Interview über Familienmodelle: Die Patchworkfamilie muss man sich leisten können
Wann ist eine Familie glücklich? Oder weshalb es nicht-traditionelle Familienmodelle immer noch schwer haben.
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Wann ist eine Familie glücklich? Oder weshalb es nicht-traditionelle Familienmodelle immer noch schwer haben.
Stief- und Patchworkfamilien sollten bei den Themen Finanzen sowie Erben gut planen – sonst besteht die Gefahr, dass Hinterbliebene benachteiligt werden. Viele dieser Familien leben laut einem Vermögensverwalter aber «in den Tag hinein».
Bei den neuen Formen des familiären Zusammenlebens wird die Vorsorgeplanung zu einer grösseren Herausforderung, als sie es im «Normalfall» schon ist.
Meine Kinder, deine Kinder, unsere Kinder – so sieht die modere Familie aus. Das Schweizer Erbrecht ist aber eher auf die traditionelle Familie ausgerichtet – ohne Testament geht es nicht.
In unserer Gesellschaft ist eine Vielfalt von Elternschaft zu beobachten. Sie ist Ausdruck eines familialen und technischen Wandels. Elternschaft ist damit auch zu einem Problem der Zugehörigkeit im „Wir“ einer Familie geworden: Wer gehört zur Familie, wer nicht? Der Beitrag beschäftigt sich mit der Entstehung heutiger Elternschaft und äußert sich zu der möglichen Anzahl von Eltern eines Kindes. Unterschieden wird hier, anders als in der Familienforschung üblich, zwischen biologischer, psychischer und sozialer Elternschaft, darüber hinaus: bei biologischer Elternschaft: zwischen genetischer und nicht genetischer und bei sozialer Elternschaft: zwischen familialer und rechtlicher. Abschließend liefert der Beitrag Statistiken über die Verbreitung verschiedener Formen von multipler Elternschaft.
Patchworkfamilien gehören längst zur Normalität und gelten als Familienmodell der Zukunft. Unsere Autorin lebt in einer – und findet: Es ist zum Kotzen.
In den 1950er-Jahren entstand in den USA das Konzept der "Systemischen Familientherapie". Es besagt: Der einzelne psychisch Kranke ist Symptomträger für eine Familie, die nicht mehr oder nur eingeschränkt funktioniert. Die Ursachen für seelische Störungen werden in dem familiären System gesucht, das ihn umgibt und bedingt. Patient ist also nicht nur das Individuum, sondern die ganze Familie wird in den therapeutischen Prozess mit einbezogen. In den letzten Jahrzehnten haben sich die familiären Konstellationen gewandelt. Auch für Patchwork-Familien oder allein erziehende Mütter und Väter hat die Systemische Therapie Methoden entwickelt. Und zunehmend kommen auch gesellschaftliche Einflüsse in den Blick, die für seelische Störungen verantwortlich sind.
Lange Zeit war Elternschaft ein überwiegend biologisch geprägter Ausdruck: Eltern eines Kindes waren stets der leibliche Vater und die leibliche Mutter. Doch die soziale Welt des 21.Jahrhunderts wird vielfältiger. Neben den biologischen Eltern kümmern sich immer häufiger „soziale Eltern“ um den Nachwuchs: Manche Kinder leben nach der Scheidung oder Trennung ihrer Eltern mit Stiefeltern zusammen, andere wachsen bei gleichgeschlechtlichen Paaren, bei Pflege- oder Adoptiveltern auf. Gleichzeitig nutzen Paare angesichts zunehmender ungewollter Kinderlosigkeit oftmals die Möglichkeiten der assistierten Reproduktion. Die Blutsverwandtschaft, die bislang ausschlaggebend für geltendes Recht war, verliert somit an Bedeutung – eine fundamentale Veränderung der Gesellschaft.
Entstehungszusammenhänge, Herausforderungen und Potenziale
Wie wird Familienleben jenseits gängiger Familienleitbilder gestaltet und gelebt? In den Beiträgen zu den Familienformen mit multipler Elternschaft beschreiben die Autorinnen und Autoren die Entstehungszusammenhänge und quantitative Verbreitung von Adoptiv-, Pflege-, Stief- und Regenbogenfamilien sowie Familien nach Gametenspende und diskutieren deren Herausforderungen und Potentiale. Anschliessend werden die aktuell geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen dieser Familienformen dargestellt und der Reformbedarf aufgezeigt. In einem weiteren Beitrag geht es um die Repräsentation von Familie in Fernsehserien. Zuletzt werden wichtige ethische Fragen im Kontext multipler Elternschaft erörtert.Das Buch richtet sich an Fachkräfte der Familien-, Kinder und Jugendhilfe, Familiensoziologinnen und -soziologen sowie Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler anderer Fachrichtungen.
Beratung und Therapie
Was ist besonders in Patchwork-Familien? Auf welche Fallen und Klippen muss der Helfer achten? Was kann man auch ohne familientherapeutische Ausbildung tun? Therapeutinnen, Berater, Schulsozialarbeiterinnen, sozialpädagogische Familienbegleiter kommen immer mehr in Berührung mit Patchwork-Familien: mit Müttern, die zwischen Geliebtem und Kindern stehen, mit Stiefmüttern, die ihr Letztes geben und doch nicht genügen, mit Kindern, die unter der Patchwork-Situation leiden, mit Stiefvätern, die plötzlich von ihrer Partnerin abgewiesen werden, mit Vätern, die von einem Stiefvater verdrängt werden. Die Autoren beschreiben die Dynamiken der komplexen Beziehungskonstellationen. Sie stellen konkrete Vorgehensweisen in unterschiedlichen Ausgangslagen sowie beraterische Leitlinien vor und veranschaulichen sie mit einem Therapietranskript.
In der pädagogischen Beratung nimmt der Anteil von getrennten Eltern und Patchworkfamilien stetig zu. In ihrem Mittelpunkt stehen Kinder, die ihre familiäre Situation und die damit verbundenen Probleme mit in die Schule tragen.Eine ressourcenorientierte systemische Gesprächsführung lässt Verständnis für die jeweilige Lebenssituation entstehen, hilft individuelle Lösungen zu finden und unterstützt Kinder und ihre Eltern im Schulalltag. Anhand konkreter Fallbeispiele zeigt Katja Baumer Lösungsmöglichkeiten für unterschiedliche Situationen auf. Die dargestellten Methoden lassen sich leicht nachvollziehen und in den pädagogischen Alltag übertragen.
Kindern fällt es oft schwer, ihre Stiefeltern zu akzeptieren. Zu gross ist die Angst, man müsse jetzt teilen. Therapeut Wolfgang Krüger und seine erwachsene Stieftochter erzählen, wie aus Feindschaft ein Vertrauensverhältnis wurde.
Das erste Treffen mit den erwachsenen Kindern ihres neuen Partners ist für Senioren eine Herausforderung. Doch am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und mit Respekt sollte es keine Schwierigkeiten geben, sagt Dorothee Döring, Autorin mit Erfahrung in Lebens- und Konfliktberatung.
Stiefmütter
Hinterlistig und eifersüchtig? Solche Eigenschaften werden Stiefmüttern gerne zugeschrieben. Doch ein gutes Verhältnis zu den Kindern des neuen Partners liegt nicht im Bereich des Unmöglichen.
Wahlfamilien auf dem Weg zu neuen Beziehungsfähigkeiten
Die Patchwork-Familie als relativ junge soziale Lebensform ist ein Symptom für die immer stärker individualisierte Entwicklung des Menschen und der Gesellschaft. Die Autoren wollen in dieser Situation helfen, durch konkrete Ratschläge besser damit umzugehen und wagen gleichzeitig Ausblicke, die den möglichen Sinn von Wahlverwandtschaften in einem grösseren gesellschaftlichen Ganzen betreffen. Anschauliche Fallbeispiele aus der Praxis und einprägsame Regeln zur besseren Orientierung im Lebensalltag machen das Buch zu einer kurzweiligen Lektüre.
Patchworkfamilien
Überforderte Eltern, verwirrte Kinder, viel Stress für alle. Die Patchworkfamilie, von der linken Pädagogik gern idealisiert, wird auch von Experten wieder zunehmend kritisch betrachtet.
Chancen und Herausforderungen für Patchwork-Familien
Auch wenn die Scheidung der Eltern für Kinder einen Verlust bedeutet: Ein neuer Partner von Vater oder Mutter kann ein wunderbarer Bonus sein.Jesper Juul führt durch die Höhen und Tiefen des familiären Neuanfangs, und zeigt: Wenn Erwachsene und Kinder miteinander im Gespräch bleiben und bestimmte Regeln beachten, dann ist eine Patchwork-Familie kein Ersatz, sondern ebenbürtig.Aus dem Inhalt: »Von Stiefeltern zu erwachsenen Freunden«, »Anregungen für Gesprächseinstiege«, »Wenn es nicht (gleich) gelingt«, »Die Ex, die Hex – Umgang mit den Ex-Partnern«, »Verhalten im Konfliktfall«, »Als Nummer zwei in der Rangfolge des Partners bestehen«, »Das Timing ist wichtig«
Patchworkfamilien sind auf dem Vormarsch. Doch was ist dabei rechtlich zu beachten? Und welche Probleme treten am häufigsten auf in dieser Lebensform? Beobachter-Expertin Cornelia Döbeli klärt auf.
Viele Familien mit Kindern aus anderen Beziehungen scheitern an den unrealistischen Erwartungen derer, die sich neu zusammentun. Zwei Familientherapeuten erklären, warnen und empfehlen.
Wie zwei Familien zusammenwachsen
Familienglück oder Chaos pur? Wer Patchwork lebt, muss viele Klippen meistern. Anhand der Geschichte einer Patchwork-Familie bieten die Autoren Erklärungen für häufige Konflikte sowie Rat und Lösungswege aus therapeutischer Sicht. Immer können die Leser nachvollziehen, was sie in ihrer Patchwork-Situation gerade richtig oder falsch machen.Mit ihren drei Kindern aus erster Ehe träumen Lars und Beate davon, eine neue Familie zu gründen. Aber neben den Nachwirkungen der eigenen Trennungsgeschichte sind da noch viele andere, die bei der Planung des neuen Familienglücks mitreden wollen. Die Autoren zeigen, wie Patchwork gut gelingen kann und bieten eine umfassende, hilfreiche Beratung, wie kluge Entscheidungen zu treffen sind.