Soziales Netzwerk Wohnen
Analyse der Wirkungen eines unterkunftsorientierten Modells in der Wohnungslosenhilfe
Das Projekt Soziales Netzwerk Wohnen, ein Kooperationsprojekt der Vorarlberger Landesverwaltung (Österreich) und aller im Bundesland tätigen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe, zielt auf die Rehabitation chronisch wohnungsloser Menschen durch die Erschliessung adäquaten, erschwinglichen Wohnraums und die Bereitstellung individuell zugeschnittener ambulanter Betreuungsdienstleistungen. Die Master-Thesis analysiert das Projekt unter der Fragestellung, was die Projektteilnahme für die AdressatInnen bewirkt. In Bezugnahme auf den Stand der Forschung zu Obdach- und Wohnungslosigkeit und auf jüngste Entwicklungen in der Wohnungslosenhilfe wird der Projekthintergrund skizziert und das Projekt als Modell eines neuen, 'unterkunftsorientierten' Ansatzes in der Wohnungslosenhilfe ausgewiesen. Durch die Rückbindung an die Theorie der reflexiven Professionalität und den aktuellen Wirkungsdiskurs bzw. die philosophische Gerechtigkeitskonzeption des Capabilities Approach werden der Sozialen Arbeit angemessene Wirkungskriterien begründet und die Fragestellung präzisiert. Zur Beantwortung der Fragestellung werden die Ergebnisse einer empirischen Wirkungsanalyse präsentiert, die dem Projekt beachtliche Erfolge bescheinigen: Selbständiges Wohnen in einer eigenen Wohnung bewirkt zahlreiche Stabilisierungs-, Normalisierungs- und Integrationsprozesse, die anders kaum erreichbar sind, eröffnet den AdressatInnen eine ungleich höhere Chance, ihre eigenen Lebensvorstellungen zu verfolgen und ihr Leben nach ihren eigenen Ansprüchen und Bedürfnissen zu gestalten, und erweitert ihre Handlungs-befähigung und steigert ihre Verwirklichungsmöglichkeiten beträchtlich.