„Attacken haben eine neue Qualität“
Soziologe über Hass auf Gender Studies
Attacken in den Medien, physische Bedrohung und der Entzug finanzieller Förderung: Die Gender Studies geraten weltweit immer stärker unter Druck.
Auf dieser Seite finden Sie Medienberichte und Informationen, die wir aus sozialarbeiterischer oder sozialpolitischer Sicht interessant finden und für Sie ausgewählt haben.
Soziologe über Hass auf Gender Studies
Attacken in den Medien, physische Bedrohung und der Entzug finanzieller Förderung: Die Gender Studies geraten weltweit immer stärker unter Druck.
Eine qualitative Analyse im Anschluss an Pierre Bourdieu
Diskriminierungen und Benachteiligungen gehören für viele Menschen zu allgegenwärtigen Erfahrungen des Alltags. Während Diskriminierungen zum Beispiel aufgrund von Behinderung oder Geschlecht mit gesetzlichen Vorkehrungen begegnet wird, gelten Benachteiligungen aufgrund der sozialen Lage noch immer als sozial legitimiert, wenn sie auf individuellen Leistungsdifferenzen beruhen.Arne Müller hinterfragt und kritisiert diese Unterscheidung mit dem theoretischen Rüstzeug Pierre Bourdieus. Seine empirische Untersuchung der Wechselwirkungen von Behinderung, Geschlecht und sozialer Lage liefert viele neue und instruktive Einsichten.
Eine biografieanalytische und geschlechterreflektierende Untersuchung
In diesem Buch werden Lebensgeschichten von sogenannten Aussteigerinnen und Aussteigern aus der extremen Rechten erstmals basierend auf den Annahmen der interpretativen Sozialforschung mit einer biografieanalytischen und geschlechterreflektierenden Haltung untersucht. Der Gewinn einer verlaufstheoretischen Perspektive auf die Lebensgeschichten zeigt sich in den Ergebnissen der Biografieanalysen, die eine Verknüpfung zu den Typen biografischer (Ver)wandlungen aufweisen und damit eine neue Sichtweise auf Zuwendungs- und Distanzierungsprozesse von der extremen Rechten ermöglichen. Die rekonstruktive Fotoanalyse erweitert die Erkenntnisse über die Herstellung von Geschlecht in rechtsextremen Interaktionsräumen.
Praktiken der Differenzierung
Die Autor*innen des Bandes beleuchten aktuelle und historische Verknüpfungen von Geschlecht, Migration und Religion in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten, (pädagogischen) Handlungsfeldern und in ihrer Bedeutung für die Biographien von Frauen. Ein Schwerpunkt liegt auf den inkludierenden und exkludierenden Differenzierungspraktiken und Differenzerfahrungen im Zusammenhang mit Geschlechtszugehörigkeiten, ethnischen und religiösen Zugehörigkeiten.
Ausgabe 1/18
Praxeologies of the Body – Rethinking Gender
Einführung in ein umstrittenes Politikfeld
Das Buch untersucht die umstrittene Institutionalisierung der schweizerischen Gleichstellungspolitik seit Mitte der 1990er Jahre vor allem im Bereich der Erwerbsarbeit und der staatlichen Gleichstellungsinstitutionen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die politischen Steuerungsprinzipien miteinander verknüpft werden und ob sie Wirkung sowie Überzeugungskraft entfalten können.Alle politischen Akteurinnen und Akteure in der Schweiz bekennen sich rhetorisch zur Norm der Gleichstellung von Frau und Mann, doch die entsprechenden politischen Massnahmen sind offenbar hoch umstritten: sie sind ausgesprochen vielfältig, aber ihnen fehlt in Bezug auf die Verteilung von Geld, Macht, Zeit und Anerkennung der nachhaltige Erfolg. Wie lässt sich das erklären?
Göttin, Geliebte, Mutter oder Moraltante: Welche Rollen bietet die Gesellschaft Frauen an? Die Historikerin Mary Beard analysiert die «öffentliche Rede» von Frauen von Homer bis Trump.
Wie verändert sich die herrschende Auffassung von Familie, wenn neuerdings auch Lesben, Schwule und Trans* vermehrt Kinder haben? Wie wird gesellschaftspolitisch debattiert, wer sich als Familie auszeichnet? In dieser ethnografischen Studie zeichnet Yv E. Nay nach, wie die Figur der ‚Regenbogenfamilie‘ als Kristallisationspunkt für die Aufweichung von Normalitätsvorstellungen von Familie dient und gleichzeitig konstitutiv mit einer Verfestigung rassistischer, kulturalisierender und nationalistischer Normen zusammenhängt.
Eine feministisch-phänomenologisch orientierte Studie zu Inter-Subjektivierungsprozessen
In ihrer interdisziplinären Arbeit beleuchtet Julia Ganterer die Thematik Leib und Inter-Subjektivität junger Heranwachsender unter sozialpädagogischen, leibphänomenologischen und geschlechterkritischen Aspekten. Dabei untersucht sie anhand von Interviews in welchem Zusammenhang die Körpergestaltungen, Geschlechterkonstruktionen und Inter- Subjektivierungsprozesse von Heranwachsenden stehen und zeichnet nach, wie sich gesellschaftliche Verhältnisse in Körperpraktiken einschreiben.
Zwei praktisch identische Rasierer, einer blau, einer rosa. Der rosafarbene kostet mehr. "Gender Pricing", die unterschiedliche Preisfestsetzung bei Produkten für Frauen und Männer, nimmt weiter zu, hat die Antidiskrimierungsstelle des Bundes festgestellt. Begründete Differenzierung oder dreiste Abzocke?Zum Thema: How many cents on the dollar? Women and men in product markets (Science Advances)
Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Publikations- und Speicherplattform für Ergebnisse der Geschlechterforschung „GenderOpen“ wird am Montag, dem 4. Dezember 2017 im Foyer des Hauptgebäudes der Technischen Universität Berlin für die Fachwelt und die Öffentlichkeit freigeschaltet. In einem feierlichen Rahmen wird Berlins Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Dilek Kolat symbolisch den Startknopf drücken. „GenderOpen“ ist ein gemeinsames Projekt von Freier Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin und Technischer Universität Berlin. Das Projekt wird mit rund 500.000 Euro über zwei Jahre gefördert.
Ausgabe 3/17
Gender and Design - A gendered approach to erveryday design
Eine Ethnografie im Feld der Offenen Jugendarbeit der Deutschschweiz
Die Offene Jugendarbeit hat zum Ziel, Jugendliche_ auf ihrem Weg in die Selbständigkeit zu begleiten. Dies beinhaltet, Jugendliche_ bei der Orientierung in einer durch Zweigeschlechtlichkeit dominierten Gesellschaft mit geeigneten Angeboten zu unterstützen. Die vorliegende Masterthesis untersucht erstmals das Handeln der Professionellen_ der Offenen Jugendarbeit in der Deutschschweiz. Es wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich Praktiken des doing gender nach West und Zimmerman bei Jugendarbeiter_innen im Setting des Jugendtreffs zeigen. Entlang der Kategorie Geschlecht_ werden relevante Diskurse aus der Frauen- und Geschlechterforschung aufgegriffen und Geschlecht_ in Bezug zu weiteren Differenzkategorien gesetzt.
Eine vergleichende biografieanalytische Untersuchung männlicher Migranten aus Aserbaidschan in der Türkei und aus der Türkei in Deutschland
Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, auf welche Weise männliche Migranten ihre Männlichkeit ‚konstruieren‘ und welchen Einfluss die Erfahrungen der Migration auf diesen Konstruktionsprozess haben. Mit ‚Konstruktion‘ ist dabei sowohl die (Re-)Produktion bzw. Transformation eigener Vorstellungen von Männlichkeit als auch das lebenspraktische doing masculinity, also das alltägliche Sich-als-Mann-Verhalten gemeint.Die Studie konzentriert sich dabei auf eine ganz bestimmte Gruppe von Migranten, nämlich solche, die aufgrund besonderer Migrations- bzw. Fluchtbedingungen in der Illegalität leben und insofern marginalisiert sind. Dabei werden zwei Migrantengruppen miteinander verglichen: Männer, die aus Aserbaidschan in die Türkei migriert sind, und Männer, die aus der Türkei nach Deutschland eingewandert sind.
Kontroversen um bezahlte Elternschaft
Familienarbeit – ein hoch aktuelles und politisch wie wissenschaftlich kontrovers diskutiertes Thema. Soll Familienarbeit bezahlt werden und wenn ja, wie lange und in welcher Höhe? Welche Argumente sprechen für eine Lohnersatzleistung wie das Bundeselterngeld, eine eher symbolische Leistung wie Landeselterngeldmodelle oder ein Erziehungsgehalt auf Normallohnniveau? Diese und weitere Fragen diskutieren Wissenschaftler interdisziplinär und politikorientiert entlang der genuinen Konfliktlinien den Themenkomplex Bezahlung von Familienarbeit. Die Beiträge erörtern diese Fragen aus verschiedenen mit der Thematik betrauten Disziplinen.
Stressbewältigungs-, Migrations- und Genderforschung
Diese Forschungsarbeit ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen der weiblichen Migration. Sie ist eine Schnittstelle verschiedener Forschungsrichtungen: Stressbewältigungs-, Migrations- und Genderforschung. Im Fokus der Untersuchung stehen die Lebenskontexte aus postsozialistischen Staaten emigrierter Akademikerinnen.Besonderes Augenmerk wird auf die inneren Prozesse der Handlungsregulation, wie Motive, emotionale Reaktionen und Informationsverarbeitungsprozesse, unter den Migrationsbedingungen gerichtet. Es geht dabei konkret um die im Laufe des Migrationsprozesses erarbeiteten Reaktionsformen und Bewältigungsstrategien auf Lebenssituationen und Migrationsanforderungen, sowie um zur Verfügung stehende Ressourcen. Diese Strategien haben den Akademikerinnen Selbstverwirklichung und erfolgreiche Integration in eine zunächst fremde Gesellschaft ermöglicht.
Coming-out-Verläufe und Diskriminierungserfahrungen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und queeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland
An dem bundesweiten Forschungsprojekt „Coming-out – und dann…?!“ nahmen über 5.000 lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und queere Jugendliche und junge Erwachsene (LSBT*Q) im Alter zwischen 14 und 27 Jahren teil. In einer quantitativen Online-Befragung sowie 40 qualitativen Interviews berichteten sie ausführlich von ihrer Lebenssituation. Die Autorinnen präsentieren die Ergebnisse zu Coming-out-Verläufen, positiven und negativen Erfahrungen in wesentlichen Lebensbereichen sowie den Strategien der LSBT*Q Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Vielfalt der sexuellen und geschlechtlichen Zugehörigkeiten der Studienteilnehmer_innen macht deutlich, wie wichtig eine diversitätssensible Perspektive auf jugendliche Lebenswelten für Politik, Fachpraxis und (Sozial-)Wissenschaften ist, wenn sie sich an alle jungen Menschen richten möchten.
Eine vergleichende Analyse der Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg
Wie wird die gleichstellungspolitische Strategie Gender Mainstreaming in der Bildungspolitik umgesetzt? Wie relevant sind formelle und informelle Netzwerke auf mikropolitischer Ebene? Welches Verständnis von Gender Mainstreaming liegt bei den beteiligten AkteurInnen vor? Die Autorin vergleicht erstmals in einer Policy-Output-Analyse die Umsetzungsstrategien der drei deutschen Stadtstaaten im Politikfeld Schule. Sie identifiziert dabei zentrale Umsetzungsbarrieren sowie unterschiedliche Vorgehensweisen und Schwerpunkte.Geschlecht und Schule – diese Verbindung ist in Deutschland in jüngster Zeit vor allem durch geschlechtsbezogene Leistungsresultate im Rahmen von internationalen Vergleichsstudien und durch eine kontrovers geführte Debatte über „die männlichen Bildungsverlierer“ in den Fokus geraten.