankungen. Für die betroffene Wohnbevölkerung bedeutet das Wohnen in diesen Quartieren und Stadtteilen eine zusätzliche Belastung, die sich in mehreren Lebensbereichen auswirkt. In dieser Arbeit interessiert, wie die gesellschaftlichen Prozesse der sozialräumlichen Segregation problematisiert, und wie der sozialarbeiterische Fachdiskurs diese Prozesse reflektiert. Für das Vorgehen wurde die Aufarbeitung der bereits bestehenden, deutschsprachigen Literatur gewählt. Dabei werden verschiedene Erklärungsmodelle zur Entstehung und zu den Auswirkungen auf die Betroffenen, sowie die aktuellen Diskurse in der wissenschaftlichen Forschung dargestellt. Die Begründungen für Eingriffe auf politischer und ökonomischer Ebene, sowie die Interventionen und Fachdiskurse der Sozialen Arbeit werden anhand der Darstellung des Bundesprogramms „Projets urbains“ aufgezeigt. Sozialräumliche Segregation wird je nach Perspektive unterschiedlich bewertet. Es zeigt sich aber, dass negative Effekte auf den individuellen Integrationsverlauf nachgewiesen werden können. Die Verdrängungsproblematik, die bei Aufwertungsmassnahmen entsteht, wird bewusst wahrgenommen, und mittels Massnahmen zum Aufbau von sozialen Netzwerken und Identifikationen im Quartier, zu dämpfen versucht. Infolge der Vermischung der öffentlichen und privaten Interessen bei Quartierentwicklungsprozessen, wird die Legitimationsgrundlage für die Interventionen der Sozialen Arbeit aber unklar.