Fachinformationen Medienschau

Für Sie gesammelt und aufbereitet

Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.

Nachrichten mit Schlagwort: Parallelgesellschaften

8 Beiträge gefunden


Nach der Parallelgesellschaft

Neue Perspektiven auf Stadt und Migration

Die Bronx, Neukölln, Banlieues und jetzt Molenbeek – alle Bezirke tauchen in negativen Wissensproduktionen auf und werden als Parallelgesellschaften diskreditiert. Einmal mehr zeigt sich, dass sich so erkenntnishemmende Sichtweisen auf Stadt und Migration bilden. Marc Hill durchkreuzt stigmatisierende Grossstadtdiskurse und betrachtet sie aus entgegengesetzter Perspektive. Dabei trifft er auf mehrheimische Biografien und postmigrantische Lebensentwürfe inmitten eines weltoffenen Bahnhofsviertels am Wörthersee. Fernab von Ballungsräumen ergibt sich aus der Erfahrung der Migration die Erkenntnis: Urbanität und Demokratie sind auf marginalisierungskritische Kompetenzen angewiesen, damit die Alltagsrelevanz von Vielfalt ins Bewusstsein gerät. 

Frauen in Duisburg-Marxloh

Eine ethnographische Studie über die Bewohnerinnen eines deutschen »Problemviertels«

Die hohe Hausfrauenquote und der geringe Bildungsgrad von Frauen, die in Stadtteilen mit hohem Zuwandereranteil leben, werden häufig als ein besonderes Problem der Gesellschaft betrachtet. Was quantitative Studien bereits seit geraumer Zeit zeigen, ist jedoch bislang nur am Rande mittels qualitativer Methoden und mit Fokus auf die persönlichen Sichtweisen der Frauen untersucht worden.Anna Caroline Cösters Studie setzt an dieser Leerstelle an und bietet detaillierte Einblicke in die subjektiven Perspektiven der weiblichen Bevölkerung eines solchen Stadtteils. Sie macht so eine Vielfalt an Lebensgeschichten zugänglich und leistet damit einen differenzierten Beitrag zur Benennung von frauenspezifischen Problemen – aber auch Potenzialen – in Zuwandererstadtteilen. 

Urbane Ungleichheiten

Neue Entwicklungen zwischen Zentrum und Peripherie

Moderne, funktional differenzierte, gleichzeitig aber vertikal stratifizierte Gesellschaften sind urban geprägt. Ihre Ungleichheitsstrukturen haben nicht nur soziale, sondern auch räumliche Dimensionen, die sich in Differenzen innerhalb von Städten, zwischen verschiedenen Städten, aber auch im Verhältnis zwischen Städten und dem ländlich geprägten Raum bzw. zwischen Zentrum und Peripherie ausdrücken. 

Recht und Kultur

Menschenrechte und Rechtskulturen in transkultureller Perspektive

Regionale Menschenrechtserklärungen in der arabisch-islamischen Welt, in Afrika und in Asien weichen von der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" ab. Die Beiträge in diesem Buch sind der Frage gewidmet, in welchem Maße und in welchen Grenzen Kulturen Eigenrechte beanspruchen können, wenn es um die Implementierung und kultur-kontextuelle Interpretation des universellen internationalen Rechts der Menschenrechte geht. Provoziert Kulturrelativismus Rechtsrelativismus? Das Thema "Recht und Kultur" ist aber auch deshalb von brennender Aktualität, weil - wie die oft polemische Debatte in Deutschland über Migranten und über Eigenrechte der Kulturen zeigt - über "Integration" häufig in einer Weise gesprochen wird, in der die Zumutung der Assimilation an eine "Deutsche Leitkultur" unter Preisgabe eigener kultureller Traditionen kaum kaschiert ist. Auch in einem Staat mit laizistischer Verfassung schleichen sich Religion und Weltanschauung ins Zentrum der Debatte, gerade so, als solle und könne der Platz der rechtlich universellen Menschenrechte neu besetzt werden.