Die Informationsstelle für Ausländerinnen- und Ausländerfragen in Bern (isa) ist eine der vier Ansprechstellen im Kanton Bern, die das Zweitgespräche durchführt und allenfalls auf Stufe drei die Integrationsvereinbarungen begleitet. "Zu Beginn einer Beratung sind die Personen zum Teil etwas ängstlich", erzählt Francesca Chukwunyere, Leiterin isa. In den Augen vieler Klienten und Klientinnen, sei die isa mit der Übernahme der verordneten Zweitgespräche in die Nähe des Migrationsdienstes gerückt. In den meisten Fällen gelinge es den Mitarbeitenden aber, die Leute zu motivieren. Als NGO hat die isa bisher nur freiwillige Beratungen angeboten. Die MitarbeiterInnen decken rund zwölf verschiedene Sprachen ab. Bei anderen Sprachen ziehen sie eine interkulturelle Übersetzung bei. "Zum grossen Teil schätzen die Leute diese Gespräche sogar sehr", sagt Chukwunyere.
In den allermeisten Fällen geht es bei den Massnahmen um Deutsch-, allenfalls Alphabetisierungskurse. Weitere Abmachungen können sein: jemand muss sich um Arbeit bemühen, für die Schulbildung der Kinder sorgen, Elternabende besuchen, sich informieren, welche Gepflogenheiten bezüglich Kindererziehung in der Schweiz gelten oder sich in anderen Bereichen informieren. Das töne möglicherweise etwas vage und vielleicht auch etwas beliebig, gibt Chukwunyere zu, aber das neue Integrationsgesetz sei sehr offen formuliert. "Wenn es um 'hard Facts' geht, stehen Deutschkurse im Zentrum", so Chukwunyere. Das heisst, die betreffende Person muss sich für einen Deutschkurs anmelden und auch teilnehmen. Es sei ihnen ein Anliegen, dass die Ziele für die betreffende Person auch wirklich realistisch seien. "Wir haben Leute, die sind vier Jahre zur Schule gegangen und danach 30 Jahre nicht mehr", erklärt sie. Einen Abschluss auf einem bestimmten Niveau vorzuschreiben, wäre in einem solchen Fall wenig sinnvoll. Der Kanton Bern bietet subventionierte Deutschkurse an, den Kurs bezahlen müssen die betreffenden Personen aber selber.