„Für das Vergangene - Dank. Für das Kommende - Ja!“
Vom Umgang mit sozialen Veränderungen und Verlusten in der Hochaltrigkeit
Der demografische Wandel der letzten Jahre weist eine Zunahme der Lebenserwartung bei einem gleichzeitigen Geburtenrückgang auf, was zu einer Alterung der Gesellschaft führt. Der stetig grösser werdende Anteil hochaltriger Personen wirft neue Bedürfnisse, Fragen und Herausforderungen auf, die die Gesellschaft und mitunter die Soziale Arbeit zu bearbeiten hat. Die Lebensphase der Hochaltrigkeit geht mit diversen Veränderungen und Verlusten einher, welche unter anderem durch das hoher Alter an sich bedingt sind, denn je älter eine Person wird, umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass Personen aus dem sozialen Umfeld sterben.
Die vorliegende Bachelorthesis geht der Frage nach, welche Veränderungen und Verluste im hohen Alter auftreten und wie die Verluste sozialer Rollen und Beziehungen bearbeitet werden. In einem ersten Schritt werden der demografische Wandel und die Rolle der Hochaltrigkeit in der Gesellschaft dargestellt, der Altersbegriff aus verschiedenen Disziplinen erläutert und verschiedene ausgewählte Alterstheorien vorgestellt. In einem nächsten Schritt werden die Lebensphase der Hochaltrigkeit auf objektiv feststellbare Veränderungen und Verluste im gesundheitlichen und sozialen Bereich untersucht, sowie mögliche Bewältigungsformen aufgezeigt, wobei der Fokus auf dem Verlust der sozialen Rollen und Beziehungen liegt. Um nebst den quantitativen auch noch qualitative Daten eruieren zu können, folgt der empirische Teil. Dieser beinhaltet zwei leitfadengestützten Interviews, deren Analyse sich nebst objektiv beobachtbaren Veränderungen und Verlusten auf das subjektive Erleben und die Bewertung der Veränderungen und Verluste, sowie die Bewältigung derselben bezieht. Dabei werden die gewonnen qualitativen Feststellungen mit den theoretischen Erkenntnissen verglichen.
Die Annahme, dass es in der Hochaltrigkeit zu mannigfaltigen Verlusten in verschiedenen Bereichen kommt, hat sich bei der Analyse der Interviews bestätigt. Die dargestellten Inhalte dieser Arbeit zeigen, dass hochaltrige Menschen diese Verluste in erster Linie durch adaptive Kompetenzen, Selbstwirksamkeit und einer positiven Grundhaltung bewältigen können. Entscheidend für eine erfolgreiche Bewältigung von Verlusten in der Hochaltrigkeit sind psychologische Stärken. Genauso wichtig für die Bewältigung und das damit einhergehende Wohlbefinden sind die soziale Unterstützung, die im hohen Alter unverzichtbar wird und ein sozial tragfähiges Umfeld.
Die Aufgabe der Sozialen Arbeit liegt darin, Menschen in der Interaktion mit ihrem sozialen Umfeld zu stärken und die soziale Teilhabe zu ermöglichen. Wie Hochaltrige in der Bewältigung von Verlusten sozialer Rollen und Beziehungen unterstützt werden können und wer dieser Unterstützung bedarf, diese Frage sollte von der Sozialen Arbeit bearbeitet werden.